Zitat:
Zitat von Lukas K.
Schon bei und seit der WM in Bremen ist mir aufgefallen, dass Wang Hao, ziemlich viel Muskelmasse zugelegt hat. Er wirkt austrainierter und ist dadurch auch deutlich schneller geworden als früher.
Zudem spielt er von beiden Seiten deutlich härter als früher. Vor allem setzt er die Rückhand auch des öfteren als Schuß ein.
Meiner Meinung nach, wobei ich natürlich zu wenig Einblick in Training und Spiele dieser Spieler habe um mir wirklich ein fundiertes Urteil zu erlauben, hat sich Wang Hao in seinem Spiel am stärksten weiterentwickelt von allen Chinesen. In der Vh hat er mittlerweile auch die Härte die ihm früher im Vergleich zu Wang L. und Ma gefehlt hat.
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Wang Hao spielt seit kurzem haerter als frueher, das entspricht auch meine Beobachtung. Meine Meinung nach ist sein momentaner Spielstil jedoch nicht der optimale fuer ihn - und wohl auch nicht der, den er anstrebt.
Lange verstand ich nicht, warum Wang Hao so gute Ergebnisse erzielen konnte mit seinem Spiel, das relativ harmlos aussah. Irgendwann habe ich es dann endlich begriffen: Seine Topspins - vor allem der Eroeffnungsschlag - haben so viel Schnitt wie bei keinem anderen Chinesen. Diese Qualitaet ist aehnlich zu der von Timo Boll, im Gegensatz zu Boll haben Wang Haos Eroeffnungs-Topspins nicht nur Schnitt, sondern auch einen gewissen Vorwaertsimpuls, so dass sie sehr effektiv sind, um den Gegner vom Tisch weg zu draengen. Wenn der Gegner es nicht tut, geht der Ball oft ins Aus.
Traditionell sind die Topspins der Chinesen im Vergleich zu den Europaern haerter und schnittaermer. Der Schnittreichtum von Wang Haos Topspin ist insofern schon etwas einzigartiges, mit dem die meisten Spieler Probleme haben. Dass Wang Haos Schlaege im Vergleich zu den von Wang Liqin, Ma Lin oder Chen Qi an Haerte fehlten, wenn harte Schlaege benoetigt sind, ist tatsaechlich ein bekannter Defizit, an dem Wang Hao nun offensichtlich arbeitet.
Nur ist es im Moment so, dass Wang Hao nur noch versucht, so hart wie moeglich zu spielen, und das wuerde ich fuer unklug halten, wenn es so bleiben sollte, denn dadurch laesst er seine groesste Staerke ungenutzt, naemlich den Schnittreichtum. Jedoch glaube ich, dass dieser neue Spielstil nur temporaer ist, weil er gerade dabei ist, die haerte Schlaege zu lernen und zu verinnerlichen - auch "konditionieren" genannt. Wenn er diese einmal gut beherrscht hat, wird er meiner Prognose nach seine alte, schnittreiche Topspins wieder aufgreifen und versuchen, die optimale Mischung beider Schlagvariationen zu finden.
Dass, was Wang Hao im World-Cup-Finale gespielt hat, war eindeutig *zu* hart - uebertrieben, und zwar sowohl auf der Vor- als auch Rueckhand. Es lag einerseits an dem oben genannten Umstaenden, andererseits auch daran, dass Wang Hao wirklich einen guten Tag hatte und bereit war, alles oder nichts zu spielen. Leider war es ein Tickchen zu viel des Guten...
Was Muskelmasse betrifft, sehe ich nichts einzigartiges bei Wang Hao. Die gesamte chinesische Mannschaft hat Konditionstraining seit Monaten signifikant verstaerkt, alle Spieler haben an Gewicht verloren und an Muskel gewonnen. Vergleich mal Ma Lin jetzt mit Ma Lin vor einem Jahr - der Mann hat 6 oder 7 Kilo abgenommen.