Im Training spielt wahrscheinlich jeder (oder zumindestens viele von uns

) etwas besser als in einem Meisterschaftsspiel. Das liegt zum einen daran, das die meisten Spieler nervöser als sonst sind, mit der Folge, das das Niveau des Spiels insgesamt etwas abnimmt (der Gegner hat nicht selten das gleiche Problem).
Dann wird nur noch "rumgeeiert", ein gerades Spiel wie im Training ist dann kaum noch möglich.
Außerdem trainiert man in der Regel immer mit den gleichen Leuten. Deren Aufschläge kennt man, und man weiß wie die Ballwechsel in etwa ablaufen werden. Bekommt dann im Meisterschaftsspiel jemanden mit komischen Aufschlägen (was immer man sich darunter vorstellen kann) so kann man sein Spiel, welches man auch im Training spielt (weil es einem am meisten Spaß macht), nicht mehr spielen. Du kannst den Verlauf eines Ballwechsels dann nicht mehr bestimmen, und bist unter Umständen dem Gegner ausgeliefert.
Ich kenne diese Problematik nur zu gut. In der Jugend ist das wahrscheinlich nicht so extrem wie bei den Herren. Ich kann mich an meine Spielzeit in der Jugend noch gut erinnern, dort hatten eigentlich alle das gleiche Spielsystem. In den Herren-Klassen oder Ligen ist das, vor allem in den unteren Klassen nicht so.
Dort trifft man schon häufiger auf Spieler, die unterstützt von z.B. langen Noppen, das Spiel einfach nur kaputt machen. Gegen solche Leute hat man nur eine Chance, wenn man gegen lange Noppen eigentlich keine Probleme hat (es ist trotzdem noch schwer, weil diese Leute so unorthodox spielen, das man seinen Rythmus nicht findet).
Es ist meiner Meinung nach wichtig, das man dem Gegner, das eigene Spiel aufzwingen kann. Dazu gehört insbesondere, das man alle Arten von Aufschlägen relativ sicher und einigermaßen plaziert retounieren kann. Außerdem sollte man oft mit anderen Leuten trainieren, damit man flexibel wird und bleibt.
Ist man einfach nur zu nervös, kann eine Flasche Bier (

oder zwei oder drei

) vor dem Spiel echte Wunder bewirken.
MfG
Stephan