[Wolf11]

Völlig anders ist die Vorgehensweise in China, wo man die diesjährigen Asien-Meisterschaften eher als Experiment sieht und wo man Dinge auch für die kommenden Jahre ausprobieren will.

China tritt in Astana daher nicht mit seinen stärksten Teams an, sondern mit jungen und eher perspektivischen, aber trotzdem immer noch extrem spielstarken Teams an.

Fehlen werden in Astana u.a. folgende Spielerinnen und Spieler: Chen Meng, Chen XingTong, Qian TianYi, Fan ZhenDong, Ma Long, Lin GaoYuan (der aber zumindest im Doppel spielen wird)

Liu GuoLiang, der die chinesische Delegation übrigens höchstpersönlich als "Chef de Mission" anführen wird, stellte hierbei aber ausdrücklich und unmißverständlich klar, dass alle diese Spielerinnen und Spieler, außer Ma Long, aber auch im kommenden Olympiazyklus eine zentrale Rolle spielen werden und unverzichtbar für das kommende Nationalteam sein werden. Das Ganze ist einfach dieser Art von "Experiment" geschuldet, bei dem man auch jüngere und für die nächsten Jahre wichtigen Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit in einem solchen Wettbewerb geben will, ähnlich wie man das auch 2021 bei der WM in Houston beim Fehlen von Ma Long gemacht hat.

Hier hat Liu auch nochmal ausdrücklich Qian TianYi erwähnt, die als weiter aufstrebende junge Spielerin eine zentrale Rolle in der Zukunft spielen soll.

Eine zentrale Rolle in Astana wird aber nun die amtierende Jugend-Weltmeisterin Kuai Man spielen, die man für alle 4 möglichen Wettbewerbe gemeldet hat und die im Mixed mit Lin Shidong als Favorit Nummer 1 gilt,

Kuai Man ist trotz ihrer schon unzähligen Erfolgen - Kuai Man ist zehnfache (!!!) Jugendweltmeisterin und hat mit ihren jungen Jahren schon unfassbare 21 Titel (!!!) bei WTT-DAMEN-Turnieren in Einzel, Doppel und Mixed gewonnen - immer noch in einer Lernphase und wird noch stärker werden. Hier hat man sich in China zum Ziel gesetzt, dass sie in dem übernächsten Olympia-Zyklus zur Nummer 1 der Tischtennis-Welt avancieren wird.

Ebenfalls dabei ist - für einige vielleicht überraschend - Shi XunYao. Für viele, die in der Szene beheimatet sind, ist das aber keineswegs überraschend, denn die ehemalige mehrfache Jugend-Weltmeisterin hat sich das mit zuletzt starken Leistungen sehr verdient. In den letzten Jahren hatte sie eine Menge Pech mit Verletzungen, aber im vergangenen Jahr hat sie verletzungsfrei wieder leistungsmäßig enorm zugelegt und Selbstvertrauen getankt. So hat sie mit u.a. 2 Turniersiegen bei WTT-Turnieren im letzten Spätjahr und mit 2 Siegen über Miwa Harimoto in diesem Frühjahr überzeugt. Und XunYao hatte auch eine zentrale und wichtige Rolle in der Olympia-Vorbereitung für die Olympia-Starterinnen in Paris. Für mich ist das natürlich eine besondere Freude als jemand, der XunYao sehr lange sportlich begleitet hat.

Auch bei den Herren wird die Jugend einen entscheidenden Teil in Astana darstellen, denn mit Lin ShiDong und Xiang Peng werden die beiden hoffnungsvollsten Spieler der jungen Generation in Astana dabei sein. Und auch Xu YingBin wird eine weitere Chance auf der großen Bühne bekommen. Dagegen werden Lin GaoYuan und Zhou QiHao nur einen Einsatz im Doppel haben.