[sb.tn]

Tischtennis Oberliga Bayern der Herren
Auftakt des FC Nordhalben mit Derby-Heimspiel
Am Samstag gastiert Aufsteiger TTC Tiefenlauter in der Nordwaldhalle

NORDHALBEN. Mit einem Knüller im doppelten Sinne beginnt für die Herren des FC Nordhalben die Saison 2005/2006 in der Tischtennis-Oberliga Bayern, Am Samstag, 17. September, kommt es zum einzigen Oberfrankenderby in dieser Oberliga zwischen dem gastgebenden FC und dem TTC Tiefenlauter. Zugleich ist dies das Treffen zwischen dem Absteiger und dem Aufsteiger. Auf der einen Seite der aussichtslos abgeschlagen gewesene Ex-Regionalligist, auf der anderen Seite der souveräne Bayernliga-Meister aus dem Coburger Land. Beginn dieses schon in den vergangenen Jahren stets sehr interessant gewesenen Nachbarduells ist um 19 Uhr in der Nordwaldhalle.

Für die Mannschaft aus der Klöppelgemeinde stellt sich die Frage, wie wurde der Abstieg verkraftet? Kann sie um die Meisterschaft mitspielen, wird sie jenseits von Gut und Böse ihr Dasein fristen oder muss sie gar gegen den Abstieg kämpfen. Jede der drei Möglichkeiten kann eintreffen.
An der Spitze mitkämpfen, daran glaubt eigentlich FC-Spielertrainer Reiner Kürschner nicht. Dabei schätzt er vor allem den FC Bayern München, TuS Pfarrkirchen und den vorjährigen Vizemeister TuS Bad Aibling höher ein als sein Team, das mehr oder weniger keine spektakulären Verstärkungen an Land ziehen konnte. Der einzige Wechsel, der bei Nordhalben über die Bühne ging, war ein gewisser Tausch. So nimmt die Position drei des nach Mittelfranken abgewanderten Tschechen Peter Vaverka nunmehr Ingo Haumer von Oberliga-Absteiger TTC Creußen ein. Zwar hatte Haumer in der abgelaufenen Saison als Spitzenspieler der Bayreuther Vorortler eine negative Bilanz (13:19 Punkte), doch in der "Mitte" und mit neuem Selbstvertrauen kann Haumer zu einer wertvollen Stütze des Stammsextetts werden. Kürschner kennt den 34-Jährigen aus seiner gemeinsamen Zeit bei Steiner Bayreuth und weiß dessen Stärken, wie Kampfes- und Einsatzwillen bis zum Äußersten, wohl zu schätzen.

Allerdings wird Haumer im mittleren Paarkreuz nicht oft spielen können. Der Grund hierfür ist, dass die Nummer zwei, Patrick Ulrich, aufgrund seines Auslandsstudiums in Spanien nur wenige Einsätze wird verzeichnen können. Dadurch bedingt muss Haumer ins Spitzenpaarkreuz aufrücken, und wird dort mit Trivon Lengerov eine Einheit bilden. Unverändert wird Reiner Kürschner an vierter Stelle der FC-Rangliste wirken. Im hinteren Paarkreuz sind wieder Rolf Eberhardt, Thomas Wunder und Friedel Tomaschko vertreten. Des Weiteren steht als Ersatz Mannschaftsführer Frank Stumpf zur Verfügung.

Beim Fehlen von Ulrich ist ein Aufrücken aller weiteren Akteure ab Platz zwei notwendig, und bei einer derartigen Konstellation wäre man bei den Verantwortlichen des FC zufrieden, wenn im gesicherten Mittelfeld sich die Mannschaft bewegen könnte. Da sich aber einmal mehr nahezu alle Oberliga-Teams nicht unwesentlich verstärken konnten, muss auch mit dem weniger Angenehmen, dem Bangen um den Ligaverbleib, gerechnet werden.
So gesehen ist für den FC Nordhalben eines wieder sehr wichtig: Das bislang fantastische Publikum bei den Heimspielen muss wieder wie der siebte Mann hinter den TT-Cracks stehen. Die Zuschauer(zahlen) haben in der vergangenen Serie selbst die Gäste aus der dritthöchsten deutschen Liga ins Staunen versetzt.
Mit dem TTC Tiefenlauter gastiert ein alter Bekannter im Frankenwald, der natürlich nach seinem Aufstieg nicht gleich wieder rückwärts blicken will. Und da bekanntlich Derbys ihre eigenen Gesetzte haben, ist jedes Ergebnis möglich. Obwohl sie bereits eine äußerst starke Truppe stellten, die souverän die Bayernliga-Meisterschaft gewann, haben sie sich nochmals verstärken können, und zwar mit dem Polen Andrzey Fasching-Dzido. Er wird zusammen mit Mannschaftsführer Jürgen Forkel das hintere Paarkreuz bilden. Ganz stark präsentierten sich in der Bayernligasaison die Spitzenspieler Piotr Molenda (Polen) und Jaroslav Bosina (Tschechei), die beide sicherlich auch in der Oberliga für so manche Überraschung gut sind. In der Mitte bietet Tiefenlauter Routinier Dr. Martin Deffner und den aus Wolfersdorf stammenden Wolfgang Buckreus auf.
Auf das Spiel in Nordhalben hin angesprochen, äußert sich Jürgen Forkel dahingehend, dass die Einheimischen als Favorit ins Rennen gehen. Vor allem wenn das Kürschner-Team mit der Stammformation an die Platten geht, werden es Gästemannschaften schwer haben. "Unser vorrangiges Ziel als Neuling ist eindeutig der Klassenerhalt", unterstreicht der TTC-Mannschaftsführer, "und da müssen wir uns auf andere Teams als den Regionalliga-Absteiger konzentrieren".

Zu der zehn Mannschaften umfassenden Oberliga Bayern gehören neben dem FC Nordhalben noch aus der vergangenen Saison TuS Bad Aibling (2. Platz in der Saison 2004/2005), TuS Pfarrkirchen (3,), FC Bayern München (4.), SpVgg Erdweg (6.), DJK-SB Landshut (7.) Und DJK-SB Regensburg (8.) an. Hinzu kommt noch der Absteiger Post-SV Telekom Augsburg sowie neben dem TTC Tiefenlauter der weitere Aufsteiger Post-SV Traunstein.
Nach dem ersten Spiel am Samstag hat der FC Nordhalben bereits schon wieder eine Pause von drei Wochen laut Terminplan einzulegen. Auch das zweite Saisonspiel wird eine Heimpartie sein. So gastiert am Samstag, 8. Oktober, um 19 Uhr der ruhmreiche FC Bayern München in der Nordwaldhalle. Danach kommt es für den FC ganz dick, denn innerhalb von nur neun Tagen hat er gleich drei Auswärtsspiele (in Regensburg, Landshut und Augsburg zu bestreiten). Die weiteren Heimspiel-Termine in der Vorrunde sind wie folgt:
Am Samstag, 29. Oktober, um 14 Uhr gegen Erdweg, Samstag, 5. November, 14 Uhr gegen Bad Aibling, Samstag, 26. November, 19 Uhr, gegen Traunstein.
Im Anschluss an das sicherlich hoch interessante "Oberfranken-Match" will der FC Nordhalben gemeinsam mit den Zuschauern einen (hoffentlich) gelungenen Saisonstart in der Nordwaldhalle feiern.
Die Aufstellungen:
FC Nordhalben: Lengerov, Ulrich, Haumer, Kürschner, Eberhardt, Wunder (Tomaschko, Stumpf)
TTC Tiefenlauter: Molenda, Bosina, Dr. Deffner, Buckreus, Fasching-Dzida, Forkel (Hofmann). Schiedsrichter: Andreas Hillebrand (TTC Eschi Frohnlach). hf (Hans Franz)