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Alt 08.09.2001, 21:01
Pfannaflicka Pfannaflicka ist offline
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Absonderlichste Spiellokale

Der Thread "back to the 70´s" hat mir als einem, der damals mit dem Tischtennis angefangen hat, natürlich besonders gut gefallen. Ich fand es echt phänomenal, welch ein Erinnerungsvermögen die Leute haben, was ihre damaligen Schläger angeht. Ich hab da ehrlich gesagt keinen Schimmer mehr.
Eher sind bei mir die Erinnerungen an die Jugendjahre noch mit absonderlichen Spiellokalen verbunden, in denen wir auswärts zum Teil antreten mussten.
Zum Beispiel kann ich mich noch gut erinnern, dass wir in der damaligen Jungen-Schwabenliga II Nord-Ost einmal beim TSV Firnhaberau, einem Stadtteilverein in Augsburg, anzutreten hatten. Spieltermin: Sonntag, 9.30 Uhr. Spiellokal: Keller des Sportheims. In zwei kleinen Räumen, die durch ein Fensterloch (ohne Scheibe) verbunden waren, hingen knapp einen Meter neben dem jeweils einzigen Tisch die Umkleidehaken. In einem der beiden Räume war hinter dem Tisch eine Bar, in die ständig die Bälle rollten. Höhe: kaum mehr als zwei Meter. Ideal für lauffaule Spieler...
Oder ein Auswärtsspiel in Aichach, bei dem der Verein nicht in die vereinseigene Halle konnte. Deswegen spielten wir in einem alten Schulgebäude (oder war es ein ehemaliger Kindergarten) im Klassenzimmer. Raumhöhe und -größe war soweit ok, der Betonboden aber doch schon ein bisschen arg rustikal. Weil gerade Winter war, war in einer Ecke ein Kanonenofen aufgebaut. Der sorgte dafür, dass man auf der einen Seite schwitzte wie die S, während der Gegner erbärmlich fror. Außerdem war der Ballverschleiss recht hoch, weil eine Ballberührung mit dem Ofen unter einem Zischlaut das jähe Aus für das Spielgerät bedeutete...
Besonders nett fand ich auch mein erstes Spiel in Nördlingen. Damals fuhren wir mitten in die historische Altstadt, um dort im Speicher der Schranne, eines mittelalterlichen Fachwerkgebäudes, zwischen Holzpfosten bei Funzelbeleuchtung Gehörtischtennis zu spielen.
Oder in Fünfstetten: Die hatten damals noch gar keine Turnhalle und spielten deswegen im Saal der Dorfwirtschaft. Es war Winter, der Saal war nicht geheizt, das Parkett glatt - es war von Vorteil, mit Wollhandschuhen zu spielen. Einer ließ sogar seinen Parka an... Und zu alledem übte im Nebenraum die Blasmusik.

Wäre mal ganz interessant, welche Erlebnisse ihr so gehabt habt (vielleicht ja auch noch in den 80ern...???). Oder gibt es vielleicht heute noch Vereine, bei denen TT nur unter solch chaotischen Bedingungen stattfinden kann?
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Pfannaflicka - der "Kampfname" der Rainer Tischtennisspieler; in Erinnerung an unseren unvergessenen Peter Drabek (1965 -1997), der diesen Begriff geprägt hat
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