Hey! Erstmal sorry für Deine Probleme - super ätzend so etwas, ich weiß leider, wovon ich rede...
Ich hatte seit einigen Jahren immer mal wieder leichtere Beschwerden in der rechten Hüfte, keine wirklich akuten, stechenden Schmerzen, sondern eher ein "Entzündungsgefühl" und dazu dauerhaft sehr wenig Spielraum in der Rotation. Habe mir aber wenig dabei gedacht, außer, dass ich etwas für die Mobilisierung machen müsste. Die Schmerzen gingen auch immer nach relativ kurzer Zeit weg.
Nach einem Kreuzband- und Meniskusriss 2021 und zig Arztbesuchen vor und nach der OP habe ich dann zwischendurch mal nach der Hüfte schauen lassen, weil die Beschwerden zu diesem Zeitpunkt stärker waren und auch länger anhielten als zuvor. Schon nach einer kurzen Überprüfung der Rotation ("Für einen 80-Jährigen sieht das ganz gut aus." - Bin leider erst 33..

) äußerte der Doc den Verdacht Cam-Impingement - wurde dann auch durch das Röntgenbild sehr deutlich bestätigt. Dasselbe leider auch links, wo ich bis dato noch keinerlei Beschwerden hatte, vermutlich, weil die Rotation nach rechts im Tischtennis und Tennis als Rechtshänder deutlich stärker beansprucht wird.
Mir wurde dann von mehreren Seiten stark zu einer OP geraten, wurde dann auch rechts im Mai 2023 durchgeführt. Wirklich keine große Nummer: Arthroskopie, zwei Nächte im Krankenhaus, danach ein paar Wochen Teilbelastung
Der Knorpel war bereits angegriffen (auch schon im MRT zu sehen), das Labrum hatte sich gelöst (musste refixiert werden), aber insgesamt sah das Gelenk noch in Ordnung aus. Es wäre allerdings definitiv besser gewesen, wenn ich die OP schon vor ein paar Jahren hätte machen lassen.
Es ging tatsächlich relativ schnell, bis ich wieder einiges an Sport machen konnte, selbst TT ging nach ca. 8 Wochen wieder, natürlich mit langsamem und vorsichtigem Start. Was deutlich länger gedauert hat (ca. 4-5 Monate), war längeres Joggen, da stach es anfangs noch relativ schnell rein.
Die Beweglichkeit im Gelenk ist immer noch sehr stark eingeschränkt, allerdings anders als vorher und auf der linken Seite: Durch die jahrelange Einschränkung ist die umliegende Muskulatur logischerweise ebenfalls deutlich verkürzt und es dauert einfach seine Zeit und erfordert regelmäßige Übungen, um das zu ändern. Auf der linken Seite habe ich seitdem kurioserweise deutlich stärkere Probleme (ähnlich wie zuvor rechts, aber häufiger) und eher das Gefühl, dass da tatsächlich ein physischer Widerstand im Weg ist (was ja auch tatsächlich der Fall ist) und durch die Reibung das Gelenk angegriffen wird.
Beim TT habe ich rechts so gut wie keine Beschwerden - da machen Knie und linke Hüfte deutlich mehr Probleme!
Insofern werde ich die linke Seite relativ zeitnah (vermutlich im Frühjahr) operieren lassen und hoffen, dass der Heilungsprozess ähnlich verläuft wie rechts bzw. das Gelenk selbst evtl. noch in einem etwas besseren Zustand ist.
Also mein Fazit: Ich würde die OP (von einem guten/erfahrenen Operateur) definitiv empfehlen und das lieber früh als (zu) spät. Danach eine gut ausgestattete Physiopraxis suchen, umliegendes Gewebe vernünftig ausheilen lassen und diszipliniert und fleißig Übungen (Mobilisierung + Kräftigung) machen.
Die Diagnose Cam-Impingement inkl. Behandlung ist laut meinem Orthopäden übrigens noch relativ jung - zuvor kamen Patient*innen einfach mit völlig kaputten Hüften und benötigten eine künstliche. Die Studienlage ist daher wohl auch noch ziemlich dünn. Es gebe eine Korrelation zwischen Befund und "viel Sport in jungen Jahren" - aber inwieweit das tatsächlich für den Auswuchs verantwortlich ist, sei völlig unklar.
Gute Besserung und alles Gute!
