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AW: Problem der Minimeisterschaften/Nachwuchsproblem
Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank Patrick, dass du dieses Thema hier öffentlich gemacht hast. Es kann nie schaden, wenn wir uns alle mal damit auseinander setzen, wie die Zukunft unseres Sports auszusehen hat. Eins ist klar: In den letzten Jahren geht die Zahl der aktiven Mitglieder leider immer weiter nach unten. Ältere Spieler hören auf mit dem Tischtennis und junge Spieler, die sich dem Sport widmen sind rar. Dies ist sicher kein alleiniges Problem des Tischtennis, denn in Zeiten von PC-Spielen und anderen Interessensmöglichkeiten ist es eben nicht mehr so einfach neue Spieler für unseren Sport zu gewinnen (Oder allgemein gesagt, überhaupt für den Sport zu gewinnen).
Zu deinen angesprochen Punkte möchte ich mal mein Statement abgeben:
Du hast leider recht, dass die Anzahl der ausgebildeten Trainer sehr rar ist. Ein Punkt am 25.10. (Informationsabend) wird sein, dass alle Interessenten eine D-Trainer Ausbildung hier im Kreisgebiet absolvieren können. Dafür wird auf jeden Fall gesorgt und wir werden auch genügend Teilnehmer finden. Interessenten können sich ja bei mir melden.
Allerdings gebe ich dir recht, dass die Unterstützung in den Vereinen in der Regel sehr gering ist. Ob es Training oder Fahrten oder andere Events sind, es sind immer sie selben Leute, die sich um alles kümmern. Diesen Punkt kann man auch nur schwer ändern, man kann sich aber glücklich schätzen solche Leute zu haben, die ihre Zeit opfern. Über einen finanziellen Ansatz können wir gerne diskutieren, aber ich weiß nicht, wo das Geld herkommen soll, wenn nicht von privaten Investoren in den Vereinen.
Das Weidenau unter der Trainertätigkeit von Michel Dekain derzeit eine Außnahmestellung im Kreis einnimt hat meiner Ansicht nach sowohl Vor- als auch Nachteile. Er ist einfach zur Zeit der Trainer im Kreisgebiet mit der höchsten Kompetenz, die er an seine Jugendlichen weitergibt und sie zu starken Spielern ausbildet. Wir können froh sein einen so adäquarten Trainer zu haben. Ich finde es aber auch nicht gut, dass er die Kinder bei anderen Vereinen abwirbt und so für Unmut in den anderen Vereinen sorgt. Besser wäre es sicher, wenn wir wieder mehrere starke Jugendliche und ausgebildete Trainer hätten, die für ein ausgewogenes Gleichgewicht in den Vereinen sorgen würden.
Dementsprechend werden wir vom Kreis das Leistungszentrum nach den kommenden Minimeisterschaften wieder gezielter anbieten, um die Spieler aus verschiedenen Vereinen neben dem Training im Verein weiter zu fördern. Wenn die Vereine dann mitarbeiten, können wir sicher wieder auf eine breitere Anzahl von Spielern schauen, die auf einem Leistungsniveau agieren. Diese Leistungsunterschiede führen auch dazu, dass die Tuniere (Kreismeisterschaften, aber nicht Minimeisterschaften) derzeit so schlecht besucht sind.
Wie du sagtest, lohnt es sich für die kleinen Vereine ja nicht mehr, um an den KM teilzunehmen, da ein Erfolg eh nicht zu erwarten ist. Ich habe dieses Jahr in Netphen aber alle Klassen in Gruppen spielen lassen und versuche, dies auch im Folgejahr fortzusetzen, damit ein weiterer Anreiz besteht, die KM wieder zu besuchen. In meiner Jugendzeit war es auch noch was anderes. Da fuhr man zur KM und hatte immer die Möglichkeit das Turnier zu gewinnen. Andererseits konnte es auch passieren, dass man früh ausschied, denn die Leistungsdichte war enorm. Sicher macht eine solche Veranstaltung mehr Spaß, als wenn man eh weiß, wer das Turnier gewinnt.
Wenn man allerdings die Jugendklasse dieses Jahr betrachtet, (Nix für ungut Master Kleinhenz) wäre es auch für andere gut möglich gewesen KM in der Jugendklasse zu werden, da die 3 besten Weidenauer freigestellt waren und der Sieger sicher nicht unschlagbar war. Ich denke nicht, dass es an den 3 € Startgeld im Jugendbereich liegt, dass so wenige Teilnehmer bei den KM aufgelaufen sind. Bei Ranglisten und MM fällt ja auch keine Startgeld an. Interesant fand ich es in diesem Zusammenhang auch, dass zur diesjährigen Rangliste fast alle eingeladenen Spieler erschienen sind, da sie persönlich zu diesem Turnier eingeladen wurden. Trotzdem sind einige starke Jugendliche (z.B. Hilchenbach und Freudenberg) erst gar nicht zu den KM gefahren oder gefahren worden. Das finde ich schon etwas traurig und solche Punkte sollten auch angesprochen werden, damit die besten Spieler einer Jugendklasse auch an den KM teilnehmen.
Minimeisterschaften sollen den Vereinen keinen finaziellen Anreiz bieten, sondern sollen dafür sorgen, mehr Kinder für unseren Sport zu gewinnen. Deswegen versuchen wir ja auch, diese Veranstaltung mehr in den Fordergrund zu schieben, um so neue talentierte Spieler für unseren Sport zu gewinnen. Über jeden Verein, der an dieser Maßnahme teilnimmt freuen wir uns sehr, damit wir wieder eine höhere Leistungsdichte erreichen, die zu einer qualitativen und quantitativen Steigerung in unserem Kreisgebiet führen soll. Dies kann auch dazu führen, das wieder mehr Erwachsene sich ein Herz fassen und sich in die Jugendarbeit einbinden.
Ich denke über diese ganzen Themen könnte man noch Stunden diskutieren....
Aber als Schlußsatz übernehme ich gerne einen deiner Vorschläge:
Wir müssen die Vereine wieder für die Jugendarbeit begeistern und als Vorreiter und Verantwortliche sollen und müssen wir vom Kreis was dafür tun, damit dieses Ziel auch erfolgreich umgesetzt wird.
Über weitere Kommentare oder Meinungen würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße
Stefan Weiß
Kreisjugendwart und Breitensportbeauftragter
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