@Crazy_ht
generell: Suche bitte in den Threads, da steht schon eine ganzen Menge drin
Was braucht man für ein Balsa Holz das sich quasi Rendlerlike anfühlt?
(ich möchte hier keinen RI-Glaubenskrieg heraufbeschwören !!! also bitte keine Kommentare dazu)
Meiner Erfahrung nach ist das, was RI Hölzer im Vordergrund (Gewicht, Balsakatapult und Individualität) ausmacht, keine Hexerei ist und leicht als Selbstbau realisierbar ist (ohne jemals ein Patent oder andere Rechte zu verletzen, da Eigenbedarf).
Das einfachste für ein 2xNI Holz wäre ein symetrischer 5-schichtiger 90° kreuzverleimter Aufbau:
Die 3 inneren Schichten bilden den Kern und die Sperrschicht, welche aus Balsa sind.
Der innere Kern wird aus der Faserrichtung in Griffrichtung ausgerichtet, die beiden Sperrschichten werden zB. 90° versetzt verleimt.
Als Deckfurnier kommt zB Limba als 'WaldundWiesen' Furnier in Frage, es ist gut für Topspins und bietet gute Kontrolle. Das Deckfurnier wird wieder in Griffrichtung auf beiden Seiten ausgerichtet.
Mit diesem Basisaufbau kommt man schon recht weit, wenn man entsprechende Variationen verwendet.
Hier mal eine Zusammenfassung:
1. die Dicke des Innersten Furniers bestimmt den Katapulteffekt und das Tempo. Ich würde dies bei 4mm für ALL+ und 5mm für OFF legen.
2. die dicke der sperrfurniere sollte bei
1,0-1,5 für ALL+ 2,0 für OFF(-) liegen (für 4mm Kern). Dies häng stark vom eigenem Empfinden und den persönlichen Vorlieben ab.
3. die Gesammtdicke des Kerns+Sperrschicht sollte bei etwa 7mm für ALL+ - OFF- liegen und bei 9mm für OFF Hölzer liegen.
3.b für den Anfang wird ein (2-4-2) Kern reichen.
4. je mehr klebeschichten das Holz (Kern+Sperrschichten) hat desto steifer, schneller und
linearer (gegenteil von katapultig) wird es. Also ein (2-2-2-2-2) aufbau ist steifer und linearer als ein (4-5) Aufbau.
5. je mehr Ausrichtungen die Schichten haben desto steifer wird es und desto grösser wird der 'Sweetspot' so kann man in zB. 7 Schichtigen Hölzern die vorletzten Schichten (also 2 und 6) im 30°,45°, 60° verdreht zur Griffrichtung bauen.
6. für LN Spiel würde man zBsp eine Seite mit sehr harten Aussenfurnieren verbauen also zB Ahorn,Buche, Olive, Bambus (oder 3schichtiges 1mm Buche Flugzeugsperrholz) dies wird die LN/GLN Seite. Man kann dabei auch noch das Sperrfurnier auf dieser Seite dünner machen oder das Material für das Sperrfunier (zB Abachi) wechseln.
Aufbau.
Die Hölzer immer symetrisch - von innen nach aussen verbauen.
Die Klebestellen ausreichend mit Holzleim einstreichen (Ablüftzeiten beachten) und in einer Presse (zwei stabile Tischlerplatten mit 20x30cm o.ä. mit 6-8 Schraubzwingen) 24-48 Stunden pressen (nicht früher herausnehmen !). Danach den Rest anleimen und genauso verfahren.
Die Maße der Rohstoffe hängen von Deiner Vorliebe ab:in der Regel werden 100x1000 Brettchen verwendet, für den Kern braucht man also zwei Teile nebeneinander (in der Länge des Wunschschlägers samt Griff), für die Sperrschicht dann entsprechend 3 quer dazu in der Länge von je 20cm.
Die Wunschform auf den Rohling übertragen und die Schnittfläche mit Tesaband abkleben (um Ausfaserungen zu minimieren). Entlang der outline mit etwa 2-3 mm Reserve mit einer Stichsäge (Metallsägeblatt) aussägen und dann mit groben Schleifpapier auf die Outline glätten. Die Griffschalen können aus 8-10mm Balsa (in Grifflänge) bestehen, diese aufleimen und noch eine Nacht liegen lassen. Den Griff mit groben und feinem Schleifpapier den eigenen Wünschen anpassen.
Am Schluss nach alle Kanten und die Schlagfläche versiegeln und die Balsa- griffschalen beizen oder auch versiegeln (je nach Geschmack und Schweiss-feeling

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Fazit:
Das alles ist vielleicht netto 2 Stunden Arbeit (ohne Klebe- und Wartezeiten), was mit steigender Erfahrung weniger wird. Die Materialkosten liegen bei 5 bis 10 € (wobei noch Initialanschaffungen (Leim, Presse,...) hinzukommen). Man hat dann ein prima Balsa OFF(-) Holz von 50 (maximal 60) Gramm und wird nie wieder in Versuchung kommen, einen Kleinserien-Balsaprügel für70 -140€ zu kaufen.
Sollte der Eigenbau nicht passen, bekommt man das Holz zumindest zum Materialpreis immer versteigert (solange einigermassen sauber gearbeitet wurde).