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AW: Regionalliga West 06/07
SMS aus Übersee
TISCHTENNIS TTF Bönen verpflichten auf den letzten Drücker vier Kanadier Einer soll immer spielen - Kontakt über Jens Lang - TTF-Top-Teams stehen
BÖNEN · Noch Anfang der Woche hatte es für den Tischtennis-Regionalligisten TTF Bönen nicht gut ausgesehen bei der Suche nach einer neuen Nummer Zwei. Seit heute Nacht, 0 Uhr, ist die Wechselfrist verstrichen und die TTF haben nicht einen weiteren Neuzugang verpflichtet, sondern gleich vier. Aus Kanada werden Wilson Zhang Peng, Pradeeban Peter-Paul, Shen Qiang und Pierre-Luc Hinse kommen.
Die Geschichte ihrer Verpflichtung ist eine wunderliche. Sie begann erst am Wochenende in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Bönens Jens Lang, derzeit für drei Monate bei einem kanadischen TT-Artikel-Vertrieb in Montreal beschäftigt, spielt in seiner Freizeit den Kanada-Cup und unterhält sich am Rande des Turniers mit dem Geschäftsführer des kanadischen TT-Verbands Tony Kiesenhofer über die Probleme bei der Spielersuche. 25 Spieler hat Lang mittlerweile angesprochen, dazu etliche Kontaktleute. Alles ohne Erfolg. Auch Kiesenhofer hat ein Problem: Seine Top-Spieler haben zwar beste Trainingsbedingungen, nicht aber konstant Pflichtspiele auf hohem Niveau. Das wiederum konnte Lang bieten. Und so kamen beide ins Grübeln. Am Dienstag, dem Tag nach der Absage des Bönener Wunschkandidaten Florian Müller, rief Kiesenhofer an und schlug einen Deal vor, der beiden hilft - sinngemäß so: Ich gebe dir Spieler und du gibst ihnen Spiele. Die SMS von Jens Lang platzte mitten in die auf am Dienstagabend vorgezogene Sitzung der beiden TTF-Regionalliga-Teams, bei der es um Aufstellungen und Chancen der kommenden Saison ging.
Weil der finanzkräftige kanadische Verband die Flüge seiner Spieler bezahlen wird, hat das Ganze einen großen Vorteil für die TTF: Es kommt sie billiger als eine konventionelle Spieler-Verpflichtung. Nicht zuletzt steigern die Last-Minute-Einkäufe die sportlichen Chancen der Bönener Teams, auch wenn wegen der Beschränkung von Nicht-EU-Ausländern immer nur ein Kanadier spielen darf. "Damit werden wir konkurrenzfähig sein und mit der ersten Mannschaft um die Plätze eins bis drei spielen können", sagte Spitzenspieler Jochen Lang, der gestern die Wechselformalitäten in Deutschland erledigte.
Das umso mehr, wenn Wilson Zhang Peng häufig mitspielt, denn der Mann ist die Nummer 144 der Weltrangliste und hat zuletzt bei Pro-Tour-Turnieren mehrfach den Weltmeister von 2003, Werner Schlager, besiegt. In der Regionalliga wird er einsame Spitze sein und daher auch vor Jochen Lang als neue Nummer eins gemeldet werden. Pradeeban Peter-Paul (30) ist als Nummer 326 der Weltrangliste der zweitbeste Spieler des Quartetts. Er hat an vier Weltmeisterschaften teilgenommen. Dazu kommen Shen Qiang (16) und Pierre-Luc Hinse (20). Wer an welchem Tag an welcher Position spielt, steht zu diesem Zeitpunkt naturgemäß noch in den Sternen. Näheres will Jens Lang Ende Juni mit dem kanadischen TT-Verband und dessen Nationaltrainer absprechen.
Die ersten drei TTF-Mannschaften scheinen zu stehen: Das erste Team wird wohl mit Jochen Lang, einem Kanadier, Jens Lang, Axel Fischer, Jaroslaw Werner und Benedikt Große-Holz spielen und Regionalliga-Team Nummer zwei mit Andreas Rosenhövel, Jens Berkenkamp, Jan Lüke, Christopher Pläster, Alexander Döweling, Marco Goecke und Heiko Raatz, wobei Raatz erster Ersatzspieler fürs erste Team ist. Das Landesliga-Sextett sollen nach derzeitigem Stand Franz-Josef Hürmann, Udo Lang, Michael Romanski, Tim Kroes, Fridolin Förster und Dirk Düsing bilden. · sst
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