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Zitat von TT-Gievenbecker
Hallo!
Also, ich versuche jetzt einmal das differentielle Training ein bisschen zusammenzufassen, auch wenn dabei sicher einige Aspekte fehlen werden...
Ich spiele in einem Verein, in dem es seit 2 Jahren eine Jugendabteilung gibt, die "differentiell" trainiert wird. Die Erfolge sind ziemlich durchschlagend, wir haben vor 2 Jahren mit nichts angefangen und haben jetzt 5 Juniorenmannschaften, wovon eine Schülermannschaft auf Bezirksebene spielt.
Ich selbst bin ein Spieler, der von Anfang an auf diese Art und Weise trainiert wurde, das klassische Training kenne ich nur aus Erfahrungen und Berichten von anderen Leuten.
Hier einmal die wichtigsten Aspekte von differentiellem Training. Kann gut sein, dass mir jetzt einiges nicht einfällt!
-Der schon oben beschriebene Technikkanal:
Ich versuche es mal an einem VHT zu erklären.
Der Technikkanal ist generell am Anfang eher groß, wird dann zum Balltreffpunkt hin sehr eng und wird dann im Ausschwung wieder groß.
Das heißt:
Wo der Schläger am Beginn der Schlages ist, ist nicht sehr genau festgelegt. Irgendwo auf Tischhöhe seitlich zum Körper, der Arm ist gestreckt.
Der Balltreffpunkt ist hingegen wieder sehr eng definiert, ob der Schläger am Ende der Bewegung kurz vor der Nase oder etwas neben dem linken Auge ist, ist wiederum nicht entscheidend. Allgemein sind alle Schlagausführungen, die in diesem Technikkanal geschehen, gleich gut.
-Kompletter Spieler:
Im Gegenteil zu den weiter oben im Thread schon beschriebenen Spielern, die nur einen ordentlichen Aufschlag und einen durchschlagenden VHT haben, werden Spieler beim differentiellen Training möglichst komplett ausgebildet. Auch wenn bei mir schon recht schnell feststand, dass es in Richtung Angriff gehen soll, habe ich doch schon am Anfang Techniken wie Vorhandabwehr mitgelernt. Weiteres zum Ablauf des Erlernens der Techniken gibt es gleich weiter unten.
"Überforderung":
Anfänger, die in ein differentielles Training einsteigen, beginnen erst einmal mit VHT als erster Schlagtechnik. Statt diesen dann aber ein halbes Jahr zu üben bis er im Schlaf geht und sich dann erst der nächsten Technik zu zuwenden, wird schon nach zwei oder drei Balleimertrainingseinheiten mit dem Üben des VHT aufgehört. Dann geht es zur nächsten Technik über, und auch diese wird viel schneller wieder verlassen als das im klassischen Training der Fall wäre. Nach einiger Zeit kommt man dann wieder beim VHT an und es geht von neuem los, diesmal natürlich mit etwas höherem Schwierigkeitsgrad. So werden nach und nach alle Techniken erlernt.
Überforderung deshalb, weil die Kinder evtl. am Anfang noch starke Probleme mit dem VHT haben, und es (für sie zu) schnell weiter geht. Trotzdem ist zu beobachten, dass die Anfänger mit den Aufgaben wachsen und sich in dieses Modell schnell einfinden.
Viel experimentieren:
Allgemein wird bei unserem Training viel herum probiert und viele unkonventionelle Sachen werden getestet. So machen wir uns zum Beispiel von Zeit zu Zeit im Rythmus eines bestimmten Liedes warm oder spielen in diesem Rythmus am Balleimer.
Ich könnte diese Liste von Experimenten ziemlich weit fortführen, es gibt einige gute Methoden und natürlich auch ein paar Sachen, die nicht erfolgreich waren/sind.
Abschliessend ist zu sagen, dass differentielles Training sicherlich nicht der schnellste Weg zum Erfolg ist, aber man damit langfristig gesehen sehr gut fährt. Es dauert einige Zeit, bis alle erlernten Schlagtechniken zusammenlaufen und sich daraus ein erfolgreiches Spiel entwickelt.
Wer noch mehr Informationen und/oder Trainingspläne will, kann sich gerne per PN melden!
Grüße
TT-Gievenbecker
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