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Werner Schlager über neue Zählweise: "Der Sport geht kaputt!"
Guten Morgen!
Am Samstag fand das 1. Finalspiel des SVS NÖ gegen Charleroi statt. Überragender Akteuer war Chen Weixing der sowohl Samsonov (3:1), als auch Primorac (3:0) entzauberte. Lengerov kämpfte bis zum Umfallen gegen Saive, war letztlich jedoch klar unterlegen. Das Werner keine Partie gewinnt und Chen zwei, war wirklich nicht zu erwarten. Eine historische Chance wurde vertan. "Warum trainiere ich wie ein Irrer, wenn am Ende zwei Punkte die Partie entscheiden?" ----------------------------------------------------------------------------------- Schlager: "Das Tischtennis hat sich zu sehr verändert" Werner Schlager hofft im Rückspiel in Charleroi auf mehr Glück Wien - Werner Schlager steht mit dem SVS Niederösterreich zum dritten Mal in Folge im Champions-League-Finale. Das Hinspiel in Wien/Schwechat ging gegen Charleroi 2:3 verloren. Warum ausgerechnet Werner Schlager beide Einzel verlor, wie er die Chancen im Rückspiel sieht und warum er sich mit der neuen Zählweise im Tischtennis nicht anfreunden kann, erzählt er im Sport1-Interview. Sport1: Herr Schlager, nach dem 2:3 gegen Charleroi und Ihren zwei verlorenen Einzeln waren Sie ziemlich sauer. Haben Sie sich mittlerweile beruhigt? Werner Schlager: Natürlich ist man sauer, wenn man alles gibt und das Ergebnis am Ende nicht das ist, was man sich vorgestellt hat. Aber jetzt geht es schon wieder. Sport1: Sie haben ein bisschen mit dem Glück gehadert. In Ihren Matches waren einige unglückliche Bälle dabei. Bei der kurzen Zählweise (bis elf statt bisher 21 Punkten pro Satz, Anm.) wirkt sich das natürlich noch stärker aus. Sie sind nicht unbedingt ein Freund der neuen Regel . . . Schlager: Ich habe schon immer gesagt, dass ich von der neuen Zählweise nicht viel halte. Das Tischtennis hat sich dadurch zu sehr verändert. Besonders von der taktischen Seite her. Man kann die Gegner nicht mehr abtasten, Varianten probieren, oder ein paar schöne Bälle für die Zuschauer spielen. Es zählt jeder Punkt, ein Satz ist ganz schnell vorbei. Ich finde, unser Sport geht damit kaputt. Sport1: Ein Argument für die neue Regel war, den Zuschauern schneller die Entscheidung zu präsentieren. Können Sie sich damit anfreunden? Schlager: Ja, das stimmt schon. Für die Zuschauer ist es auch attraktiver, das streite ich nicht ab. Aber man muss ja nicht den Sport so gravierend ändern. Man hätte genau so die Zuschauer etwas aufklären können. Die Leute, die fachkundig sind, wissen, was sich in den ersten Bällen abspielt. Die wissen, warum man in der Situation diesen Ball spielt. Diese Leute waren dann auch nicht gelangweilt, wenn nach 20 Punkten immer noch keine Entscheidung gefallen ist. Die Zuschauer, die wenig Ahnung vom Sport haben, wachen erst beim Stand von 15:15 auf. Aber deswegen dürfen wir jetzt nicht quasi bei 10:10 anfangen, das ändert den Sport komplett. Aber genau das ist durch die neuen Regeln passiert. Sport1: Wie denken Ihre Kollegen darüber? Schlager: Die, die vom Talent her schlechter spielen, sind dafür. Natürlich, denn mit der neuen Regel haben sie mehr Chancen, zu gewinnen. Ich als guter Spieler kann meine Stärken jetzt nicht mehr so ausspielen, wie ich es gerne tun würde. Und da stelle ich mir die Frage: warum trainiere ich jeden Tag wie ein Irrer, wenn dann am Ende zwei Punkte entscheiden, die unter Umständen dann auch noch extrem unglücklich zustande kommen? So geschehen gegen Charleroi. Sport1: Können Sie sich vorstellen, dass die Regeländerung wieder aufgehoben wird? Schlager: Es ist nicht ausgeschlossen, aber die meisten Spieler haben sich mittlerweile umgestellt. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass die Zählweise wieder zurück genommen wird. Sport1: Zum Champions-League-Finale: Sie haben Ihre beiden Einzel verloren. Woran lag's? Schlager: Meine Leistung war nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Das Ergebnis schaut natürlich anders aus. Ich kann verlieren, indem ich schlecht spiele und ich kann auch verlieren, wenn ich gut spiele. Gegen Spieler wie Samsonow und Primorac kann man auch an guten Tagen verlieren. Wir sind auf so einem hohen Level, dass ein, zwei Punkte entscheiden. Da spielt dann auch das Glück eine Rolle. Ich halte es für falsch, wenn man behaupten würde, dass der Schlager eine schlechte Leistung gebracht hat. Das Ergebnis stimmt nicht, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen. Sport1: Sie haben bei der EM in Zagreb drei Mal Bronze geholt. Was bedeutet Ihnen mehr: Edelmetall bei einem Großereignis oder ein Sieg in der Champions League? Schlager: Das kann man schwer vergleichen. Für mich persönlich hat die Champions League nicht den selben Stellenwert wie eine EM. Es ist ein Unterschied, ob ich mit dem Nationalteam spiele oder mit einem Verein. Das soll aber nicht heißen, dass mir die Champions League egal ist. Aber eine EM ist etwas Anderes. Sport1: Zurück zur Champions League. In knapp zwei Wochen reist Ihr nach Charleroi. Es steht 2:3. Wie stehen die Chancen? Schlager: Es ist sehr schwer, in Belgien zu spielen. Die Zuschauer sind sehr laut. Aber da müssen wir durch. Die Ausgangsposition ist nicht optimal, aber auch nicht schlecht. Wenn der Chen (Weixing) wieder so eine Weltklasse-Leistung wie in Schwechat bringt und ich etwas mehr Glück habe, ist ein Sieg möglich. Sport1: In einem Champions-League-Finale geht es um sehr viel. Bedient sich da der eine oder andere Spieler schon einmal an psychologischer Kriegsführung? Probiert man, seine Gegner mit der Körpersprache einzuschüchtern? Schlager: Es gibt sicher einige Spieler, aber die kommen nicht weit. Die guten Spieler sind über solche Mätzchen erhaben. Mir persönlich ist das egal. Im Tischtennis ist das Klima größtenteils ohnehin sehr gut. Bei der Begrüßung werden Witze gemacht und gelacht. Es ist ja auch so, dass man sich kennt. Pro Jahr spielt man fünf, sechs Mal gegen ein und denselben Gegner. Mit irgendwelchen Tricks würden sich die Top-Spieler nur lächerlich machen. ------------------------------------------------------------------------------------ siehe auch:Werner Schlager gegen Charleroi ein Totalausfall Vladimir Samsonow blieb mit Royal Charleroi gegen SVS Niederösterreich siegreich Schwechat - SVS Niederösterreich muss auf eine Sensation im Final-Rückspiel hoffen, um im dritten Anlauf doch noch erstmals die Tischtennis-Champions League zu gewinnen. Schlager und Co verlieren mit 2:3 Denn das erste Endspiel gegen den belgischen Titelverteidiger Royal Charleroi verloren die Niederösterreicher am Samstag trotz Heimvorteil in Schwechat mit 2:3. Zwei Punkte des groß aufspielenden Chen Weixing waren im ersten Teil der Neuauflage des Vorjahres-Finales zu wenig, die Gäste schufen sich dank Siegen von Wladimir Samsonow, Zoran Primorac (jeweils gegen Werner Schlager) und Jean-Michel Saive (gegen Kostadin Lengerov) eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 26. April. Chen war mit zwei Siegen Mann des Tages Der Austro-Chinese Chen war bei den Heimischen der Mann des Tages. Der Verteidigungs-Spezialist überraschte mit einem 3:1-Auftaktsieg gegen Samsonow - es war die erste Niederlage des Weltranglisten-Dritten aus Weißrussland im laufenden Bewerb. Schlager spielte weit unter Bestform Schlager, der dreifache EM-Dritte, vermochte hingegen nicht an seine Form von Zagreb anzuschließen. Er unterlag dem EM-Halbfinalisten Primorac 1:3 und verlor schließlich die fünfte Partie des Finales gegen Samsonow mit 0:3. Zuvor war Lengerov gegen Saive beim 0:3 chancenlos gewesen. Schlager, die Nummer eins des ÖTTV, hatte nicht den besten Tag erwischt, zudem fehlte das nötige Glück. "Es ist wie verhext. Man kämpft und sie haben zwei, drei Glücksbälle und sind wieder vorne, das ist zermürbend", meinte Schlager. "Aber vielleicht schaut es nächstes Mal anders aus. www.sport1.at ------------------------------------------------------------------------------------ Es war übrigens Vladis ("Gott in der Champions-League") erste Niederlage in der laufenden Champions-League-Saison. Chen war nicht zu biegen und hat die Zuseher mit spektakulären Attacken und starker Abwehr begeistert. Flugente |
#2
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Schön zu sehen, daß auch aus den Reihen der Spitzensportler nach wie vor kritische Stimmen kommen.
Ich empfinde es genau wie Werner Schlager, daß sich ein Spiel entwickeln können muß und auch mal Ungewöhnliches, Spektakuläres oder auch Blödsinniges möglich sein muß, ohne daß gleich der Satz über die Wupper geht. Im Fußball spielt man auch nicht nur eine Halbzeit und dann Elfmeterschießen! Mir ist mit den 11er-Sätzen eine Menge Spaß verloren gegangen. |
#3
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Zitat:
Werner Schlager hat auf jeden Fall Recht, und was Profis lediglich "nicht gut" finden, kann für Freizeitsportler noch gravierender sein. |
#4
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Zitat:
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power is nothing without control |
#5
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Timo scheint demnach ja ein Spieler mit wenig Talent zu sein, denn er ist meines Wissens nach eher für die neue Zählweise!?! Sehr interessant!
Und bestimmt hat W.S. auch nur gegen Vladi und Zoci verloren, weil die ja sooooooo untalentiert sind und jetzt sooooo unfair von der neuen Zähweise profitieren. Das Leben kann schon hart sein... |
#6
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@TGO
Ja die Regeländerungen und die Art deren Einführung sind der einzige Grund. @fuxx2000 Werner Schlager hat sich hier im Forum bereits negativ über die neue Zählweise geäußert, als er sie nicht als "Ausrede" brauchte. Er hat eben seinen eigenen Kopf. Timo hat sich wohl so auf TT selbst konzentriert, daß er über Vor- und Nachteile kaum nachgedacht hat. Ist sein gutes Recht und hält den Kopf frei, kann aber nicht jeder. Werner Schlager ist auch kein Einzelfall unter den Profis. |
#7
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TT-Aufgabe
@jaskula
stehst Du denn wenigstens noch für Trainingsaufgaben zur Verfügung oder so?
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--- wrecking crew --- |
#8
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Zitat:
Das kommt natürlich auch noch auf die Konzentrationsfähigkeit an, und und und. Gerade mit der Nervenstärke eines Boll kann man in den kurzen Sätzen nochmals zusätzlich etwas reissen, was früher nicht so zum Tragen kam. Bleiben wir also trotz festgefahrener Meinung auf dem Teppich (sachlich) und legen nicht dem Kontrahenten Worte in den Mund, die so nicht gesagt wurden, nur um etwas lächerlich zu machen |
#9
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Re: TT-Aufgabe
Zitat:
Danach siehts wohl so aus, Training ja, Mannschaft nein, wobei auch hier die frage ist, ob dies eine Dauerlösung ist oder nicht. Nur, momentan bin ich als Punkt 1 eine Schwächung der Mannschaft, da ich völlig neben mir stehe und mit dem übriggebliebenen PingPong nichts anfangen kann und will. Auch meine Vorstandsarbeit werde ich nach nunmehr 14 Jahren nur im äußersten Notfall weiterführen, wenn in der JHV im Mai partout kein Nachfolger gefunden werden kann. |
#10
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Re: Werner Schlager über neue Zählweise: "Der Sport geht kaputt!"
Zitat:
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--------------------------------------------- Geändert von holger (15.04.2002 um 12:25 Uhr) |
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