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Einzelkritik zum Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der WM
Einzelkritik zum Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der WM
Ivancan (WR124):
1.Runde: 1:4 gegen Kim Mi Yong (WR77)
Nachdem Stumper und Göbel zuletzt nicht überzeugen konnten, hat man jetzt Ivancan die Chance gegeben. Eine richtige Entscheidung mit Blick auf die Zukunft. Schade, dass sie nur ein Spiel bestreiten durfte.
Hain-Hoffmann (WR90):
1.Runde: 3:4 Pan Li-Chun (WR152)
Ein für mich enttäuschendes Ergebnis, bei dem sie drei Sätze (-4,-5,-4) sogar sehr deutlich verloren hat. Von ihr hatten sich sicherlich alle mehr erhofft. Auf mich wirkte sie auch alles andere als austrainiert.
Struse (WR34):
1.Runde: 4:1 gegen Biljana Todorovic (WR166)
2.Runde: 3:4 gegen Hirano Sayaka (WR43)
Eine knappe Niederlage schon in der zweiten Runde, die sie sich größtenteils selbst zuzuschreiben hat. Aus der an sich guten Auslosung konnte sie nicht ausreichend Kapital schlagen. Nach dem knappen Spielverlauf dennoch enttäuschend, auch wenn ihre Gegnerin ihr zumindest in der WR-Position nahezu ebenbürtig ist.
Silbereisen (WR61):
1.Runde: 4:0 gegen Matilda Ekholm (WR170)
2.Runde: 3:4 gegen Li Jia Wei (WR6)
Der souveränen Vorstellung in der ersten Runde folgte ein sehr enges und umkämpftes Spiel gegen eine Weltklassespielerin, in dem sie aufzeigte welch Potenzial noch in ihr steckt. Glückwunsch zu dieser Klasse-Leistung an unsere größte Nachwuchshoffnung.
Wosik (WR39):
1.Runde: 4:0 gegen Carina Jonsson (WR194)
2.Runde: 4:0 gegen Martina Safran (WR119)
3.Runde: 0:4 gegen Guo Yue (WR5)
Tadellose Vorstellung bis zur dritten Runde und dann deutlich gegen eine Weltklassespielerin verloren – das Losglück war sicherlich nicht auf ihrer Seite. Mehr konnte man sicherlich nicht erwarten.
Hielscher (WR45):
1.Runde: 1:4 gegen Toriola Segun (WR109)
Trotz des durch die Krankheit verursachten Trainingsrückstandes, ein nicht befriedigendes Ergebnis. Schade, aber das war sicherlich ein Rückschritt im Hinblick auf die Mannschafts-WM in Bremen.
Süss (WR58):
1.Runde: 4:0 gegen Cai Xiao Li (WR177)
2.Runde: 2:4 gegen Hao Shuai (WR28)
Einem klaren Erfolg in der ersten Runde folgte ein begeisterndes Match gegen die wohl größte Nachwuchshoffnung Chinas, dass er knapp verlor. Christian ist sicherlich auf dem Weg eine wichtigen Stütze innerhalb der deutschen Mannschaft zu werden. Bei einer weiteren kontinuierlichen Entwicklung stehen ihm noch viel erfolgreiche Jahre bevor und das nicht nur als Doppelpartner von Timo Boll.
Roßkopf (WR32):
1.Runde: 4:0 gegen Ri (WR249)
2.Runde: 4:3 gegen Wu Chih-Chi (WR138)
3.Runde: 1:4 gegen Chen Qi (WR7)
Klarer Pflichtsieg in der ersten Runde; sehr enges Match gegen seinen jungen, zukünftigen Mannschaftskameraden Wu Chih-Chi in der Zweiten, der in der Runde zuvor immerhin die Nr. 70 ausschaltete. Nach 0:2 Rückstand kam er selbst besser ins Spiel und siegte noch in sieben Sätzen. Gegen Chen Qi hatte er zwei gute Sätze zu Beginn, dann aber konnte sich der Chinese im Endeffekt doch noch sicher durchsetzen, aber Rossi zeigte klar aufsteigende Form, was ich ihm nach der blamablen Leistung bei der EM nicht zugetraut hatte.
Aufgrund der schlechten Leistungen in der Bundesliga und bei der EM hätte ich gedacht, dass der Zug nach Bremen bereits abgefahren ist, aber mit den Leistungen bei der WM hat er sich definitiv die Chance erhalten in Bremen dabei zu sein. Dennoch bedarf es aber vor allem in der Bundesliga einer deutlichen Leistungssteigerung, um seine Nominierung dann zu rechtfertigen.
Fejer-Konnerth (WR43):
1.Runde: 4:2 gegen Kostadin Lengerov (WR99)
2.Runde: 4:2 gegen Lee Jin Kwon (WR175)
3.Runde: 0:4 gegen Kong Linghui (WR12)
Zoltan hat auch hier den Aufwärtstrend der vergangenen Monate und das EM-Ergebnis bestätigt und ist damit ein ernstzunehmender Kandidat für Bremen. Schade, dass er gegen Kong Linghui nicht den ersten Satz für sich entscheiden konnte, das hätte ihm noch größere Chancen auf ein ausgeglichenes Spiel und ein mögliches Weiterkommen eröffnet.
Steger (WR52):
1.Runde: 4:1 gegen Lubomir Pistej (WR128)
2.Runde: 4:3 gegen Jean-Michel Saive (WR11)
3.Runde: 3:4 gegen Lucjan Blaszczyk (WR29)
Es hat mich unglaublich gefreut, dass er diesmal das enge Spiel gegen Saive für sich entscheiden konnte – wäre aber auch zu bitter gewesen.
Mit seinen Erfolgen in der Bundesliga und bei den beiden letzten Turnieren ist er für mich zur Zeit die Nummer 2 im deutschen Team. Bei weiterhin guten Leistungen in den nächsten Monaten sollte es sehr schwer bis unmöglich sein, für Bremen an ihm vorbei zu kommen.
Boll (WR5):
1.Runde: 4:1 gegen Joao Monteiro (WR137)
2.Runde: 4:0 gegen Johnny Huang (WR51)
3.Runde: 4:2 gegen Jörgen Persson (WR35)
4.Runde: 3:4 gegen Liu Guozheng (WR18)
Nach etwas holprigem Start zu Beginn des Turnieres steigerte sich Timo von Runde zu Runde. Das Spiel gegen Liu Guozheng war äußerst knapp und hätte auch zugunsten des Hessen ausgehen können. Ich denke, dass unter den Top 20 jeder jeden schlagen kann, außer vielleicht die beiden besten Spieler Wang Liquin und Ma Lin. Durch eine bessere Leistung und gewissenhaftere Vorbereitung für die EM hätte er sich eine vorteilhaftere Auslosung sichern können. Das war äußerst unklug.
Doppel:
Über die Damendoppel decken wir lieber den Mantel des Schweigens.
Bei den Herren überraschte mich, dass Roßkopf / Hielscher dem Weltklassdoppel aus Taiwan das gesamte Spiel hindurch Paroli bieten konnte. Steger / Fejer-Konnerth sind glaube ich noch nicht so weit eingespielt, dass sie international weiter vordringen können.
Dafür haben wir aber mit Boll / Süss auf lange Sicht ein absolutes Weltklassedoppel, welches in der Lage ist, mit den besten Doppeln der Welt um internationale Titel zu spielen.
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