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| Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
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#1
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Training für 6- bis 8-Jährige wie aufbauen?
Hallo zusammen!
Seit einigen Monaten betreuen wir einige 6 bis 8-jährige Kinder, die mit viel Ehrgeiz und Spaß ihre ersten Schritte beim Tischtennis machen. Wir sind zwei Spieler die versuchen, das Training abwechslungsreich zu gestalten. Aber leider fehlt mir persönlich hier irgendwie der "rote" Faden. Also Hilfsmittel, wie man über das Jahr, die Trainingstage gestaltet. Das Training findet 1x wöchentlich statt und dauert 1,5 Stunden. Könnt ihr mir einige Medien (Bücher, Unterlagen, Links) vorschlagen, die uns hier unterstützen können? Für Erfahrungsberichte oder persönliche Tipps bin ich auch dankbar! Gruß Alfred |
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#2
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AW: Training für 6 bis 8-jährige wie aufbauen?
Mach die StarTTer Ausbildung und vielleicht noch die C Lizenz. Die StarTTer Ausbildung frisst nicht viele Zeit aber gibt gute Tipps für den Anfang.
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#3
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AW: Training für 6- bis 8-Jährige wie aufbauen?
Ich bin kein Experte für die Altersgruppe.
Aber erfahrungsgemäß kommt das sehr darauf an, inwiefern die Koordination schon gut oder eher schlecht ausgebildet ist. Wichtig sind wohl Spielformen. Egal wie einfach die Übung ist - ein einfach zu verstehendes Ziel ist hilfreich. Wir konzentrieren uns meistens am Anfang auf die Förderung von koordinativen Grundlagen. Erst mit irgendeinem großen Ball (z.B. "Tennis" zu zweit: über eine Bande werfen - aufkommen lassen - fangen - zurückwerfen...). Dann kommt der TT-Ball ins Spiel. Da kann man z.B. den Ball auf ein Ziel (Eimer/Handtuch) werfen lassen, wobei der Ball davor einmal auf dem Tisch aufkommen muss. Geht auch gut zu zweit gegeneinander, wobei man jeweils die gleiche Ballanzahl bekommt. Macht übrigens auch den Fortgeschrittenen Spaß, da kann man dann auch zwei oder drei Kontakte vorgeben. Ziel ist dabei, dass sich beim Kind ein intuitives Gefühl für das Flug- und Prallverhalten des Balls einstellt. Ungeübten Kindern kommt das meistens viel schneller vor als uns. Später kommt dann der Schläger ins Spiel. Da gibt es die unterschiedlichsten Hilfestellungen und Übungen. Für die richtige Schlägerhaltung kann man beispielsweise ein 1ct-Stück unter den Zeigefinger klemmen lassen, damit der nicht nach oben wandert. Übungen mit Ball und Schläger: Tippen lassen, Tippen und laufen, abwechselnd VH-RH-Tippen, abwechselnd tippen und Ball auf dem Tisch springen lassen... Das lässt sich auch super für Fortgeschrittene in den Aufwärmbereich einbauen. Die können auch VH-Kante-RH-Kante-VH...-Tippen, Ball immer höher tippen, dann wieder flacher ("Aufzug", bei dem man die Stockwerke ansagt), Bälle beim Tippen tauschen, Staffel, bei dem Bälle auf die andere Seite der Halle gebracht werden sollen, ohne dass sie runterfallen... Worauf unsere Kids beim Balleimer oder Roboter immer total abfahren ist, wenn sie auf Ziele spielen dürfen - besonders auf Dosen, die scheppern so schön, wenn sie umfallen ![]() Sobald das Zielen halbwegs stimmt, kommen dann die regelmäßigen Übungen. VHK+RHK diagonal (da ist auch ein Wettbewerb, dass sie laut mitzählen sollen und sich den Rekord merken), dann verschiedene Platzierungen. Irgendwann Schupf (die Grundlagen des Schnitts übt man aber besser erstmal ohne Tisch) und Topspin. Aufschläge erstmal Platzierungen üben, dann die Höhe, dann (je nach Körpergröße) kann der Tomahawk oder der Rückhandaufschlag mit Seitschnitt mal ausprobiert werden. Meine allgemeinen Erfahrungen: - Man lernt als Trainer schnell dazu und kann Aufgaben flexibel anpassen, wenn mal was nicht klappt. - Klare Regeln, Struktur und Rituale im Trainingsablauf sind in dem Alter besonders wichtig (z.B. am Anfang treffen im Kreis, kurz besprechen, was man macht, gemeinsam aufbauen, feste Pause einführen, Aufwärmen...). Das hilft nicht nur den Kindern, sondern oft auch einem selber, damit man zu bestimmten Zeitpunkten alle zusammen hat und sich auch selber besser organisiert. - Ein Training sollte vielseitig sein, da die Aufmerksamkeitsspanne der Kids noch eher niedrig ist. - Die Aufgaben sollten nicht überfordern -> flexibel sein. Wenn man selbst Balleimer einspielt, die Übung möglichst mit einem Erfolgserlebnis beenden lassen. - Manchmal haben die Kinder selber auch super Ideen fürs Training. Wenn man die dann umsetzt, ist das ein sehr gutes Zeichen und tut dem Selbstbewusstsein gut.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
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#4
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AW: Training für 6- bis 8-Jährige wie aufbauen?
Ich kenne das Niveau deiner Trainingsgruppe nicht, aber vom DTTB gibt es eine Broschüre "TT in der Grundschule" da sind komplett durchgeplante Stunden drin. Selbst wenn man die geplanten Stunden so nicht nutzt, sind da immernoch viele Ideen für Koordinatives Aufwärmen und Einstiegsübungen drin. Die 10€ sind es wert.
Es gibt auch ein sehr gutes Lehrbuch "Tischtennis - verstehen - lernen - spielen" von Dr. Wolfgang Friedrich und Frank Fürste. Ich kann die ISBN leider nicht nennen, da ich es zur Zeit verliehen habe. Das wird soweit ich weiß derzeit auch für die Trainerausbildung im WTTV genutzt. Da findest du methodische Modelle und viele tolle Ideen für die Umsetzung. Eine Trainerausbildung kann ich begleitent natürlich nur empfehlen, die hebt meist auch noch zusätzlich die eigene Motivitation.
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Was ich nach über 20 Jahren Tischtennis gelernt habe: Wo Tischtennis ist, sind immer Freunde. |
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#5
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AW: Training für 6- bis 8-Jährige wie aufbauen?
Zitat:
978-3-00-040095-7 |
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#6
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AW: Training für 6- bis 8-Jährige wie aufbauen?
Hallo zusammen!
Danke für eure praktischen und theoretischen (Buch) Tipps! Ist schon eine ganze Menge dabei, was ich ausprobieren werde! Auch der "StarTTer" hört sich sehr interessant an! Was mich erstaunt ist, daß zuerst mal sehr stark die "Auge-Hand-Koordination" und "wie fliegt der Ball" trainiert wird! Gab es bei mir damals nicht! Ist aber auch schon ein paar Jahre her! Gruß Alfred |
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#7
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AW: Training für 6- bis 8-Jährige wie aufbauen?
Ich weiß nicht, wie viele Jahre das her ist. Aber seit den 60ern/70ern/80ern gab es einen Schwenk in der Auffassung dazu, wie Wissen und Kompetenzen am besten vermittelt werden können. Wo man früher noch der Meinung war, dass man nur so oft wie möglich die Bewegungen üben und rückmelden muss, bis sie passen (was nicht ganz falsch ist, aber auch nicht die ganze Wahrheit), gibt es heute ein paar andere Grundprinzipien.
Zum Beispiel: - Man sollte an den individuellen Fähigkeiten und dem Vorwissen aufbauen, bzw auf der motorischen Entwicklungsstufe. Man kann sich Tischtennis vorstellen wie einen hohen Kirchturm, der auf verschiedenen Pfeilern aufgebaut ist - die Koordination umfasst einige davon. Wenn ich das Dach bauen will (z.B. "Schupfen in der Spielsituation"), dann ist es einfacher, erstmal unten mit dem Bauen anzufangen. Ich gebe also dem Kind das Baumaterial (Übungen, die seinem Niveau angemessen sind), und versuche, es zu seiner Nutzung zu motivieren. Dabei kann die Arbeit schon auch mal zwischendurch ruhen ![]() - Motivation ist ein wichtiger Punkt - Kinder brauchen viele Erfolgserlebnisse. Besonders bei deiner Altersgruppe fängt es langsam an, dass die Kids ein Konzept von "Leistung" vermittelt bekommen - der ungebrochene, kindliche Optimismus tritt zurück, was auch zu Minderwertigkeitsgefühlen und Leistungsdruck (von innen und außen) führen kann. Da tut die Wertschätzung vom Trainer (auch unabhängig von Leistung) gut. - auch Modelllernen ist ein Punkt: Kinder lernen noch mehr über das Nachmachen als über abstrakte Erklärungen. Deshalb bringt es da auch viel, wenn ein Trainer selber mit den Kids spielt. Weil man als Trainer Vorbild ist, ist es immer auch eine gute Gelegenheit, sich selbst zu hinterfragen ![]() - Auch Themen wie Aufmerksamkeit (in dem Alter ist die Konzentrationsspanne bei etwa 15-20 Minuten) und soziale Aspekte sind heute mehr im Mittelpunkt angekommen. Am wichtigsten finde ich aber, dass das unsägliche Bild eines Trainers/Lehrers, der als Diktator vorgefertigtes Wissen in die Kinder einfüllt, die es genau so zu reproduzieren haben, endlich der Vergangenheit angehört. Ich merke deutlich den Unterschied, wenn ich an manchen Tagen müde, schlecht vorbereitet oder schlecht gelaunt bin und die Einheit bloß "durchziehe", oder mir im Vorfeld Gedanken mache, wie ich das Training zusammen mit den Kids individuell gestalte. Dann machts allen mehr Spaß
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
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#8
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Zitat:
Gerade das Modellernen ist ein Problem, wenn "schlecht" ausgebildete Menschen etwas vormachen, dann ist es oft falsch... und das wird viel eher angenommen, weil abgeschaut, als wenn man es 1000mal erklärt .
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