|
Dazu der folgende Kommentar aus Yahoo:
Kommentar: Bauernopfer Frentzen?
München (mju) – Die Formel 1 hat wieder einmal eines ihrer hässlichen Gesichter gezeigt. Heinz-Harald Frentzen wurde von seinem Arbeitgeber fristlos entlassen. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit Teamchef Eddie Jordan nach dem Rennen in Silverstone, heißt es. Zumindest offiziell.
Doch hinter den Kulissen scheint der Rauswurf des Mönchengladbachers von langer Hand geplant gewesen zu sein. Das lässt sich sowohl aus den Aussagen von Geraldo Rodrigues, Manager von Testfahrer Ricardo Zonta („Jordan hat uns schon vor ein paar Wochen gesagt, dass wir uns bereit halten sollen“) als auch aus denen Ralf Schumachers („Das Gerücht kursierte im Fahrerlager schon seit mehreren Monaten“) schließen. Dabei hatte Jordan noch Ende Juni eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Frentzen verkündet.
Über die Gründe, die letztendlich zur Entscheidung geführt haben, lässt sich nur spekulieren. Allein mit Frentzens mässigen Leistungen in dieser Saison und seiner gelegentlich pomadigen Art lässt sich der Schritt wohl nicht begründen. Schon gar nicht mit Frentzens Meckerei nach dem Rennen in Silverstone. Denn dann müsste Teamkollege Jarno Trulli ebenfalls die Koffer packen.
Der ließ in den vergangenen Wochen kaum eine Gelegenheit aus, in unverhohlenen Worten auf die Missstände im Team hinzuweisen. Auch wenn Frentzen schon immer im Schatten eines Michael Schumacher stand, scheint eines sicher: Mit seiner Vorgehensweise, sich mitten in der Saison von Frentzen zu trennen, hat sich Eddie Jordan weder bei Fans noch Sponsoren Freunde gemacht. Doch möglicherweise ist Frentzen nur ein teures Bauernopfer, das von den wahren Problemen im Team ablenken soll. Denn für die müsste dann Jordan selbst seinen Kopf hinhalten.
Vielleicht hat Frentzen den Rauswurf aber auch provoziert, um mit einer satten Abfindung im Gepäck zu Toyota zu wechseln. Die Japaner dementierten prompt, nicht in Verhandlungen mit dem 34-Jährigen zu stehen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.
|