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Zitat von wjuergens
(...)
Von den drei Examplaren erwies sich eines für mich als genau passend, die anderen dagegen vermittelten mir nicht das Ballgefühl, das ich brauchte. Wenn ich in Schnittdoktors Beitrag lese, dass das Gewicht zwischen 79 - 91 Gramm variiert, wundern mich meine Erfahrungen nicht, denn 12 Gramm Unterschied sind schon sehr viel und deuten auf eine große Variationsbreite dieser Hölzer hin.
Ein weiterer "Mangel" störte mich an diesem Holz : Die äußeren Furniere erwiesen sich als sehr spröde und waren mit der darunterliegenden Carbonschicht nur schlecht verbunden. Bei, auf Dauer nicht zu vermeidenden, Tischberührungen brachen mit am Rand immer wieder recht große Furnierstücke aus dem Holz, die ich dann mit Spachtel ersetzte.
Das letzte (und beste) Holz sah nach ca. 5 Jahren zum Schluss ohne Beläge wie ein Stück Brennholz aus, weshalb ich es dann auch schließlich ausmusterte.
Als ähnlich empfindlich erwies sich dann eines der bekannten Rendler-Hölzer, das ich etwa 1 1/2 Jahre recht erfolgreich spielte. Neben der Empfindlichkeit war der eigentliche Vorteil dieser Hölzer, ihre geringes Gewicht, für mich ein deutlicher Nachteil. Mein gefährlichster (und einziger) Offensivball ist der RH-Schuss mit dem Anti, den ich an guten Tagen recht erfolgreich einsetze. Mit dem ansonsten sehr schnellen Rendler-Holz fiel der RH-Schuss sehr schwer, da die träge Masse fehlte. Da nutzte auch das schnelle auf Katapultwirkung ausgelegte Rendler-Holz nichts, der weiche Anti-Schaum macht diesen Effekt fast völlig zunichte.
Der zweite für mich letztlich entscheidende Nachteil des Rendler-Holzes war, dass es mir auf Dauer keinen Spaß machte damit zu spielen. Entweder der Gegner kam mit den aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Spielverhaltens seltsam schnittlosen Bällen nicht zurecht wodurch ich dann meist deutlich gewann, oder aber ich bekam von den Gegnern, die damit keine Schwierigkeiten hatten, richtig Haue.
Jetzt spiele ich seit etwa einem halben Jahr das JOOLA Defence, mit dem ich ausgesprochen gut zurechtkomme und das mir wieder deutlich mehr Spielfreude vermittelt, auch wenn ich damit gegen manche Gegner nicht mehr so erfolgreich spiele, wie vorher mit dem Rendler-Holz.
(...) Mindestens zweimal habe ich nachdem mir eines dieser Hölzer zu Bruch ging, die Erfahrung machen müssen, dass ein typengleiches Ersatzholz des gleichen Herstellers deutlich weniger für mich geeignet war. Holz ist eben ein Naturmaterial das grundsätzlich in Struktur und Eigenschaften variiert.
Als letztes noch eine Erfahrung, die ich häufiger machte. Alte Hölzer, die schon etliche Jahre auf dem Buckel hatten, erwiesen sich häufig als deutlich gefühlvoller. Ich vermute, das hängt mit dem Trocknungsgrad dieser Hölzer und dem damit zusammenhängenden Biegeverhalten zusammen.
Wolfgang Jürgens
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