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Alt 17.11.2006, 01:36
madmatt madmatt ist offline
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madmatt ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Unterstützt mein Schläger mein Spielsystem?

hallo andi
ähem... das ganze ist (mal wieder) etwas ausführlich geworden. Wenn dir die lust oder zeit fehlt, meinen ellipsen zu folgen - lies nur ->b). Ansonsten hier die volle dröhnung:

Das frischklebe-feeling ist nirgends so früh und deutlich wie bei weichen schwämmen. Aber weiche schwämme sind im direkten spiel auch eher matschig. Die frage ist, wo willst du das fk-gefühl, wo ist es eher weniger nötig.
Oder du baust das in jeden schlag positiv mit ein - jeden schlag mit einer leichten handgelenksbewegung begleiten und extra spin geben. Spinkonter, spinblock, auch beim kurzen ablegen - immer probieren, den ball im moment des kontakts noch ein bisschen extra per händchen zu führen. Bei uns im verein sind zwei leute, die so spielen und dazu eher harte, schnelle oder auch katapultige hölzer mit weichen gummis fett geklebt benutzen. Der eine hat Mambo und Sonex xf40 auf Primorac Carbon, der andere MarkV GPS max auf Boll Spirit.

Ich bin da im handgelenk vielleicht etwas steifer und bevorzuge folgende kombination - ein eher steifes(biegefestes, wenig vibrierendes) holz im all+ tempobereich mit eher weichem anschlag und leicht bis mittel geklebten mediumbelag mit etwas weicherem og. Derzeit Appelgren V2 mit Hammond Pro@ und Mark V XS, könnte aber wohl genauso mit Andro all+ oder Stiga all classic und darauf Amigo, Coppa, Mendo oder weichen JO Waldner, o.ä. spielen...

Warum?
Weiches og gibt mir "touch" und langes kontaktgefühl im kurzen spiel und beim aufschlag, weicher anschlag im holz intensiviert das, und unterstützt dazu mein topspinspiel. Das gefühlvolle og hilft auch beim ersten top, top auf us und bewirkt einen etwas höheren ballabsprung (als vergleichbare beläge mit härteren og -sriver...). Frischkleben bringt mehr spin und ballgefühl im topspinspiel, wenn ich's nicht übertreibe, setzt der katapult durchs kleben für mich berechenbar ein. Liegt nicht zuletzt am vergleichsweise harten schwamm (+-44°, zwei-drei kategorien härter als Samba). Der bringt dazu auch durchschlagskraft bei der harten attacke, präzision im geraden spiel und block. AR-holz hält das grundtempo für mich im rahmen bei passivsituationen. Biegesteifes holz (selektiert) gibt ausreichend druck für harte spins und schüsse. Was jetzt noch aus der halbdistanz verhungert, liegt an schlechtem stellungsspiel (liebäugele höchstens noch mal damit, ein Waldner Carbon oder Malin Soft Carbon zu testen, für das leichte hd-defizit)...

Du kannst jetzt-
a) deine technik anpassen und mit mehr handgelenk spielen.
b) mal etwas härtere beläge mit relativ weichem og (also keine sriver-varianten) testen, diese vielleicht eine schicht weniger kleben, und schauen, was dabei für dich herauskommt. Testliste: Coppa tagora, Mark V GPS, Mendo Energy, Hammond (ohne @); die sind aber immer noch recht katapultstark, im vergleich zu mediumbelägen, und vielleicht in verbindung mit deinem balsaholz noch nicht linear genug. Gerade der energy hat den ruf, im tempoverhalten etwas eigen, aber auch sehr spinnig zu sein. Am linearsten von denen ist vermutlich der GPS. (Musst du aber noch mal recherchieren, hab ich nie selbst gehabt). Wobei angeblich sowohl Samba als auch GPS jeweils einen 35° schwamm haben. Trotzdem liegt das spielgefühl des Samba wohl näher am sehr weichen MarkV 30°.
Versuch macht kluch.
c) einen mediumbelag mit weichem og testen, einige habe ich oben schon genannt. Am einfachsten davon ist wohl der Amigo, weil der erstens schön billig ist, und sich von daher schon gut eignet um mal einen prinzipiellen eindruck zu gewinnen, wie du mit mediumschwamm auf deinem holz klarkommst, und weil der schwamm relativ wenig eigendynamik hat und du wenn du einen frühen klebeeffekt spüren willst(und von daher etwas mehr klebst, um ein ähnliches gefühl wie im samba zu erzeugen) der wohl noch halbwegs kontrollierbar bleibt. (Dazu kommt das leicht klebrige og, dass im kurzspiel längeren kontakt vermittelt -allerdings natürlich auch schnittanfälliger macht. Weiterer evtl. nachteil - er ist recht schwer...)
Übrigens mein persönlicher liebling, der Hammond Pro@, hat die angenehme eigenschaft, mit nur 1 schicht schon recht lebendig zu werden (ich klebe 2). Er hat einen gewissen grundkatapult, aber dadurch dass er nur wenig kleber braucht (natürlich geht auch mehr), wird er nicht ohne weiteres zur rakete. In meiner mediumliste hat er mit den weichsten schwamm (so 43/44°).
d) wenn dir c) wegen der härteren schwämme zu wenig klebegefühl hat, bzw. bei ausreichend klebeeffekt das ganze zu unkontrolliert wird, diese variante mal mit nem ar-holz testen. Da kannst du das tempo besser kontrollieren, der absprung dürfte höher sein, der spin besser kommen.
Mit einem sich neutral verhaltenden ar-holz läßt sich gerade für spinspieler über die klebung katapult und tempo sehr dosiert steuern...

Viel glück beim testen.
matt
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ceci n'est pas une pipe (magritte)
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