@Ino
Ich habe mir meinen alten Eintrag noch einmal geholt:
Zitat:
Zu einem Mannschaftssport gehört in meinen Augen nicht nur das „Wir-Gefühl“, sondern die Entwicklung von mannschaftlichen Strategien. Diese sind im Tischtennis im Höchstfall im Doppel vorhanden. Außerdem steht nach jedem Punktspiel auf dem Spielberichtsblock, wie hoch der Anteil des Einzelnen an der Ausbeute war. (unabhängig von Sieg und Niederlage).
Dass sich die „Mannschaftsmitglieder“ verstehen sollten ist wünschenswert aber nicht unbedingt notwendig. Immerhin wurde vor einigen Jahren Steinhagen Deutscher Mannschaftsmeister, wobei das Mannschaftsklima – vorsichtig ausgedrückt – nicht immer optimal war.
Als eine Folgerung daraus gilt: Die Stärke einer Mannschaft ist gleich der Summe der Spielstärken der Einzelspieler. Oder etwas krasser ausgedrückt: Im Tischtennismannschaftssport ist der Erfolg – bei entsprechendem finanziellen Background – mit hoher Zuverlässigkeit planbar.
Wenn z. B. heute ein durchgeknallter Manager mit genügend Geld in der Hinterhand die bestplatzierten Spieler der Weltrangliste „kaufen“ würde, die auch einsetzbar sind (Ausländerregelung), dann möchte ich sehen, wer eine solche Mannschaft in Schwierigkeiten bringen könnte.
Aber diese sichere Meisterschaft hat sich der Verein nicht erkämpft sondern erkauft.
Und genau da liegt das Problem des Tischtennis. Es gibt in den oberen Klassen keine Überraschungen wie im Fussball, wo z. B. Schalke in Stuttgart oder Bayern gegen Rostock verliert. Oder auch solche Effekte, dass eine Mannschaft trotz riesigem Mitteleinsatz gegen den Abstieg spielt (siehe Bor. Dortmund 99/00)
Mit anderen Worten: In 70 % aller Spiele steht der Sieger quasi vorher fest und das macht die Sportart für den neutralen Zuschauer und auch die Vermarktung auf Dauer unattraktiv.
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Und genau das ist das Problem, das wir jetzt mit dem Super Circuit haben.
Heute kann ich noch Weltklasse - TT in der Bundesliga sehen.
Aber nehmen wir nur mal an 20 Topspieler verabschieden sich aus der BL um eine Turnierserie zu spielen, dann wären der Bundesliga 70 - 80 % der Attraktivität genommen, denn diese Spieler werden mit Sicherheit nicht die des hinteren Paarkreuzes sein.
Das heisst eine Paarung der Spitzenklasse kann ich Vielleicht im Pay-TV sehen wenn aus Honkong übertragen wird.
Wenn aber Plüderhausen gegen Frickenhausen spielt interessiert sich höchstens das Remstaler Tageblatt dafür und auch nur dann wenn eine Lücke frei ist.
Was die Medien interessiert sind Skandale und Topstars (heute Rosskopf, Boll). Wenn die Topstars weggehen, dann muss jemand Skandale produzieren.
Freiwillige vor.
Also ich habe da gewaltige Bedenken