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Zitat von Ludwig
Irgendwo hatte ich mal von einer koreanischen Penholderspielerin mit langen Noppen auf der Rückseite gelesen und bin so darauf gekommen.
Vermutlich gibt es diese Variante in China nicht oder wird auch in diese Richtung experimentiert ?
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Mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit gibt es keinen Koreaner oder Koreanerin, die so spielt wie du. Es gibt (gab?) zwar eine Nordkoreanerin names Kim Yun Mi, die einen *chinesischen* Penholder mit NI auf der VH und LN auf der RH spielt(e), aber niemals Abwehr (vom "Abwehrblock" einmal abgesehen), sondern nur Angriff - auch und gerade mit den Noppen. Bei der Asienmeisterschaft 2003 hat sie in der Damenmannschaftsfinale China gegen Nordkorea nach 1:1-Punktgleichstand die vorentscheidene dritte Partie gegen Li Nan gewonnen. In ganzen Spiel hat sie ein oder zwei Mal aus Not mit der LN-RH abgewehrt, aber es sah voellig unbeholfen aus. Wang Tao, der im chinesischen Fernsehen als Gastkommentator das Spiel kommentierte, sagte dazu, "Offensichtlich gehoert Abwehr nicht zu ihrem Spielsystem, obwohl sie da lange Noppen hat."
Es hat viele chinesische Spitzensielerinnen gegeben, die Penholder mit LN auf der RH gespielt haben (die bekannteste von ihnen duerfte die Ex-Europameister Ni Xia Lian sein), aber sie haben alle die LN nur eingesetzt, indem sie den Schlaeger ungedreht und dann damit angegriffen haben. Auch von ihnen spielte keine Abwehr.
Japanische Penholder, wie Ryu SM und Chiang PL ihn spielen, ist wieder ganz was anderes. Da japanische Penholder im Gegensatz zum chinesischen Penholder asymetrisch ist, kann man den Schlaeger gar nicht umdrehen. Ich kenne nur einen Spieler, der japanische Penholder spielt und dann noch einen Belag auf der Rueckseite hatte. Der Mann heiss Wang Jianjun, ist der derzeit einzige chinesische Nationalspieler mit japanischen Penholder. Er hatte 2003 bis 2004 fuer ein paar Monaten einen Antispin-Belag auf der Rueckseite gehabt und gelegentlich damit angewehrt, wenn er in die Vorhandecke gestuermt war und nicht mehr rechtzeitig zuruecklaufen konnte. Aber der Versuch war offensichtlich erfolglos, er hatte nach kurze Zeit den Rueckhandbelag wieder aufgegeben und spielt jetzt einseitig wie ueblich.
Ich will damit nicht sage, dass das, was du versuchst, nicht geht (zumal ich im Moment sehr schlecht bildhaft vorstellen kann, wie genau du spielst). Aber es ist ueberhaupt sehr schwer, mit Penholder-Rueckhand Unterschnittbewegungen auszufuehren, und mit japanischem Penholder noch viel mehr als mit chinesischen, weil der Schwerpunkt sehr weit vorne ist. Die Verletzungsgefahr fuer den Handlenk halte ich daher fuer sehr hoch.