eigene Spielstärke

[erik07]

Hallo,
ich habe zur Saison 13/14 nach 12j. pause wieder angefangen mit ca 1400 ttr-p. und die Saison mit 1480 ttr-p. abgeschlossen. 14/15 nun nach aufstieg in kreisliga.
ich habe nun mehrmals festgestellt, dass ich gegen Gegner, die etwa die gleiche Punktzahl wie ich relativ schlecht spiele, aber gegen spieler die deutlich mehr punkte haben, ihr eigenes spielsystem verfolgen, deutlich "besser" spiele. in diesen spielen habe ich auch viel eher das gefühl tatsächlich Tischtennis zu spielen und nicht nur "rumzugurken". liegt es daran dass ich vor meiner pause, stärkere Gegner und trainingspartner hatte oder an was könnte es liegen. vor meiner pause hab ich auch immer kreisliga und höher gespielt, aber niemals niedriger. ich verliere sogar teilweise gegen vereinskameraden, die 100 und mehr punkte weniger als ich haben, aber eben aus meiner sicht nur "rumgurken" was nicht abwertend gemeint ist.
Danke für tipps und Meinungen.

[cronsen]

moin,

das man gegen leute besser spielt, die besser sind geht wohl jedem so, der wert auf eigene technik und sauberes spiel legt.
das liegt einfach daran das deren spiel einfach nachvollziehbarer ist, als das eines "rumgurklers" dem technische saubere aspekte seines spiels egal sind.

ich kann dir sagen das du mit nem störspieler landesliga unten kaum soviel freude haben würdest, wie mit dem einser oben, dern sauberes topspinspiel aufzieht - obwohl der störspieler ja auch "besser" ist

der unterschied warum diese topspinspieler da oben spielen und du und ich da unten (übertrieben formuliert) ist einfach das wir beide auch öfter mal gegen nen 1460er rumgurkler verlieren, der unsauber spielt und uns schnell mal 16 punkte kostet

sowas passiert dem einser in der landesliga eben kaum noch.

deshalb immer wieder auch gegen schlechtere spielen und sich da nen spielsystem zusammenschustern, zb. lange us aufschläge und seitschnitt eher weglassen usw usw....

[MaikS]

Man sieht gegen bessere immer besser aus. Oft einfach aus dem Grund, dass die besseren Spieler einen auch mitspielen lassen in dem Wissen, dass sie das Spiel zu 90% dann trotzdem nach Hause holen. Dazu ist man selber in diesen Matches oft hoch motiviert, wohingegen der vermeintlich bessere Spieler dann oft den letzten Schritt nicht mehr machen will.
Aber ich kenne auch einen Spieler, der selber 2009 bei 1380 Punkten gestartet ist und seit dem knapp 500 Punkte gewonnen hat, bzw aktuell so 450, er hat durch die letzten Ranglisten etwas verloren.
Sein Spielsystem ist so...ander(beidseitig kein richtiger Topspin, keine kurzen Aufschläge und keine Unterschnitt Aufschläge, dafür sehr variabeles Blockspiel, unglaublich schnelle Reaktionen und gutes Rückschlagspiel), dass sich bessere Spieler oft schwer gegen ihn tun, mit ihrem eigenen Angriffsspiel nicht durchkommen. Dazu kommt dann das er brennt und die anderen dann eben nicht.
Gegen schlechtere Spieler, die selber oft passiv und krumm spielen, hat er dagegen Probleme das Spiel selber zu gestalten.
Gibts also auch.

[crycorner]

Ich glaube, das ist eine Frage des Timings. Gegen bessere Spieler, also im Bereich 1500 - 1600 wird die Spielgeschwindigkeit eine andere sein. Auch das Spiel selbst. Weniger rumgeschupfe. Dein Timing, das Du von damals wahrscheinlich noch irgendwie hast, passt dazu dann sehr gut. Das bist Du so einfach gewöhnt. 12 Jahre Pause ist da weniger, als man denkt. Ich habe auch 11 Jahre pausiert. Viele Schläge, Bewegungsabläufe, waren einfach sofort wieder da. Die Sicherheit fehlt dann erstmal, aber dafür trainiert man ja. Wenn Du gegen schlechtere Gegner spielst, die dann einfach langsamer spielen und mehr mit Schupfbällen arbeiten, ist das für Dich eine massive Umstellung. Das ist nicht das Tempo, das Du kennst. Das passt nicht in Dein Timing, du bist dann wahrscheinlich oft zu früh, fühlst Dich ausgebremst (rumgegurke).

Ich denke, wichtig ist, dass Du versuchst, das Spiel schnell zu machen. Das können dann auch mal schnelle Rollaufschläge auf den Wechselpunkt oder auf die schwache Seite sein. So kommst Du in Deinen Rhythmus. Und Du solltest Dir bewusst machen, dass Dein Gegner Dir mehr Zeit lässt. Diese Zeit kannst Du bewusst nutzen und Dich richtig stellen.

Passt das?

[Zzangei]

Ein sehr bekanntes Problem.
Man verliert einfach die Spannung bei dem rumgegurke.

Das einzige was hilft ist Sicherheit. Wirklich ganz stur die Punkte machen.

Lange US Aufschläge, Schupf zurück vom Gegner, Eröffnung und nachspielen. Mehr braucht man nicht.
Nix kompliziertes oder so. Ganz simpel spielen.
Mitschupfen oder mitgurken bringt nix, wenn man selbst ein System mit relativ sauberer Technik verfolgen will.
Die gurken schon länger rum als du.....ein allgemeiner tipp: Gegen nen 60-jährigen, der seit 50 Jahren schupft, brauchst du nicht mitschupfen, weil dann verlierst du.
Die sind nicht umsonst da unten, finde die Schwächen und nutze sie aus.

[erik07]

@ crycorner : ja, das passt, was Du schreibst.

hatte sogar bei einem turnier gegen einen spieler mit 1.690 punkten den 1. satz 10:8 geführt, noch verloren, den 2. Satz 13:11 gewonnen, die sätze 3 und 4 verloren aber gut mitgehalten. ich war total zufrieden mit dem spiel, dabei hatte er rd. 200 punkte mehr als ich. bei diesem spiel hatte ich erstmals das gefühl tischtennis zu spielen an diesem tag.

[crycorner]

Mir geht es ähnlich. Ich spiele bei uns in der dritten Mannschaft. Die Spieler der ersten Manschaft liegen so bei 1600 - 1650. Im Training schlage ich regelmäßig ein oder zwei Spieler aus der ersten Mannschaft. Spieler, die in der Bezirksliga hoch positive Bilanzen spielen. Und dann stehe ich an der Platte mit einem 85-Jährigen aus der 4. Mannschaft (Kreisklasse C, unteres Paarkreuz) und verliere. Mein TTR- Wert ist derzeit 1382, Spitzenwert vor 2 Jahren 1477. Da hatte ich allerdings regelmäßig 1x die Woche trainiert, die volle Saison mitgespielt und bei Turnieren mitgemacht. Das mache ich schon seit 2 Jahren nicht mehr. Kann man dann nicht kompensieren, zumal wenn man erst seit 4 Jahren wieder spielt und dadurch generell die Sicherheit und die Koordination/das Timing fehlt.

[cronsen]

Zitat von crycorner

Mir geht es ähnlich. Ich spiele bei uns in der dritten Mannschaft. Die Spieler der ersten Manschaft liegen so bei 1600 - 1650. Im Training schlage ich regelmäßig ein oder zwei Spieler aus der ersten Mannschaft. Spieler, die in der Bezirksliga hoch positive Bilanzen spielen. Und dann stehe ich an der Platte mit einem 85-Jährigen aus der 4. Mannschaft (Kreisklasse C, unteres Paarkreuz) und verliere. Mein TTR- Wert ist derzeit 1382, Spitzenwert vor 2 Jahren 1477. Da hatte ich allerdings regelmäßig 1x die Woche trainiert, die volle Saison mitgespielt und bei Turnieren mitgemacht. Das mache ich schon seit 2 Jahren nicht mehr. Kann man dann nicht kompensieren, zumal wenn man erst seit 4 Jahren wieder spielt und dadurch generell die Sicherheit und die Koordination/das Timing fehlt.

hmmm ließt sich als wärst du selbst der "rumgurkler"

[crycorner]

Zitat von cronsen

hmmm ließt sich als wärst du selbst der "rumgurkler"

Immer eine Frage der Perspektive.

[Andreas F.]

Zitat von erik07

ich habe nun mehrmals festgestellt, dass ich gegen Gegner, die etwa die gleiche Punktzahl wie ich relativ schlecht spiele, aber gegen spieler die deutlich mehr punkte haben, ihr eigenes spielsystem verfolgen, deutlich "besser" spiele. in diesen spielen habe ich auch viel eher das gefühl tatsächlich Tischtennis zu spielen und nicht nur "rumzugurken".

Ist doch immer so. Gegen bessere Gegner spielt man auch besser.

Man darf sich dann nur nicht einreden, wann wäre so gut wie die, weil man gegen die (fast) mithalten kann.

Der Unterschied ist, dass diese Gegner selber auch gegen noch viel stärkere (fast) mithalten können, gegen die wir keinen Stich machen und vor allem ist der Unterschied, dass diese Gegner gegen die meisten schwächeren Spieler auf unserem Level in der Regel einfach sehr sicher gewinnen.