[Justus Jonas]

Pavel Weinstein
Tiefschlag beim Tischtennis:
"Rache" an Weinstein?
von JOACHIM BREITBACH

Szene-Kenner hatten es befürchtet. Tischtennis-Schüler Pavel Weinstein vom TTC Champions wurde vom WTTV-Jugendausschuss nicht für die Deutsche Schülermeisterschaft nominiert.
Sicher auch, weil sein Trainer Lars Hofmann heißt.

Und nicht nur DSP-Chefredakteur Joachim Breitbach, der früher mit Dieter Walleit bei DJK Rheinland 05 und später beim TTC Schwarz-Gold Wersten ein erfolgreiches Jugendtrainer-Duett bildete und seit vierzig Jahren in der TT-Szene tätig ist, hatte Trainer Lars Hofmann, als der noch beim TTC als Trainer und Jugendwart tätig war, gewarnt. Und gebeten, seinen zu zu häufig praktizierten Konfrontations-Kurs gegenüber den Verantwortlichen im Westdeutschen Tischtennis Verband aufzugeben. Nun erhielt offensichtlich Pavel Weinstein, der bei der WTTV-Schülereisterschaft als Einzel-Dritter durchaus seine Anwartschaft auf einen Platz im WTTV-Aufgebot untermauert hatte, offensichtlich die Quittung.

Der Kommentar zu: Weinstein! - oder nicht?
Die Verfahrensweise ist bekannt! Ganz nach dem Motto: "Man schlägt das Talent und meint den Trainer". Allerdings, das Talent Weinstein wird daran mehr zu knabbern haben als Coach Hofmann. Erstens, weil Kinder - und das ist der Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums als Achtklässler noch - ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden haben. Und zweitens, weil der WTTV damit dem Hofmann'schen Vorwurf, ungerecht zu sein und zumindest so zu verfahren, dass neben Leistung auch andere Kriterien wichtig für eine Noiminierung sind, nicht ein deutliches Zeichen entgegengesetzt hat. Und dem Trainer nun noch mehr Wichtung im Weinstein'schen TT-Leben gibt. "Die mögen Dich nicht," mehr braucht Hofmann nicht mehr sagen, und dann ist doch alles klar.

Wobei Hofmann, der derzeit seine Talente vom TTC Champions zu Bayer Uerdingen lockt (Tom Theisen folgt ihm wohl, Alex Schurmann trainiert schon öfter in Krefeld etc.), einer der besten Technik-Trainer im WTTV-Bereich ist. Aber, wie man sieht, reicht das nicht aus: Es gibt Mächtigere!

Die Frage ist: Was, wenn nicht eine Meisterschaft, dient denn besonders zur Findung von Nominierungen. Andere, erfolgreichere Sport-Nationen als Deutschland (bei dem viele Siege noch in ehemaligen DDR-Strukturen begründet sein könnten ?!) machen es doch vor: Russland, die USA, selbst Entwicklungsländer aus Afrika: Topfit auf die Stunde ist der, der bei Titelkämpfen triumphiert. Vielleicht ist es die Art, in der Sportler/innen dort bei Titelkämpfen (oder Ausscheidungs-Wettkämpfen) um Plätze kämpfen müssen - und damit weniger auf die Gunst und taktische oder sonstige Erwägungen von Trainern oder Funktionären angewiesen sind.

Ein Blick auf die Ergebnis-Listen der WTTV-Schüler-Meisterschaften - im Internet möglich - mag erklären, was hier gemeint ist.

Mein Kurz-Kommentar zum WTTV und DTTB:
Fielmann lässt grüßen, würde ich sagen. Weil es kurzsichtig ist, Talente so zu behandeln. Dennoch: zu vertreten mag die Entscheidung der Schulte-Kellinghaus & Co sein. Eher als die Nicht-Nominierung von Bastian Steger (der seit Jahren "ver..." wird), zur Mannschafts-EM in Dänemark aber nicht.

Die Nominierten des WTTV zur Deutschen Schülermeisterschaften am 19./20.03.2005 in Grafenau:
Schüler: Hinrichs, Jan-Lukas (TTG Niederkassel), Kizilates, Kagan (SV Moltkeplatz Essen), Malessa, Robin (TuS 09 Erkenschwick), Raatz, Heiko (TTF Bönen), Walther, Ricardo (TTC BW Brühl-Vochem), Würtz, Patrick (TV Dellbrück)
Schülerinnen: Hempe, Hellena (DJK Weidenau), Rossbruch, Kerstin (TTC Spich), Thesing, Madeleine (VfB Kirchhellen)

Finde, dass der Autor J.Breitbach hier ganz schön harte Kritik übt. Ob die Kritik berechtigt ist, dass kann bzw. will ich nicht beurteilen. Wie ist denn eure Meinung dazu?