Ich zitiere das Posting von "Fels in der Brandung", was er heute im Turnierthread von Ljubljana gepostet hat, hier in diesen Thread herein, da es hier vor allem um eine allgemeine WTT-Thematik geht und hier ein evtl. weiterer Austausch besser in diesen Thread passt......
Zitat:
Zitat von Fels von der Brandung
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Ja, in der Tat haben das viele schon wieder vergessen, Fels.....da hast Du sicher Recht....
Dass Fan ZhenDong nun einige Spiele in der Bundesliga macht, haben nahezu alle TT-Freunde in Deutschland bejubelt, aber dass er nun schon seit einem knappen Jahr nicht mehr WTT spielt, hat die meisten hier zuletzt doch nicht mehr interessiert.....Im Gegenteil.....Nicht wenige waren sogar froh drum, denn dann sind die chinesischen Männer ja nicht so stark und man kann hier dann eher einen Sieg von Hugo oder Felix bejubeln....Das sind natürlich "doppelte Standards"
Aber das chinesische TT wird seinen Weg gehen und ich begrüße hier sehr die bisherigen Dinge, die Wang LiQin als neuer starker Mann hier in seinen ersten Monaten der neuen Funktion schon angestoßen hat, ohne hier jetzt näher drauf eingehen zu wollen. Und andere werden folgen, zumindest der japanische Verband hat das gegenüber WLQ schon signalisiert.
Das Turniergeschehen rund um die Profitour wird sich jedenfalls in den nächsten Jahren grundlegend ändern, und ob das hier in Europa einigen passt oder nicht spielt dabei kaum eine Rolle.
Marginale Änderungen wurden ja schon vorgenommen, so dürfen inzwischen die Profis ja 2 Turniere der beiden höchsten Kategorien bereits auslassen, ohne einen Punktabzug zu bekommen und ohne finanzielle Nachteile zu erleiden. Das war ja bis Ende 2024 nicht möglich. Aber das ist nur der Anfang.
Die Nationenbegrenzung wird in den nächsten Jahren aufgeweicht werden und wird an den Zeitgeist angepasst werden. Andere wie das Profi-Tennis haben das schon lange vorgemacht. Die derzeitigen Regelungen mit den nationalen Begrenzungen sind einfach aus der Zeit gefallen und entsprechen nicht mehr einem modernen Leistungsgedanken.
Darüber werden in Europa und natürlich auch einige hier im Forum, wie man ja vor einigen Monaten hier in der Diskussion gesehen hat, unzufrieden sein und einige werden die "Faust in der Tasche ballen", aber sie werden auf Dauer nichts daran ändern können.
In etwa 2 Wochen beginnt der 1.Grand Smash in den USA in der WTT-Geschichte. Für Grand Smash-Turniere gilt aktuell eine Begrenzung von max. 6 Teilnehmern pro Nation.
Es werden aber in den USA genau 8 chinesische Frauen und 7 chinesische Männer an den Start gehen.....und zwar.....und das ist wichtig in diesem Zusammenhang.....OHNE Wildcards.
Auch dies wird einigen nicht so passen......aber da muss ich sagen: Geschenkt, das interessiert nicht.
Die Aufweichung der Nationenbegrenzung Stück für Stück wird eher schleichend vonstatten gehen, aber sie wird stattfinden....
Und das ist auch gut so. Die achtbeste Chinesin liegt derzeit auf Platz 20 der WRL....Die Erkenntnis, dass man diese Sportler/-innen nicht weiter ausschliessen kann, hat sich mehr und mehr durchgesetzt.....und natürlich hat das auch etwas mit der sportpolitischen Arbeit der Chinesen innerhalb des Weltverbandes zu tun.
Und in diesem Kontext wird sich dann natürlich auch der Strafenkatalog der WTT/ITTF deutlich verändern bzw. er wird in einigen Punkten fallen.
Die Erkenntnis, dass das alles "nicht gut für den Tischtennissport sei", wie es teilweise in Europa und vor allem auch hier im Forum gerne heisst, wo man gerne Spieler aus 8 Nationen in einem Viertelfinale sehen würde, wenn es nicht gerade Deutsche sind, hat sich überholt, weil sie nicht mehr zeitgemäß ist und weil sie auch zutiefst sportler-/innenfeindlich ist und weil sie einem Leistungsgedanken entgegen steht.
Bei der diesjährigen WM standen im Viertelfinale der Damen nur noch Spielerinnen aus China und Japan.....8 Spielerinnen aus China und Japan.....in Europa und auch hier im Forum hat das sicher vielen nicht gepasst......in China und Japan hat man sich darüber gefreut und man hatte teilweise Rekordeinschaltquoten.
In einer Sportart müssen immer die Besten ermittelt werden, das ist der Sinn des Sports.....und er darf nicht von den Proporzforderungen der Unerfolgreichen bestimmt werden......Wie gesagt, Tennis hat es vorgemacht.....Alle haben die Möglichkeiten, sich zu verbessern und sollten und müssen sich einem fairen Leistungsgedanken unterwerfen.
Chen Meng, Ma Long und Fan ZhenDong haben diese ganzen Diskussionen um Punktabzüge, Geldstrafen und Nationenbeschränkungen angestoßen.......und dafür muss und wird man ihnen noch dankbar sein..
Und ich möchte in diesem Zusammenhang auch Jeon Ji-Hee erwähnen, eine wunderbare Frau und Sportlerin, die sich sofort der Thematik angeschlossen hat und die sich auch aktiv in das ganze Geschehen miteingebracht hat. Ich habe Ji-Hee in all den Jahren als unfassbar loyale, ehrliche und authentische Frau kennen und schätzen gelernt und an ihr könnten sich so manche auf der aktuellen Tour ein Beispiel nehmen. Bei ihr heisst es: Nicht nur Worte, sondern Taten. Das aber nur so als Bemerkung nebenbei.......Bei vielen anderen blieb es leider bei Lippenbekenntnissen.