"Erfolge mit dem Klub sind heute nicht mehr so wichtig", sagte Roßkopf in der Welt: "Die Spieler sind egoistischer, und sie haben die Macht. Wenn die Bundesliga nicht mitzieht, gehen sie nach Japan."
Grundsätzlich muß jeder TT-Spieler von seinem Sport leben können. Damit einer gut davon leben kann, spielt man eben
den Super Circuit. Man stelle sich eine ähnliche Situation im Tennis vor, ich glaube nicht, daß eine ATP oder eine WTA eine Handhabe gegen solche Turniere hätten.
Gut, nehmen wir an Samsonov und Co. werden von allen ITTF-Veranstaltungen ausgeschlossen. Dann spielen nur mehr die Chinesen gegeneinander um die WM. Das ist sicher auch nicht in deren Interesse.
Eine Einbindung des Super Circuit in die ITTF-Turniere wird wahrscheinlich der beste Weg sein. Die Veranstaltung(en) läuft insgesamt über 2 Jahre, da kann man nicht die Augen davor verschliessen.
Der Sieger des Super Circuit verdient rd. 1 Mio. US$, bitte wer kann da Nein sagen? Die besten Bundesligaspieler kommen im Vergleich dazu auf ungefähr 100.000 Euro pro Saison. Das wäre der Lohn für 10 Jahre harte Arbeit, jedoch in 2 Jahren erarbeitet.
Super Circuit: Millionspiel mit Deutschlands Mr. Tischtennis
Jörg Roßkopf sucht in Japan noch einmal eine neue Herausforderung
Gönnern. Tischtennis-Rekordnationalspieler Jörg Roßkopf wird ab dem kommenden Sommer den größten Teil seines Geldes in Japan verdienen. `Ich möchte nochmal etwas Neues probieren", sagte der 32-Jährige vom Bundesligisten TTV Gönnern der Berliner Tageszeitung "Die Welt". In der japanischen Turnierserie `Super Circuit" werden Preisgelder in beträchtlicher Höhe ausgeschüttet. `Alle wollen im Moment nach Japan, weil dort mit dem gleichen Aufwand mehr Geld zu verdienen ist", sagte Roßkopf, der dem TTV Gönnern dennoch weiterhin zur Verfügung stehen wird: `Wenn die Bundesliga nicht aufpasst, laufen ihr die besten Spieler weg."
Um das zu verhindern, fordert Roßkopf eine Reformierung der Bundesliga. `In einer Zeit, in der die Pro Tour immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist eine Liga mit zehn Teams, also 18 Punktspielen plus Playoff einfach nicht mehr zeitgemäß", sagte der Olympiadritte von 1996 in dem Gespräch mit der Welt: `Das Geld, was er für ein Bundesligajahr bekommt, kann ein Spitzenmann heute bei zwei, drei Pro-Tour-Turnieren verdienen." Der Gesamtsieger des japanischen `Super Circuit" kassiert eine Million US-Dollar. Die besten Bundesligaspieler kommen im Vergleich dazu auf ungefähr 100.000 Euro pro Saison.
Als erste Deutsche waren im vergangenen Jahr Roßkopfs langjähriger Doppelpartner Steffen Fetzner und Peter Franz dem Ruf des Geldes gefolgt. Mittlerweile haben laut Roßkopf auch der Weltranglistenzweite Wladimir Samsonow (Weißrussland), Grenzaus EM-Dritter Petr Korbel (Tschechien) und der Belgier Jean-Michel Saive, WM-Zweiter mit der Mannschaft, Verträge in Japan unterschrieben. `Erfolge mit dem Klub sind heute nicht mehr so wichtig", sagte Roßkopf in der Welt: `Die Spieler sind egoistischer, und sie haben die Macht. Wenn die Bundesliga nicht mitzieht, gehen sie nach Japan."
Quelle: sid
letzte Änderung dieses Dokuments: 06.01.2002 20:01
http://db.tischtennis.de/web/ttinter...nks/Meldung406
oder auch
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