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Alt 30.07.2000, 08:25
Coach Coach ist offline
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Materialkunde Part XY

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in die Bälle viel Rotation hineinzubekommen. Ich unterscheide drei Hauptgruppen:

Möglichkeit 1:

Ein Spieler mit sehr viel Ballgefühl hält den Schläger sehr weich und locker. Dadurch kann der Schläger bzw. der Belag den Ball etwas länger führen. In diesem Fall unterstützt ein weicher und griffiger Belag das Spiel, da dieser die Ballkontaktzeit noch weiter erhöht.

Belag: z.B. Tackiness C, Mark V GPS, Mendo Energy, ...


Möglichkeit 2:

Spieler mit etwas weniger Ballgefühl halten den Schläger etwas fester, so dass der Schläger nicht nachgibt und die Ballkontaktzeit dadurch etwas kürzer wird. Außerdem haben sie Schwierigkeiten, sehr weiche Beläge richtig zu beherrschen. Sie spielen daher meist mittelharte Beläge.
Dies geht auf Kosten der Rotation. Um dies auszugleichen, muss die Ballkontaktzeit anders erhöht werden.
Hier sind stark griffige bis leicht klebrige Beläge von Vorteil, da auf diese Weise der Ball wieder lange vom Schläger geführt werden kann.

Belag griffig: z.B. Vario

Belag klebrig: z.B. Slice


Möglichkeit 3:

Spieler mit sehr wenig Ballgefühl haben große Probleme, gegen variable Spielweisen zu bestehen. Um trotzdem dominant spielen zu können, müssen auch sie dem Ball entsprechende Rotation und Richtung diktieren. Da sie aber nur wenig Ballgefühl haben, können sie nur harte Beläge spielen. Um trotzdem Rotation in die Bälle zu bekommen, müssen diese Beläge aber sehr klebrig sein.

Belag: z.B. PF4


Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Es gibt natürlich noch Beläge im Übergangsbereich. Zwischen 1 und 2 liegen noch Beläge, die mittelhart sind, aber nicht besonders griffig oder klebrig. Diese Beläge sind für Spieler, die nicht dominant sind, gut zu kontrolieren. Vor allem gegen Spieler, die mit viel Rotation spielen, können sie mit diesem Material gut blocken. Hier gehören z.B. die Beläge Milford, Sriver, Hi-Super Drive, Magic Carbon, ... hin.

Außerdem ist auch zu beachten, dass auch das erste Material, das ein Nachwuchsspieler in die Hand bekommt und mit dem er die Grundschläge lernt, eine wichtige Rolle für das spätere Gefühl spielt. Meistens bleiben diese Spieler sehr lange bei diesen Belägen. Früher hat es in den Oststaaten hauptsächlich Sriver-Spieler gegeben, da dies fast der einzige Spitzenbelag war, den sie beziehen konnten. Die meisten der Spieler, die noch in den achziger und neunziger Jahren im Fördersystem der Oststaaten waren, spielen auch heute noch den Sriver, obwohl der eine oder andere alternative Belag ihr Spiel besser unterstützen würde.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist noch zu beachten.
Es spielt natürlich auch eine große Rolle, welches meine dominanten Schläge sind, bzw. welche Schläge ich möglichst vermeiden will. So kann ich als Topspinspieler mit mittlerem Ballgefühl die Topspins durch Beläge mit starkem Katapult-Effekt unterstützen. Hier wird häufig Mark V oder Mendo gespielt.

So! Das wars fürs Erste!

Ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung!

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Gruß Coach
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