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Alt 04.06.2007, 08:01
Wickinger Wickinger ist offline
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ratlos Erfahrungen und Meinungen zu "Jugend-Grand-Prix" Turnieren

Liebe Sportkameraden,
Als Forums- und Tischtennisneuling (Vater von 3 „Tischtenniskindern“ im Alter von 10 bis 14 Jahren) möchte ich – vielleicht auch aus persönlicher Frustbewältigung – meine jüngsten Erfahrungen mit „Jugend–Grand–Prix–Turnieren“ im Bereich des WTTV zur Diskussion stellen.
Vorweg sei gesagt: ich halte diese Einrichtung im Grundsatz für förderungswürdig, da hier den Kindern eine Möglichkeit geboten wird, ihre Leistungen in definierten Klassen auf größerer Ebene und über einen längeren Zeitraum zu vergleichen.

Nun hat man ja als „Tischtennisvater“ nichts Anderes zu tun, als seine Kinder an jedem freien Wochenende zu allen möglichen Turnieren zu fahren.
Hierbei wird von den Kindern vor allem auf Grund der Einstufung „Jugend-Grand-Prix“ entschieden, wo es denn hin gehen soll. Da fährt man dann öfter schon mal 100-150 km einfache Strecke, um seinen Kindern die gewünschten Spielmöglichkeiten zu bieten.
Am letzten Wochenende waren wir in Lindlar (SV Frielingsdorf). Die Rahmenbedingungen waren eigentlich sehr gut (Halle, Verpflegung), aber die Organisation ließ sehr zu wünschen übrig. Immerhin handelte es sich um eine Veranstaltung hauptsächlich für Kinder.
Es fing damit an, dass fast alle Konkurrenzen ca. 1 Stunde später anfingen, als vorgesehen.
In den diversen Spielklassen gab es keine Pokale (noch nicht einmal für die Endspielteilnehmer in den Einzelwettbewerben)
.
Für die Gewinner sollte es Warengutscheine für einen lokalen Aussteller geben, die dann nach(!) Durchführung der jeweiligen Konkurrenzen handschriftlich heruntergesetzt wurden.
Beispiele:
In der Turnierklasse „Mädchen“ erhielt die Siegerin einen Gutschein, der handschriftlich von 20€ auf 10€ „verbessert“ wurde. Ebenso wurde in der Turnierklasse „Schülerinnen A“ verfahren. Und das, obwohl es noch nicht einmal Pokale gab!
Die Siegerehrungen an sich waren an Lieblosigkeit (oder sollte ich sagen Respektlosigkeit) nicht zu überbieten. Hier wurden mittels einer kurzen Mikrofondurchsage die Spiele unterbrochen und die Platzierungen heruntergestammelt (ohne die beteiligten Kinder vorher einzusammeln und zu dann zu ehren). Bevor man sich versah, konnten die unterbrochenen Spiele fortgesetzt werden. Anschließend wurden die Urkunden und die angepassten Gutscheine an die mittlerweile eingetrudelten Kinder verteilt. Diese ganze Prozedur fand seitens des Kampfgerichtes im Sitzen(!) statt. Man hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, den Siegern und Platzierten im Stehen zu gratulieren. entsprechend enttäuscht waren die Kinder, die verständlicherweise stolz auf ihre Leistungen waren, und diese nicht gewürdigt sahen.

Zudem hat am 2. Tag der lokale Aussteller und Teilsponsor(?) bereits gegen Mittag angefangen seine Sachen einzupacken. Somit hatten die Kinder, die auf Grund diverser Verzögerungen erst am späten Nachmittag die Möglichkeit hatten, ihre gewonnen Gutscheine einzulösen, das Nachsehen. Immerhin bot man ihnen an, die gewünschten Waren in einem Katalog auszusuchen und auf dem Postweg zu verschicken. Bei der Höhe der Gutscheine, hätte man vielleicht gerade noch ohne Verlust das entstehende Porto bezahlen können.
Alles in Allem war es (wohl gemerkt: nicht sportlich) ein deprimierendes Wochenende. Die Leidtragenden waren meiner Meinung nach diejenigen, für die als Zielgruppe (nicht zuletzt durch die Einstufung „Jugend-Grand-Prix-Turnier") geworben wurde. Hier sollten die Einstufungskriterien überdacht werden.
Vielleicht hat ja noch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Über Kommentierungen oder Erfahrungsberichte würde ich mich freuen!

Mit sportlichen Grüssen
Olaf Mittelham
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