Zitat:
Zitat von Mulder
sowas sollen Wissenschaftstheorien sein?
|
Ohne die Quellen jetzt im Einzelnen gelesen zu haben: Teilchenphysik und Sozialwissenschaften / Philosophie haben sehr unterschiedlichen Grundlagen. "Objektiv" bedeutet, dass man den Faktor Mensch bei der Beobachtung ausschaltet. Das ist bei Messergebnissen von Experimenten, die den Anspruch haben reproduzierbar zu sein, einigermaßen erreichbar. Sobald der Mensch das Zentrum des Experiments wird, kommen extrem viele Einflussfaktoren, persönliche Weltbilder und moralische bzw. politische Ansichten zum Tragen.
"Konventionalismus" hat in der Geschichte der Menschheit beim Thema Wissenschaften durchgehend eine große Rolle gespielt und war nur schwer zu durchbrechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Zukunft anders sein wird. Schauen wir uns aktuell mal das Thema künstliche Intelligenz an. Im Moment ist unsere Konvention, dass diese per se nicht kreativ ist. Wir assoziieren schöpferische Fähigkeiten mit einem Menschen und wollen uns damit von Maschinen unterscheiden. Was wir bei beim Menschen der Rubrik "beeinflusst von ..." zuschreiben, ist für die Maschine eine verbotene Auswertung publizierten Wissens.
Einfache Schriftstücke, Zusammenfassungen, Liedtexte, Filmskripte, etc. kann man per KI bereits generieren. Ich würde nicht ausschließen wollen, dass in wenigen Jahren eine Schöpfungshöhe erreicht wird, die wir bisher Menschen vorbehalten. Der Konventionalismus "nur der Mensch ist kreativ" wird aber sicherlich auch dann in Takt bleiben, wenn dieser Stand der KI erreicht wird.