Ein wirklich starker Störnoppenspieler sollte doch prinzipiell sowas ähnliches wie ein Penholderspieler sein, oder?
Also sehr vorhandlastig-aggressiv mit schnellen Beinen, guter Antizipation, sicherem und gleichzeitig maximal giftigem VH-Angriff (harter TS, Schuss, offensive Antwort auf praktisch alles was da kommt). Ein etwas schwächerer Gegner sollte die Noppen-RH im gesamten Match gar nie zu Gesicht bekommen, sondern ausschliesslich mit verzweifelter Abwehr von brutalen TS beschäftigt sein

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Habe sowas vor etwa zehn Jahren an einem Turnier mal aus nächster Nähe mitbekommen als Schiri. Der Spieler hiess Chen Ping Xi (damals als 36jähriger in der zweitobersten französischen Mannschaftsspielklasse). Mit der RH spielte er eine recht tischnahe, kurzheblige Abwehr (weiss leider die Noppe nicht mehr, glaube eine griffige Chinanoppe ohne oder mit sehr dünnem Schwamm), mit der VH absolut perfekte TS (und zwar auch auf kurze Schupfbälle, die praktisch 5 cm hoch in der Tischmitte liegenblieben, unglaublich guter Ballkontakt, habe sowas in dieser Perfektion nie mehr gesehen. Der Kerl ist neben den Tisch gerannt und hat einfach eine ausladende horizontale Scheibenwischerbewegung über der Platte gemacht - Schwärm -. Für den Schiri war das mitunter etwas gefährlich, denn der Ausschwung endete in dessen Kopfnähe

). Selbstverständlich verfügte er über ein sehr gutes Aufschlagrepertoire.
Ah ja, er hat in den letzten beiden Turnierrunden nacheinander Richard Prause und Kostadin Lengerov geschlagen. Kann mich nicht an irgendeine relativ einfache Strategie seiner Gegner à la typischem Spiel gegen Noppies erinnern. War wohl retrospektive sowas wie eine "verkürzte" Variante des Spiels von Chen Weixing, eine Art "Abfallprodukt" aus der chinesischen Spielsystem-Experimentierküche (habe keinen Spieler auf diesem Niveau mit vergleichbarem System je wieder gesehen).