Eine Aufschlaganalyse des Spiels Tomokazu Harimoto gegen Nima Alamian.
Interessant, wie Tomokazu Harimoto bereits in seinem zweiten Aufschlagspiel im ersten Satz beim Stand von 2:3 seinen Aufschlag umstellt.
Statt seinen Vorhandaufschlag von der Rückhandseite parallel in die Vorhand zu spielen, schlägt er plötzlich von seiner Vorhandseite diagonal in die Vorhand von Nima Alamian auf.
Das habe ich so bei Harimoto noch nie gesehen. Das machte Alamian zunehmend Schwierigkeiten, der bereits beim ersten dieser Aufschläge danach mit seiner Geste anzeigte, dass er Probleme hat den Aufschlag mit Qualität abzulegen.
Ich habe aber auch ein schönes Beispiel eines Aufschlags von Nima Alamian, als er im ersten Satz beim Stand von 3:4 einen parallelen Gegenläufer in die Vorhand von Harimoto spielt, den dieser völlig verschätzt und den Rückschlag vermasselt. Sehenswert.
(*)
Direkt im Anschluss an diesen Aufschlag spielt Harimoto wieder zwei Aufschläge aus der Vorhandseite. Den ersten wieder diagonal in die Vorhand, bei dem man sofort wieder sieht, dass Alamian damit Probleme hat. Den zweiten aber parallel in Rückhand, was sich für Harimoto als nachteilig herausstellt, so dass er selber verstärkt auf die VH-VH Platzierung fokussiert wurde. Im nächsten Aufschlagspiel ab 6:6 versuchte Harimoto wieder klassischer mit Vorhand von seiner Rückhandseite diagonal aufzuschlagen, aber das ging schief. Der darauf folgende Aufschlag bestärkte ihn endgültig, dass von VH in VH gegen seinen Gegner Alamian sehr erfolgreich ist.
Sehr interessant, dass Alamian daraufhin bei 7:7 selber diese Platzierung VH in VH ausprobiert hat. Und dabei sogar den Punkt gemacht. Das heißt er hat Harimoto nun auch noch am eigenen Leib gezeigt, dass diese Aufschlagplatzierung unangenehm ist und damit selber die Büchse der Pandora geöffnet.
(*) Dasselbe versuchte Nima Alamian nochmal beim Stand von 9:9. Der Aufschlag war sehr erfolgreich, Harimoto hatte erneut große Rückschlagprobleme, hatte hier aber das Glück, dass die Netzkante Alamian den Punktgewinn vermasselte. Beim nächsten Aufschlag wählte er für den Gegenläufer die diagonale Platzierung und brachte sich sofort selber in eine nachteilige Position.
Im zweiten Satz sieht man beim ersten Aufschlag von Alamian, wie wichtig es ist, in die Vorhand mit hoher Qualität aufzuschlagen, denn wenn beispielsweise die Länger nicht passt, dann kommt es wie es kommen muss.
Dass man sich bei seinem Aufschlagspiel sehr auf die Qualität konzentrieren müssen, sieht man auch bei seinem zweiten Aufschlag im zweiten Satz. Hier passt der Balltreffpunkt nicht, wie er in den Tisch serviert. Man sieht wie hoch der Ball raus springt und dass Harimoto sofort das Zepter übernehmen kann.
Beim ersten Aufschlagspiel von Harimoto im zweiten Satz sieht man, dass sich die VH-VH Platzierung gegen Alamian nun etabliert hat. An der Reaktion von Alamian nach dem ersten Aufschlag sieht man auch, wie unkomfortabel er sich beim Rückschlag auf diese Aufschlagvariante fühlt.
Ich denke, dass alleine dieser VH-VH Aufschlag von Harimoto ausschlaggebend war, dass Alamian zu Beginn des zweiten Satzes gebrochen war, denn die Körpersprache ließ genauso wie die Konzentration zu wünschen übrig.
Bei 1:3 im zweiten Satz spielt Alamian eigentlich einen super Aufschlag, der sehr gefährlich gewesen wäre, wenn er nichts ins Aus gesegelt wäre.

Er hat den Fokus und seine Sicherheit verloren.
Ich denke mit meiner Analyse des Aufschlagspiels kann ich an dieser Stelle aufhören, denn man sieht beim Aufschlagspiel ab 5:1 von Harimoto, dass es so weiter geht. Er schlägt zweimal von VH in VH auf, Alamian fühlt sich damit sichlich unwohl, wie unschwer an den nachfolgenden Ballkontakten und vor allem seiner jeweiligen Reaktion nach den Ballwechseln zu sehen ist. Harimoto zieht es auch beim nächsten Aufschlagspiel genau so durch.
Und der dritte Satz beginnt wie der zweite endete.