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AW: Trainingsmethodik Jugend in China
Zwar schon ein wenig her, aber ich habe gestern auf der Fahrt nach Hause einen alten Podcast aus 2022 von "einfach mal luppen" der Kroos Brüder gehört. Zu Gast war Timo Boll, der im Laufe des Gesprächs auch länger über seine Zeit in China berichtet hat. Da hat er meines Erachtens gut den Unterschied zwischen dem deutschen und dem chinesischen System erläutert. Ich gebe das jetzt nur kurz aus dem Gedächtnis wieder, bei Interesse einfach die Podcast Folge mal laden, wirklich sehr interessant und lustig!
Boll hat generell über seine Zeit als Spieler in China berichtet, dass der Druck, Erfolge zu erzielen, um ein Vielfaches höher ist als in Deutschland. Der Trainer seines Vereins damals sei zum Beispiel nach drei verlorenen Heimspielen zum Trainer einer Kindermannschaft degradiert worden.
Darüber hinaus hat er deutlich gemacht, dass sich der ganze Tag als Tischtennisspieler in China NUR um Tischtennis dreht, von morgens bis abends. Der Tag als Spieler beschränkt sich auf schlafen, trainieren, reisen, Wettkampf und das jeden Tag. Die Mannschaft ist weitgehend unter sich und redet auch über nichts anderes. Das Training ist knallhart, er musste ständig sein A Spiel rausholen, anders als in Deutschland. Die Mäzene der Vereine verlangen den Erfolg und üben sehr viel Druck aus.
Ähnliches berichtete er auch über das Fördersystem in der Jugend, wobei er betont hat, dass Kinder, die es nicht schaffen, auch gut aufgefangen werden. Mitunter verlassen Kinder aber auch schon nach dem siebten Schuljahr die Schule, um Profi zu werden.
Alles in allem hat er recht anschaulich dargestellt, dass Erfolge im Tischtennis natürlich ein Stück Staatsräson sind. Danach richtet sich alles aus. Ihn hat diese Zeit spielerisch enorm weitergebracht.
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