Umstieg von Angriffsspieler auf Abwehrspieler

[JPS]

Ist dieser Umstieg von einem Angriffsspieler auf einem Abwehrspieler schwer ?...

[Referre]

Ja, das ist ein schwerer Gang. Du änderst die Basis Deines Spieles, was zum Teil auch Ausdruck Deines Charakters ist, Deiner Auffasung und Deiner Sichtweisen.
Der Verteidiger lebt zum Teil von den Fehlern des Gegenübers und muss im anderen Fall sich um die Platte jagen lassen wie eine Maus von der Katze verfolgt wird. Man muss sogar diese Situation kontrolliert herbeiführen und wird feststellen, dass wenn man einen sicheren und cleveren gleichguten Spieler vor sich hat, dann man doch meistens den Kürzeren zieht. Dann hat man als Verteidiger Stereotyp meisten Noppen auf der RH. Deren gibt es viele und die Auswahlmöglichkeiten und Kombinationen mit Holz und VH Belag riesig. Frag Dich, warum Du Deinen Spielstil ändern möchtest. Der Drang zum Erfolg sollte dabei nicht an erster Stelle stehen. Du musst dazu in jedem Fall sehr viel Geduld aufbringen. Ich hatte/habe diese Geduld nicht und verändere mein Spiel momentan mehr Richtung all+.

[_Serafin_]

Kommt drauf an ...

Wie alt bist du? Wie oft trainierst du? Welches Leistungsniveau hast du bis jetzt erreicht? Und vor allem: Warum Abwehr?

Je früher du damit anfängst, desto besser ist es.

Ein Abwehrspieler braucht auf jeden Fall mehr Zeit als ein Angreifer, um sich zu entwickeln, weil er mehr Schläge drauf haben muss - quasi die doppelte Anzahl an Schlägen, wenn es moderne Abwehr sein soll.

Auch musst du dafür ausreichend trainieren, um diese Umstellung in einer annehmbaren Zeit zu erreichen. Vor allem ist dabei aber viel System- und Balleimertraining sinnvoll und wichtig, um sich die Technik, die fürs Abwehren nötig ist, anzueignen.

Vom Material her: Irgendein ALL Holz mit nem kontrollierten VH-Belag sowie einer RH-Noppe ... das wäre so der Standard. RH-Noppe sollte eine möglichst einfach zu spielende sein, z.B. FL II oder FL III. Aber das ist auch sehr von dir persönlich abhängig. Nur brauchst du ein Limit, um nicht zu viel auszuprobieren ... das verunsichert mehr als alles andere ..........


Ach ja: gerade die ersten 4 Fragen interessieren mich natürlich brennend!

[Fastest115]

Ja sehr schwer. Viele Punkte sind zu beachten und können zu Stolpersteinen werden.

Ich nenne nur mal 3 Punkte:

1. Viel höheres Trainingsvolumen
2. Trainer der in der Lage ist Abwehrspiel zu lehren und auch die Zeit und die Lust hat sich mit dir zu beschäftigen (ohne die anderen der Gruppe zu vernachlässigen)
3. Bereitschaft mal nen halbes Jahr schlechtere Ergebnisse zu spielen bis man mit dem Abwehrspiel genausogut ist wie vorher ohne den "Glauben" an das neue Spielsystem zu verlieren bzw sich zu ärgern wenn man gegen Leute verliert die man vorher geschlagen hat.

[ashigaru]

Nicht bange machen lassen und einfach mal ein paar Wochen ausprobieren, würde ich sagen. (Moderne) Abwehr spielen macht jedenfalls Spaß!
Und wenn es denn dann überhaupt nicht passt, dann bleibt immer noch der Erkenntnisgewinn, wo es an der persönlichen Kondition fehlt ...

[Fastest115]

Stimme dir zu: Moderne Abwehr spielen macht riesig viel Spaß!!!!

Warum spielen dann nicht alle Abwehr? oder zumindest viel mehr?

Weil um es effektiv zu spielen sprich genausoviel damit zu gewinnen wie mit offensivem Spiel muss man mehr investieren und gewisse Voraussetzungen erfüllt sien siehe oben ...und dazu sind die meisten dann nicht bereit.

Und mit einfach mal ausprobieren...klar kann man das machen mal nen abend oder 2 aber wenn man das wochenlang "halbherzig/laienhaft" teste wird man so kurzfristig keine ergebnisorientierte Verbesserung haben und das ganze wieder aufgeben. Dann hat man evtl die zeit verschenkt um sein OFF Spiel zu verbessern, Geld für Schläger ausgegeben und womöglich seine vorher Schlagtechnik so vberändert das es no0chmal wochen dauert wieder das alte neu zu erlernen...

Wie gesagt: Abwehrspielen macht riesen Spaß!!!! Aber wenn man Ergebnisorientiert Abwehr spielen will, dann muss man sich vorher einige Gedanken dazu machen und überlegen ob man es wirklich durchziehen will und die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Wenn nicht, sollte man es besser lassen und zwischendurch mal nen Tag aus Spaß Abwehr spielen.

[ashigaru]

Jetzt gebe ich mir solche Mühe ... und ihr verkrätzt die Kundschaft schon schon in der Tür?

Und, wer bitteschön spielt denn wirklich "Angriff"? Auch nicht so viele, weil, genau wie bei "Abwehr", ... da muß man ja laufen. Jeder von euch angeführten Punkt gilt doch auch für ein konsequent durchgeführtes offensiven Spielsystem. Geht auch gar nicht anders, daß merkt jeder der es mal "ernsthaft" ausprobiert. Also spielen die meisten doch eher ein "ergebnisorientiertes" "Allround"-Tischtennis.

"... zwischendurch mal nen Tag aus Spaß Abwehr spielen...": Oder zwei, oder drei. Mehr sag ich doch gar nicht. Dafür brauchts auch keinen anderen Schläger. Ein Trainer (oder Spieler), der einem die Technik so halbwegs zeigt, Spass am Experiment und natürlich ein wenig Geduld bis der Ball wieder aufs Eckige kommt. Die (erstmal) einzige "Voraussetzung" ist daher praktizierte "Neugier".

[Tischtennisschlumpf]

... nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu zur Eingangsfrage ...

Selbst habe vor ca. zweieinhalb Jahren begonnen, mein Spiel auf Abwehr umzustellen. Ein Hauptgrund bestand darin, dass ich schon immer Schwierigkeiten mit dem Spielaufbau hatte und ich insbesondere bei gegnerischem Aufschlag etwas das Tempo rausnehmen wollte.

Ich merkte aber auch, wie ich durch die Umstellung einen Motivationskick bekam und meinen persönlichen Aufwand entsprechend anpasste.

Und es stimmt: Beim Umstieg auf Abwehr ändert sich die Koordination, und die Anzahl der Schlagtechniken, die man können sollte, verdoppelt sich tatsächlich in etwa. Ich nahm eine Halbserie lang nicht an den Punktspielen teil, um mich in aller Ruhe umzustellen.

Es gab Phasen, in denen ich ernsthaft an meinen Entschluß zweifelte. Aber ich hielt durch. Und mittlerweile kann ich ziemlich gut mit den Noppenaußen umgehen und habe sehr viel Freude an meinem Spielsystem. Mein Spiel ist ziemlich flexibel - je nach Gegner und Spielsituation blocke ich am Tisch oder spiele Abwehr. Und selbstverständich nutze ich nahezu jede Gelegenheit, aktiv zu punkten - sei es durch VH-Topspin oder Noppenaußenwisch. Und den Schläger drehen tue ich auch. Mein Spiel ist insgesamt kreativer geworden.

Und ich habe mich in der Zwischenzeit um ca. 3 Spielklassen verbessert. (Von Kreisliga zur Landesliga.)

Und: ES MACHT SPASS!!!!!!


Zu guter Letzt:
Ab und zu schnappt sich einer aus meinem Verein meinen Ersatzschläger und daddelt damit ein bisschen rum .

[Fastest115]

Danke. Bestätigt ja alles was ich gesagt habe.

Nen halbes Jahr aussetzen zum umstellen bzw eben viele Niederlagen einplanen.

Den Motivationsschub kann ich bestätigen (hab auch vor einigen Jahren umgestellt von Off auf Abwehr und dann zum Noppenblock am Tisch gekommen)

In Phasen des zweifels durchstehen....

und wenn man das alles schafft wird man auch mit mehr Spaß mit dem neuen Spielsystem genausogut oder besser werden

Hoher Trainingsaufwand für neue Schläge/Techniken

[Svenbanane2]

Ich klinke mich hier auchmal ein:

Ist es auch möglich,erfolgreich ,,halbe" Abwehr zu spielen?

Meine Rückhand ist leider eher schlecht (ich versuche aber TS zu lernen),deswegen versuche ich eher den Ball durch Schupfen bzw rüberschieben zu halten und mit der VH anzugreifen.Wenn ich überhaupt Punkte mit der Rh mache dann durch Unterschnittabwehr... Leider klappt das nicht so wie ich das möchte. Hab auf der RH den Tackiness,schön zum schieben, und denke über Noppen nach....