
17.07.2000, 04:37
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Matthias Landfried
TT-NEWS
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Hier der ausführliche Bericht des TTVWH:
Zitat:
Der TTVWH und der 40mm Ball
Eine der weitreichendsten Entscheidungen der letzten Jahre hat der TTVWH am 15. Juli auf seiner Verbandsausschußsitzung in Ludwigsburg getroffen.
Nachdem es ursprünglich so ausgesehen hatte, dass in allen Verbänden ab 1. Juli 2001 mit dem 40 mm Ball gespielt wird, kam die überraschende Wende bei der Hauptausschußsitzung des DTTB. Dort wurde beschlossen, dass in allen Verbänden in den obersten beiden Spielklassen (im TTVWH sind dies die Verbandsligen und die Verbandklassen) ab sofort mit dem 40 mm Ball, in allen übrigen Spielklassen jedoch erst ab 1.7.2001 mit dem großen Ball gespielt wird. Ausgelöst wurde diese verhängnisvolle Entscheidung dadurch, dass über den Antrag des DTTB hinausgehend vom Westdeutschen TTV ein Antrag in der Form zur Abstimmung gebracht wurde, dass die obersten beiden Spielklassen der Verbände ebenfalls mit dem 40mm Ball spielen können sollten. Zur Überraschung nicht nur der Insider fand auch dieser Antrag Zustimmung, so dass es nun jedem Landesverband überlassen war, selbst zu entscheiden mit welchen Bällen in seinen obersten zwei Spielklassen gespielt wird. Dies war die Ausgangssituation.
Vor der Sitzung nun war schon bekannt, dass z.B. Bayern, Baden, Südbaden, Westdeutschland mit dem 40 mm Ball spielen würden und Hessen sogar noch darüber hinausging und auch unterhalb dieser Ligen mit dem großen Ball spielt. Im TTVWH war es insbesondere der Jugendbereich und die Trainer, die für den großen Ball votierten. Sie befürchteten erhebliche Wettbewerbsverzerrungen gegenüber anderen Landesverbänden, da die besten Jugendlichen und Schüler mit dem kleinen Ball ihre Mannschaftsspiele bei den Aktiven bestreiten und dann beim überregionalen Vergleich mit dem großen Ball spielen müssten. Einbußen bei Platzierungen, Fördermaßnahmen u.v.m. waren letztlich weitere Begründungen.
Anders sahen es die Vertreter aus dem Mannschaftssport. Dort wurde zunächst für die strikte Beibehaltung des 38 mm Balles votiert. Hintergrund dafür war die Argumentation, dass viele Vereine mit Mannschaften in den obersten beiden Spielklassen des TTVWH erhebliche vereinsinterne Trainingsprobleme bekommen, dass die Vereine sich intern möglicherweise auseinanderdividieren und Trainingsgemeinschaften durch den Zwang, mit unterschiedlichen Bällen spielen zu müssen, Schaden erleiden. Die Bevorratung von 38 mm Bällen bei Vereinen und Handel war ein weiterer Grund, für die generelle Beibehaltung des kleinen Balles zu plädieren.
Einen totalen Schwenk gab es, als dann die Diskussion auf eine generelle Einführung des 40 mm Balles gelenkt wurde. Sportlich gesehen wäre niemand mehr benachteiligt, es gäbe keine vereinsinterne Trainingsprobleme, die Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Verbänden wären vom Tisch. Dafür tauchte aber dann die Problematik der Vorratshaltung bei den Vereinen und insbesondere auch beim Fachhandel auf. Eine weitere Frage stellte sich dahingehend, ob der Handel überhaupt Bälle liefern kann und die Problematik, dass die Vereine nun in den Ferien vor verschlossenen Hallen stehen und dann mehr oder weniger unvorbereitet mit dem großen Ball in die neue Saison starten sollen.
Es gab also Argumente für alle Varianten und es galt, von allen schlechten Lösungen die am wenigsten schlechte herauszufiltern. Die Sitzung wurde sogar unterbrochen, um den Vertretern der Bezirke Gelegenheit zu Konsultationen zu geben.
Letztendlich wurde dann beschlossen, für alle offiziellen Spielklassen des Verbandes und der Bezirke sowohl im Bereich der Aktiven als auch im Senioren- und Jugendbereich zu Beginn der Vorrunde 2000/2001 mit dem 40 mm Ball zu spielen. Ebenfalls Anwendung findet der 40 mm Ball im Einzelsport.
Die Mitglieder des Verbandsausschusses waren sich der Problematik und Risiken dieses Beschlusses durchaus bewusst. Wenn diese Entscheidung dennoch mit einer deutlichen Mehrheit gefällt wurde, so hat dies auch damit zu tun, einmal Zeichen zu setzen und zu dokumentieren, dass der Tischtennissport nicht auch noch dadurch völlig den Ruf verliert, dass innerhalb eines Vereins auch noch neben den zahlreichen unterschiedlichen Spielsystemen mit zweierlei Bälle gespielt wird.
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Viel Spaß beim Diskutieren!
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www.tt-news.de : Europa´s Tischtennis-Seite Nr. 1
[Diese Nachricht wurde von ml am 14-08-2000 editiert.]
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