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Ich sehe an der Basis auch einen ziemlich geringen Ausländeranteil. Zum einen sicher, weil TT - wie schon angesprochen - in den Ländern, aus denen die meisten unserer ausländischen Wohnbevölkerung herkommen (Italien/Griechenland/Türkei), nicht gerade besonders populär ist.
Zum anderen ist es aber z. T. auch im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld zu sehen. Generell beobachte ich (bin jetzt fünf Jahre Jugendleiter, beruflich Hauptschullehrer), dass Kinder/Jugendliche aus der Hauptschule - Ausnahmen gibt es natürlich auch - mit weniger Ausdauer, Ehrgeiz und Engagement bei der Sache sind, nicht anders als in der Schule auch. Das liegt zum Teil auch an oftmals wenig idealen Familienverhältnissen oder an der Tatsache, dass beide Elternteile berufstätig sind und sich nur wenig um ihre Sprösslinge kümmern können. Und nachdem überproportional viele ausländische Kinder an der Hauptschule vertreten sind, trifft es auf sie auch überproportional zu.
Um das zu verdeutlichen: Viele dieser angesprochenen Kinder fangen mit Tischtennis an, bleiben eine Weile dabei, verlieren aber irgendwann den Spaß, weil sie spüren, dass sie, um Erfolgserlebnisse zu erzielen, ausdauernde Leistungsbereitschaft zeigen müssten. Und wenn dann - ich unterstelle das nicht einfach, ich habe es auch schon an einigen Beispielen erlebt - in den Familien von ausländischen Kindern Tischtennis noch dazu einen geringen Stellenwert genießt gegenüber z. B. Fußball oder Kampfsportarten, dann ist Tischtennis auch schnell der Sport, der aufgegeben wird.
Wie gesagt, es kommt aber sehr stark auch auf die Nationalität an. Z. B. kenne ich einen benachbarten Verein (ein kleines Dorf), in dem vor und während des Kosovo-Konflikts viele Kosovo-Flüchtlinge aufgenommen wurden. Von diesen spielen eine ganze Reihe seit Jahren sehr gut, engagiert und erfolgreich Tischtennis.
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Pfannaflicka - der "Kampfname" der Rainer Tischtennisspieler; in Erinnerung an unseren unvergessenen Peter Drabek (1965 -1997), der diesen Begriff geprägt hat
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