Zitat:
Mainpost von heute:
Konzept scheitert
Würzburgs Tischtennis-Meister ziehen zurück
Von unseren Redaktionsmitgliedern
HANS-PETER BREUNIG und RALPH BAUER
WÜRZBURG Das Tischtennis-Nachwuchskonzept in Würzburg ist gescheitert: Am Wochenende entschloss sich das Präsidium des Bundesligisten Müller Würzburger Hofbräu, die Zweite Mannschaft aus der Regionalliga zurückzuziehen.
Vor zwei Wochen noch feierten die talentierten Nachwuchs-Cracks überraschend die Meisterschaft und den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Doch die 20 000 Euro zusätzlich, die laut Pressesprecher Georg Münzhuber benötigt wurden, um den Spielbetrieb in der neuen Liga zu sichern, konnten nicht aufgebracht werden: Müller Würzburger Hofbräu verzichtete auf den Aufstieg. „Das war eine rein finanzielle Frage. Wir müssen erstmal schauen, dass wir eine konkurrenzfähige Bundesliga- mannschaft haben«, betonte Münzhuber, „das ist leider überall so, ein
Jugendkonzept ohne Geld geht halt nicht.« Und weil Stephan Pache und Jan Gottal die einzigen waren, die unter den jetzigen finanziellen Bedingungen auch in der kommenden Saison Regionalliga spielen wollten, die anderen Leistungsträger aber nicht, soll die Mannschaft künftig in der Landesliga oder darunter antreten.
Dort fehlen dann auf jeden Fall Stefan Frasch, den es zum Zweitligisten Gräfelfing zieht, Benjamin Rösner ist noch auf der Suche nach einem Zweitligisten, Johannes Kug1er wird mit Oberliga-Klubs in Verbindung gebracht und Fan Xiang Dong dürfte wohl in Versbach ein neues Zuhause finden.
Wir sind lange genug im Geschäft und wissen, wie die Regeln sind. Deshalb darf man nicht das Weinen anfangen, wenn Spieler ihren Weg gehen“, meinte Münzhuber.
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Damit stellt sich auch die Frage, wo können nun im Raum Würzburg künftig noch Kaderspieler trainieren, vor allem auch die, die aus der Jugend rauskommen?
Von der neuen HLS-Leiterin Geli Dietz hatte ich auf Nachfrage vor einiger Zeit die Auskunft erhalten:
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Es werden Mitglieder (Vereine) gefördert, die unsere Junior (innen) fördern. Dies geschieht in sog. Kooperationsstützpunkten mit höherklassigen
Vereinen, die regelmässig und mindestens 4 x die Woche strukturiertes Training anbieten. Im Moment sind das Würzburg, Rosenheim, Hilpoltstein,
Langweid und Schwabhausen. Die anderen höherklassigen Vereine haben an dieser Kooperation kein Interesse gezeigt.
Das heißt, dass eine Spielerin indirekt gefördert wird, in dem sie sich einen Verein aussucht, der möglichst viel professionelles Training anbietet, darauf möchte der HLS keinen Einfluss nehmen, da es sich um erwachsene Spieler handelt.
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Ich hätte deshalb gerne die Frage von verantwortlichen Vertretern des BTTV beantwortet, gibt es in Würzburg einen Kooperationsstützpunkt? Wenn nicht würde dies bedeuten, dass eine aktuelle Jugendnationalspielerin, die hier noch zur Schule geht oder demnächst eine Ausbildung beginnen möchte, keine Möglichkeit mehr hätte, leistungssportmäßig (also mindestens 4 x die Woche strukturiertes Training) zu trainieren.
Da meine bisherigen Versuche, darauf eine Antwort zu bekommen ergebnislos verliefen und sich keiner dafür zuständig fühlte, stelle ich diese Frage öffentlich.
Das ganze wirft auch ein schlechtes Licht auf die Förderpraxis in Bayern, die ihre Spitzenspieler, die jahrelang für Erfolge sorgten, mit dem Erreichen des 17. Lebensjahres im Stich lässt und sich keiner mehr um sie kümmert. Bei Thomas Müller wäre dies nicht passiert. Man kan über ihn sagen was man will, aber er hat sich immer um alles gekümmert.
Ergänzung:
Erwähnen möchte ich im Vergleich dazu z.B. die Praxis in Niedersachsen: in dieser Saison fuhren die Verbandstrainer mit Spielerinnen, die letztes Jahr aus der Jugend kamen zu internationalen Turnieren z.B. nach Schweden und Luxemburg.