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Zitat von martinspin
@Füchschen
2. Wenn mir der Matchausgang im 5. Satz bei 9:9 wichtig ist, spiele ich meist verhaltener, was dann auch immer wieder schief läuft. Führe ich 2:0 nach Sätzen, besteht bei mir die Gefahr, dass ich abbauen und dadurch dem Gegner die Gelegenheit gebe, das Match noch zu drehen. Hab schon öfters Matche verloren, wo ich 2:0 nach Sätzen führte. Sobald sich meine Emotionen auf den Matchausgang richten, spiele ich nicht mehr mein bestes TT.
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Ich habe in der Saison in gerade bei so Spielständen (z.B. 3x 8:10 im 5., 1:6, ...) mich auf die Wichtigkeit des Spiels und direkt auch auf meine Stärken konzentriert und konnte all diese Spiele noch gewinnen. Früher hätte ich das wohl nur mit der Hilfe meiner Gegner geschafft, da ich wie du dann zurückhaltender gespielt habe. Heute sage ich mir, dass ich es als Angriffsspieler selber versuchen muss und mich auf meine Fähigkeiten verlasse und nicht auf Fehler der Gegner hoffe. Dieser Mut zum "Risiko" (Fortsetzen d. üblichen Spielweise) hat mir zum einen den Erfolg beschert und zum anderen hätte ich mir selber im Falle einer Niederlage nicht vorzuwerfen, weil ich es auf meine Art probiert habe. Hätte ich passiv gespielt und verloren würde ich nur denken, was gewesen wäre, wenn ich normal weitergespielt hätte. Das Schlüsselereignis zu dieser Einsicht war eine Diskussion mit einem Komillitonen über Anfängermodelle. Er war ein klarer Vertreter des Topspinmodells, weil Spieler später in einer kritischen Situation immer den Schlag wählen würden, den sie als erstes gelernt haben. Da ich folglich nicht mit dem Topspinmodell das Spielen gelernt habe, muss ich mir diese Tatsache immer vor Augen führen. Wichtig ist nur, dass man in so Momenten kurz in sich geht und es dann auch einfach macht.
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Zitat von martinspin
3. Den sozialen Aspekt des Wettkampf im Zusammenhang mit Flow halte ich für sehr wichtig. Wenn ich mich an Flow-Erlebnisse erinnere, hatte ich auch immer einen guten Draht zum Gegner. Gespräche fanden meist nach dem Match statt und oft geht man zusammen noch ein Bierchen trinken. Eine gute Aktion des Gegners zu loben oder anerkennend zu nicken ist genauso begrüssenswert wie sich für ein erhaltenes Lob zu bedanken.
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Klar, nach dem Spiel rede ich auch gerne mit meinem Gegner, sofern er dies möchte und ein Typ dafür ist. Bierchen trinken natürlich auch, wobei ich dem Alkohol wieder entsagt habe
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Zitat von martinspin
4. Als Angreifer ist es für mich wichtig, die Initiative zu ergreifen. Ich greife nicht jeden Aufschlag an und doch versuche ich, als erster die Initiative zu ergreifen. Initiativ zu sein, heisst ja nicht, auf jeden Ball einzudreschen. Ich spreche schon eher von aufbauenden Spielzügen bis hin zu gelungenen Abschlüssen.
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Sehe ich genauso. Habe dich dann nur falsch verstanden
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre

Habe, um noch ein Bsp. zu bringen in dieser Saison einen Gegner (einer der Besten der Klasse) gehabt, der immer erfolgreich die besonders schwere Psychonummer bringt, wenn er am verlieren ist. Da man mich vorgwarnt hatte, habe ich ihn in der Hinrunde dennoch besiegt. In der RR führte im 1.(!) Satz mit 4:1 und fing direkt wieder damit an. Da hatte er dann auch Erfolg bzw. ich empfand es als sowas von lächerlich und habe darauf abgeschenkt. Was ich sagen will, ist Folgendes: Manche brauchen einfach den Sieg. Spaß steht da nicht mehr im Vordergrund. Denn kein normaler Spieler freut sich über so einen Sieg. Und keine Bilanz der Welt würde mich freuen, wenn ich die einzig guten Gegner nur auf die Art bezwungen hätte.
Gruß