[Pingpongmatthew]

Pingpong for Peace – Jugendliche trainieren für den Frieden im Sudan
Tischtennis-Benefiz-Lehrgang für Bürgerkriegsopfer in Darfur ein voller Erfolg

Seit nun fast zwei Jahrzehnten ist die westliche Region Darfur Schauplatz eines blutigen Konflikts zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Sudan. Rund zwei Millionen Menschen sind in Darfur vertrieben worden, weil mehr als 100.000 Tote hat dieser Krieg schon gefordert und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Massen-Vergewaltigungen an unschuldigen Frauen und Vertreibungen ganzer Familien aus deren Dörfern sind an der Tagesordnung und machen den Menschen das Leben zur Hölle.
Der TTC Heusenstamm und die Tischtennis-Abteilung des SC Klein-Krotzenburg wollten diese Situation im flächenmäßig größten Land des afrikanischen Kontinents nicht ignorieren und führten einen dreitägigen Benefiz-Lehrgang mit insgesamt 18 Jugendlichen aus unterschiedlichen Vereinen des Kreises Offenbach durch. Die Organisation Ärzte Ohne Grenzen, Träger des Friedensnobelpreises des Jahres 1999 wirkte als Schirmherr und gab damit den hohen Stellenwert des Konflikts in Darfur zum Ausdruck. Mit Matthias Sauer, Florian Jacobi, Axel Kämmerer, Sören Lüdemann, Peter Reinhold, Thomas Reissert, Tobias Weiner und Martin Wilhelm arbeiteten acht Trainer des Kreises kostenlos an diesem Projekt mit. Zahlreiche Eltern unter Leitung von Angelika Schwarz des ausrichtenden Vereins SC Klein-Krotzenburg bewirteten die Gäste mit Speisen und Getränken, deren Erlös ebenfalls zugunsten der Notleidenden in Darfur ging. Die Stellvertreterin des Landrates von Offenbach sowie der Bürgermeister von Hainburg erwiesen durch ihre Anwesenheit der Veranstaltung das gebührende Gewicht. Die Hessische Landesregierung unterstützte sie ebenso finanziell wie namhafte Unternehmen aus dem Bereich Tischtennis.
In der Cafeteria der großen Sporthalle waren zahlreiche Informationsstände mit Hintergrundberichten über die aktuelle Situation in Darfur aufgebaut und es gab ein Preisausschreiben mit speziellen Fragen zu diesem Thema. Eine Dia-Show mit Bildern aus Darfur verdeutlichte den jugendlichen Teilnehmern sowie den zahlreichen Besuchern die Wichtigkeit dieses Benefiz-Lehrgangs.
Die Trainingsschwerpunkte lagen neben sehr individuell gestaltetem Balleimer-Training hauptsächlich in den Bereichen Plazierung und Vorhand-Schuß. Das Training war aufgrund der sehr hohen Temperaturen äußerst anstrengend und forderte von einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Maximum ab.
Beim traditionellen Abschlußturnier belegten Michael Appold, Eike Schäfer und Marco Schwarz die ersten drei Plätze.
Viele unserer Teilnehmer haben sicher zum ersten Mal überhaupt von diesem Krieg erfahren. Bleibt die Hoffnung, dass dieser Lehrgang das Interesse und die Sensibilität an diesem schrecklichen Krieg, welcher nur etwa fünf Flugstunden von uns entfernt ist, bei den Jugendlichen geweckt hat. Der Reinerlös von über EUR 1.000,00 zeigt jedoch deutlich, wie erfolgreich und wichtig dieser Lehrgang war und regt hoffentlich zur Nachahmung durch andere Vereine an.