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Alt 31.05.2005, 09:38
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AW: Flow V: Flow und Training

Hallo Martin,

hm, irgendwie willst Du Flow als Vehikel für verschiedene Absichten nutzen, was schon aus der Absicht heraus nicht funktionieren kann.

Sowohl bei Klaus123 als auch Hogar kommt eine "Absichtsarmut" im Flow zutage, die auch ich für wesentlich halte. Ich sehe keine Möglichkeit Flow mit Absichten zu befrachten, wie Du es immer wieder vorschlägst.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass Absicht und Flow einander ausschließen. Je mehr Absicht, desto weniger Flow.

Klaus Posting kann ich nur unterschreiben und höchst griffig zusammengefasst hat er's auch.

Blank mind, watch ahead.

Das ist das, was vor den Ballwechseln passiert! Das einzige, was ich mir erlaube, ist zu überdenken, was kann jetzt alles passieren. Da werde ich aber schon vorsichtig, denn "blank mind" ist zu wichtig!

Zitat:
Zitat von martinspin
Hoi Klaus 123

Für mich findet der eigentliche Wettkampf zwischen den Ballwechseln statt. Hier habe ich genügend Zeit, mir den nächsten Schritt zu überlegen.

Ich find's nicht verkehrt, sich vor dem Ballwechsel was vorzunehmen. Ob "draufhauen" immer sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Wie wär's wenn du dir vornimmst, einen langen Aufschlag "sicher zu ziehen", um erst mal bloss die Initiative zu ergreifen. Kommt der Block auf deinen Rotationstopspin etwas unsicher daher, kannst du solche Bälle immer noch "abschiessen".
Wenn dein Eröffnungstopspin eine gute Quote hat, wäre der nächste Schritt, an der Platzierung des Eröffnungstopspins zu arbeiten. usw.

Ein weiteres Merkmal von Flow ist Kontrolle, das Gefühl alles richtig zu machen. Zuviel Kontrolle verhindert Flow genauso wie zu wenig Kontrolle. Für mich ist der erste, zweite und dritte Ball im Moment enorm wichtig. Hauptsächlich konzentriere ich mich momentan auf den Servicereturn, denn ich möchte unbedingt die Initiative mit Flip oder Topspin ergreifen können. Die restliche Bälle spiele ich aus dem Bauch raus. Ich habe mit diesen einfachen Überlegungen genügend Kontrolle über mein Spiel und auch genügend Spielraum.

Das mit dem "Öffnen" ist für mich ein Konzentrationsgeschichte und tangiert meine Strategie kaum. Es ist eher so, dass sich Konzentration und Strategie ergänzen.

Gruss
Martin
"Öffnen" hat aber auch gar nichts mit Konzentration zu tun! Im Laufe eines Lebens bilden sich "Schutzfunktionen" die eigentlich nichts anderes sind, alsdass man verschiedene Dinge nicht mehr oder gedämpft an sich heranlässt - weil sie z.B. verletzen können / verletzt haben. Wie alles, ist das eine zweigesichtige Angelegenheit. Macht man auf, gewinnt man Empfindsamkeit und verliert Robustheit. Es ist nicht positiv/negativ, es sind einfach nur andere Bedingungen. Das liest sich jetzt wieder höchst katholisch, aber üblicherweise, im Regelfall hindern Ängste am sich Öffnen und halten des Zustandes. Wenn man sich mit denen beschäftigt lernt man sich leicht zu öffnen. Ohne Öffnen, kein Flow.

Im Training fällt mir dann bei technischen oder Kontrollproblemen ein, ich könnte es mal mit mich öffnen versuchen. Mit weiteren "Absichten" bin ich dann sehr vorsichtig. Das beschränkt sich dann auf so merkwürdige wie: den Ball auf die Platte spielen.

Da Training grundsätzlich nicht so schlimm spannend ist, fehlt mir die Notwendigkeit, der Antrieb aufzulassen und ich falle sozusagen wieder zurück.
Da sehe ich für mich eine Möglichkeit den Zustand des Offenseins so zu normalisieren, dass der besser hält. Konzentration braucht es IMHO mehr oder weniger um die Ängste im Hintergrund zu deckeln.

Gruß, Nik
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Gruß von der Ostsee
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