Für alle, die an dem Donic Waldner BlacK Devil CB interessiert sind, hier nun mein Erfahrungsbericht (sorry für die Länge):
Beläge: VH = Friendship Geospin 2,0, RH = LKT PRO XP 1,8
Nicht frischgeklebt (dickflüssiger Andro-Normalkleber ein Tag zuvor verwendet)
Spielanlage: Offensiv, RH-dominiert (auch Endschläge), viele giftige Topspins/Sidespins, lasse den Gegner aber auch gerne angreifen und warte auf Gelegenheiten, um plötzlich einen harten Ball zu spielen, der den Gegner überrascht. Belagauswahl ist rein zufällig (hatte ich gerade parat und wollte meine eigentlichen Beläge (siehe signatur) nicht runter nehmen)
Stärke: Bezirksklasse.
Gestestet wurde das Holz an zwei Trainingsabenden, je 2,5 Stunden
Allgemeines: "Erstmals hat DONIC in seiner Produktpalette Carbon und Balsa miteinander kombiniert. Der weiche Balsa Kern verleiht dem Holz eine unglaublich gute Ballrückmeldung und -kontrolle. Durch die härteren Koto-Zwischenfurniere und die Carbonfasern erhält das DONIC Waldner Black Devil CB seine unübertroffene Power und Dynamik. Das äußerst geringe Gewicht und der vergrößerte Sweet-Spot perfektionieren dieses neue 7-schichtige High-tech Produkt" (Produktbeschreibung des Herstellers).
Preis/Optik: Mit 64,90 ist der Preis sehr hoch, was aber wohl am teuren Carbon-Material liegt. Interessant ist die dunkle (eher graue als schwarze) Optik. Das Design gefällt mir sehr gut, ist aber natürlich Geschmackssache und für die Spieleigenschaften irrelevant.
Schlägerblatt: Das Schlägerblatt ist sehr klein (viel kleiner als z.B. Donic Persson Powerspeed). Meine Testbeläge (auf Powerspeed-Größe geschnitten) schauen oben fast einen Zentimeter über das Holz. Hab leider nicht gemessen, geht aber in Richtung der kleinen Tibhar-Hölzer (Referenz: Balsa Chila Off). Für mich stellt das kleine Schlägerblatt ein großes Problem dar, bevorzuge größere. Generell scheint Donic bei jedem Holz eine andere Schlägerblatt-Form zu haben, was ich sehr verwirrend fine, vor allem wenn man das vor dem Kauf nicht weiß (wenn man es nicht im Laden gesehen hat). Bin sowieso dafür, dass die Blattgröße immer mit angegeben werden sollte. Finde ich mindestens genauso interessant wie beispielsweise die Furnier-Zusammenstellung oder den Härtegrad eines Belagschwamms. Gut finde ich die Holz-Politik von Andro, alle Hölzer haben je nach Geschwindigkeits-Kategorie die selbe Blattgröße, da weiß man vorher worauf man sich einlässt.
Gewicht: Wird angegeben mit ca. 80 g. Ist tatsächlich sehr leicht, was aber auch bei meinem Test an den (nicht nur für China-Verhältnissen) sehr leichten und relativ dünnen Belägen liegt.
Einkontern: Zuerst fiel der helle laute Klang auf, hörte sich an wie frischgeklebt. Bälle kamen schnell und sicher übers Netz, sehr angenehmes Gefühl. Die beiden Made in China-Beläge fühlten sich plötzlich europäisch/japanisch an (haben aber auch eh kein klebriges Obergummi, eher extrem griffig). Mit diesem Holz kann jedenfalls auf Frischkleben verzichtet werden (dürfte sonst wahrscheinlich auch viel zu schnell sein mit FK)
Topspins: Durch das enorme Tempo des Holzes und der Steifheit, sind langsame rotationsreiche Topspins schwer zu spielen. Stärken hat das Holz bei sehr schnellen flachen Topspins. Zwar relativ wenig Rotation, aber sehr platziert und gefährlich für den Gegner. Egal ob am Tisch oder aus der Distanz, beides ging gleichermaßen gut. Bei schnellen Topspins fühlte ich mich auch sehr sicher (Schlägerblatt etwas mehr schließen als bei normalen Hölzern, auch wegen der weichen Testbeläge.)
Da das Obergummi des Geospin nicht ganz so weich ist, hatte ich Probleme bei VH-Spins am Tisch mit sehr kurzer Bewegung, der Ball flog jedes Mal unten ins Netz. Wahrscheinlich zu kurze Kontaktzeit, der Ball kann sich nicht ins Gummi eingraben und fällt einfach runter, wenn das Schlägerblatt geschlossen ist. Mit dem LKT hatte ich das Problem nicht, weswegen ich diese Erfahrung nicht nur aufs Holz zurückführen möchte. Zeigt auch, dass Balsa/Carbon-Hölzer unbedingt mit weichen Belägen gespielt werden sollten (Rookie/F3/Samba) dürften eine gute Wahl für das Black Devil sein, vermute ich einfach mal).
Block: Sehr schwierig, kaum Gefühl, egal ob aktiver oder passiver Block. Schlägerblatt geschlossen = Ball fällt ins Netz,
Schlägerblatt etwas geöffnet = Bälle gehen hinten an die Hallenwand. Mittelweg zu finden, war kaum möglich, hab alles ausprobiert. war ein reines Glücksspiel und normalerweise kann ich blocken.
Ich kam überhaupt damit nicht zurecht, kann mir auch nicht vorstellen, dass es mit guten Block-Belägen (Coppa, Speedy Spin) besser geklappt hätte oder wenn ich es noch ein paar mal mehr probiert hätte.
Auch hat mich beim Block wieder das kleine Schlägerblatt gestört. Was nützt mir der vergrößerte Sweet Spot, wann das Blatt sowieso klein ist? (Als ich später wieder mit meinem Powerspeed gespielt habe, kam jeder Block).
Aufschlag /Schupf: Okay, US ist möglich, aber man spürt den Ball nicht bei US-Aufschlägen, wenn er nicht sehr hoch geworfen wurde. (Balsa-Eigenschaft?)
Flip: super! Liegt auch daran, dass die Holz-Belag-Kombi sehr schnitt-unempfindlich ist. Kam mir jedenfalls so vor. Flips gingen jedenfalls nie ins Netz oder ins Aus. Harter RH-Flip ging so sicher wie noch nie, hat richtig Spaß gemacht :-)). Ging auch sehr einfach, weil das Holz leicht ist (gut für Schläge über dem Tisch aus dem Handgelenk) Ein Traum!
Fazit erspar ich mir, denn es ist beim zweiten Testversuch etwas Ärgerliches passiert, was mir die Entscheidung, dieses Holz evtl. weiterhin zu spielen, sehr leicht gemacht hat.
Bei einem VH-Unterschnitt-Aufschlag mit kurzer Ausholbewegung blieb ich mit dem Holz am Tisch hängen (passiert mir sonst nie). Zuerst dachte ich, dass sich der Belag oben am Schläger leicht gelöst hätte (Beläge waren ja groß geschnitten und hingen über das Holz, können sich also theoretisch dort lösen).
Dann schaute ich aber genauer hin und sah, dass sich die dunkle Furnierdecke auf der RH-Seite zu mehr als einem Drittel vom Mittelfurnier gelöst hatte (Belag klebte noch auf dem Außenfurnier!). Für mich hat das nichts damit zu tun, dass Balsa empfindlich ist, ich finde eher die Verklebung mies, so was darf nicht passieren.
Der Treffer am Tisch war wirklich nicht fest , und schwupps fällt das Holz auseinander. (mit anderen hölzern hatte ich schon ganz andere begegnungen mit dem tisch und ist NIE etwas passiert und so was schon gar nicht)
Von wegen Hightech-Produkt. Schaut euch die Fotos an, da sieht man wie die Furnierdecke sich gelöst hat, aber noch am Schwamm klebt.
Für mich ist das Holz jedenfalls gestorben (im wahrsten Sinne des Wortes), mal schauen ob Donic sich bei einer Reklamation kulant zeigt, andernfalls wäre ich schon sehr enttäuscht von so einer großen Firma. Wäre aber wahrscheinlich sowieso nicht dabei geblieben, auch wenn die schnellen Topspins und die Flips großen Spaß gemacht haben. Na ja, hat nicht sein sollen …
Mich würden eure Erfahrungen interessieren und ob ihr mir bei den Spieleigenschaften zustimmt.
Werde wahrscheinlich mal ein Andro Explorer probieren, glaube das ist recht ähnlich, habs mal kurz getestet und da kamen die Blocks sicherer, Tempo auch sehr hoch.