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Alt 13.02.2007, 10:54
Red Devil Red Devil ist offline
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AW: Tischtennisverbot

Bei dieser schrecklich netten Familie solltest Du am besten seinen neuen Schläger aufbewahren.

Eine Möglichkeit, die in Fällen von TT-Verbot, auch schon mal geholfen hat, war das persönliche Vorsprechen des Vorsitzenden, Sportwartes oder Jugendleiters. Die Gründe für das Verbot waren aber nicht so krass, wie Du sie geschildert hast.

Wenn durch den persönlichen Kontakt ein guter Eindruck vermittelt wird und die Eltern einsehen, dass man sich um ihren Sohn kümmert, er im Verein gut aufgehoben ist und nicht mit irgendwelchen "Halunken" und "Ganoven" herumlungert, hilft das manchmal weiter. Es wäre natürlich dumm, wenn sich unter den Kumpels, mit denen er Unfug macht, ebenfalls TT-Spieler befänden.

Was mich ebenfalls interessieren würde, wären Angaben zur Familie. Lebt sie in einem "sozialen Brennpunkt", sind es evtl. Übersiedler / Spätaussiedler mit Integrationsproblemen? Dann wäre es vielleicht auch sinnvoll, an eine günstige Sozialperspektive zu appellieren, wenn der Verein sich auch auf beruflicher Basis um die Jugendlichen kümmert, z.B. bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder bei der Verbesserung der schulischen Leistungen. Diesem Argument können sich verantwortungsbewußte Eltern eigentlich nicht verschließen.

Der Teufelskreis zwischen Herkunft, familiären Milieu, schulischer Bildung und möglicher Straffälligkeit ist nachweisbar. Sollte es sich so verhalten, wie ich vermute, könnte der Kontakt zwischen Eltern und Vereinsvertreter mehr bringen als der Einsatz von Jugendamt und irgendwelchen Behördenvertretern. Die Gefahr besteht natürlich, dass Dein Freund im Verein scheitert, wenn er nicht über das entsprechende Talent verfügt und vielleicht wieder zu seinen alten "Kumpels" zurückkehrt. Dein Freund benötigt Erfolgserlebnisse. Findet er sie nicht im Verein, sucht er sie in der Gruppe - und da herrschen gruppendynamische Prozesse. Anerkennung und die Position in der Gruppe muss er sich erarbeiten und erkämpfen. Aufnahmerituale, Alkohol, Gewalt, Drogen Verbrechen gehören leider häufig dazu und stärken leider die Gruppenidentität.

Es muss den Eltern deutlich gemacht werden, dass dieser Weg ihrem Sohn evtl. bevorsteht, wenn er sich nicht von diesem "Straßenmilieu" löst. Ob die Verantwortlichen im Verein so etwas unterstützen oder helfen wollen/können, kann ich nicht beurteilen. Bei Talenten ist dies sicherlich eher der Fall als bei nur durchschnittlich begabten Spielern. Sprich mal mit dem Jugendtrainer, was er vorschlägt oder kennst Du seine Meinung schon. Ein TT-Verein sollte auch in gewissen Grenzen eine soziale Verantwortung für den Nachwuchs übernehmen.

Gruß Red Devil

Geändert von Red Devil (13.02.2007 um 10:57 Uhr)
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