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Alt 16.06.2005, 23:07
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Bow Bow ist offline
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AW: Bedeutung des Schwammes

Ziemlich komplexes Thema.
Also die Farbe des Schwammes für sich hat ja schon mal gar keine Bedeutung, es sei denn, es gäbe den gleichen Belag mit verschiedenen Schwämmen, was man dann u.A. an der Farbe festmachen kann (meist auch am Namen: hard, soft, ...) bis auf einige Ausnahmen, vornehmlich aus China.
So, dann wäre zu sagen, dass ja in einigen Katalogen die Härte in °Shore angegeben wird, was (ich glaube Martinspin) hier im Forum als Irrtum entlarvt hat. Im Eifer der Werbung wurde demnach einfach die Einheit für die Elastizität als die der Härte verkauft. °Shore beschreibt also eigentlich die Elastizität.
Dazu kommt, dass diese Angaben in Werten sich noch einmal zwischen Japanbelägen und Chinabelägen unterscheiden, scheint also nicht gerade nach DIN zu laufen .

Nun zu den Eigenschaften: Eigentlich ja nicht schwer:

In weiche Schwämme werden die Noppen des Obergummis sehr viel leichter vom Ball eingedrückt, als Noppen innen auf hartem Schwamm.
Was bedeutet das?
Schon bei wenig Krafteinwirkung kann sich also das Obergummi in seiner Form der Balloberfläche anpassen. Ich habe also einen schnelleren und längeren Kraftschluss zwischen Ball und Obergummi. Mit anderen Worten: Mehr Spin bei langsameren Schlägen.
Die Erfahrung und auch Versuche haben nun gezeigt, dass mit zunehmender Schläghärte der Spin bei harten Belägen besser/stärker ist.
Warum ist das so?
An der Erzeugung des Spins ist u.A. auch der Katapulteffekt beteiligt: Das Spannen des Obergummis an der trägen Masse des Balles und das Zurückschnellen des Obergummis noch während der Ball am OG "haftet", bzw. Kraftschluss hat. Dadurch wird der Ball dann beim Abflug gedreht, bzw. ihm ein Drehmoment verliehen.

Bei weichen Schwämmen (und harten Schlagspins) ist es wahrscheinlich so, dass durch die Kombination des OG mit weichem Schwamm das OG mit Schwamm noch im gespannten Zustand ist, wenn der Ball schon wieder wegfliegt. Daher hat man oft das Phänomen bei geklebten "Weichlingen": Megasound aber kaum Spin.

Naja, so viel wollte ich gar nicht faseln, es ist sicherlich auch nicht alles 100% richtig. Fazit ist aber: Weiche Schwämme sind hervorragend für weiche Spins, dann sehr wirkungsvoll. Je härter man spielt, desto härter sollte man demnach auch den Schwamm wählen, um der eigenen Schlagkraft das richtige Material für eine optimale Spinentfaltung beiseite zu stellen.

Andere Eigenschaften, die aber etwa auf gleiche Ergebnisse hinauslaufen wären Elastizität der Schwammes (und natürlich immer in Kombination dazu die Eigenschaften des OG nicht vergessen!), Druckfestigkeit, was weiß ich nicht noch alles, z.B. ja auch der Noppenddurchmesser und die Länge der Innennoppen, etc. pp.
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Geändert von Bow (16.06.2005 um 23:12 Uhr)
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