Verhalten im Spiel

[Michi88]

Also Leute, mich würd mal interessieren, wie ihr euch so im spiel verhaltet. Was seid ihr während des Spiels so für Typen/Typinnen? Der Thread über Emotionen im Spiel hat das ja schon teilsweise angedeutet.
Seit ihr eher ruhigere Spieler, die sich selten über Punkte freuen bzw. ärgern?
Seid ihr mit vollem Ehrgeiz dabei und brüllt die Halle zusammen wenn ihr verliert?
Mal ehrlich, versucht ihr nich auch manchmal den Gegner ein wenig während des Spiels zu provozieren, wenn er euch unsympatisch ist?
Führt ihr immer Selbstgespräche am Tisch? Müsst ihr ( wie manche es ja machen ) auch jeden Ballwechsel irgendwie kommentieren?
Vor allem in unteren Klassen kommt es ja auch manchmal zu einem kleinen Gespräch mit dem Gegner zwischen den Ballwechseln, wie ist das bei euch?

Aber mich interessiert auch die ander Seite:
Was macht ihr bei Meisterschaftsspielen, wenn ihr gerade nicht spielt? Kuckt ihr die ganze Zeit zu und feuert die kollegen an? Kuckt ihr nur zu, klatscht aber eher selten? Geht ihr aus der Halle, z.B. um eine zu rauchen? Versucht ihr auch immer euren Mitspielern tips zu geben?

Also, mehr konkrete Fragen fallen mir grad nich, dann äußert euch doch mal bitte!

[sVeNd]

hmm. wie ich mich phonetisch verhalte, hängt auch sehr vom gegener und dessen spiel ab: muss ich z.b. aus irgendwelchen gründen - sei es taktisch bedingt oder weil der gegener einfach aggressiver spielen kann - passiv spielen, stelle ich mich phonetisch erst einmal tot.. manche gegner werden dann unruhig oder laut, weil sie damit nicht umgehen können..
Wenn ich hingegen das spiel diktiere, dann auch von der lautstärke her, sodass ich mich über jeden vermeidbaren fehler meinerseits aufrege..
ansonsten versuch ich in engen situationen mich durch selbstanfeuerung ein wenig zu pushen, um dann die besseren nerven haben zu können..

ansonsten versuch ich den mitspielern durch anfeuern und coaching während der satzpausen zu helfen, sodass ich fast immer in der halle bleib.

[Tansincos]

Meine Reaktionen sind da verschieden!
Eigentlich spiele ich relativ fair, freu mich extrem über gewonnen Punkte, bei verlorenen Punkten bin ich meist still!
Nur, wenn ich gegen so Leute spiele, die Mitspieler auf die Bank sitzen, die mich provozieren oder bei Fehlaufschlägen jubeln, laß ich mir meist auch was einfallen...
Man sollte halt sehen was los ist, eigentlich sollte man fair sein, aber zu Not muß man auch mal ein Schwein sein!

[Hülser]

Naja so gesehen bin ich im Spiel ergeizig nach jeden Punkt, bin ziehmlich fair (erkenne auch gute Bälle des Gegners an), freue mich sehr nach schönen (und erfolgreichen) Bällen, pusche mich selbst immer wieder im Spiel nach einen verlorenen Punkt, da lauft viel mit Emotionen ab...
Aber wenn mich mein Gegner mal dumm anmacht, gibts mal nen Schuß gegen´n Kopp, ausversehen

[Ahdow]

wenn ich ehrlich sein soll, hab ich schon den einen oder anderen üblen (aber richtig üblen) flucher rausgelassen, wenn ich so richtig schlecht gespielt hab. in der vergangenen saison in der regionalliga und vor allem in der neuen saison in der 2.bundesliga kann und werde ich mir sowas aber nicht mehr erlauben, weil´s erstens ne gelbe gibt und zweitens (weitaus wichtiger), weil die halle jedesmal voll ist/war und ich mir dann so etwas einfach nicht erlauben kann.
ansonsten würde ich mich als einen ziemlich emotionalen spieler charakterisieren. fast immer merke ich nach ein paar bällen beim einspielen, wie ich drauf bin. wenn es nicht läuft und ich auch im kopf nicht auf der höhe bin, hab ich manchmal zu schnell die schnauze voll. wenn ich scheiße spiele, aber im kopf ganz gut bin, halte ich die klappe und versuch irgendwie ins spiel zu finden (kommt selten vor). spiele ich und fühle ich mich gut, dann kommt natürlich die faust und es wird gekämpft bis zum umfallen. klar, eigentlich sollte das immer so sein. bei mir hängt sehr viel von meiner mentalen verfassung ab. ist zum beispiel außerhalb des tt alles in ordnung, überträgt sich das automatisch auch auf mein spiel. andersherum allerdings auch.

zu dem thema mitspieler coachen, usw. möchte ich nochmal was loswerden: meine erfahrung ist, dass je besser das niveau wird und je ausgeglichener die liga und somit die spiele sind, umso größer ist die bedeutung des teamgeistes und des zusammenhalts. vor zwei jahren wurde in meiner mannschaft in der 2.bundesliga nach beginn der rückrunde unser spitzenspieler gefeuert. kaum zu glauben: danach haben wir eindeutig besser gespielt! das lag nur daran, weil sich die mannschaft danach so super verstanden hat und bei jedem spiel für den andern gekämpft hat.
bis jetzt weiß eigentlich so recht keiner, warum wir im letzten jahr den aufstieg in die zweite bundesliga geschafft haben. ich kann nur sagen - in einer unbeschreiblich ausgeglichenen liga sind wir zweiter geworden, weil wir zuhause fast unbezwingbar waren (18:4-punkte, 1 niederlage) und weil wir eine MANNSCHAFT waren.
bei uns läuft keiner raus, höchstens wenn er kacken muß. anfeuern ist pflicht und absolute ehrensache, egal ob man selbst verloren hat oder nicht. im großen und ganzen vermeiden wir es auch, uns während des spiels unter den zuschauern aufzuhalten und schwätzchen zu halten - der mitspieler der gerade am tisch steht bekommt das nämlich immer mit.
ich kann nur allen raten - übt das. die bedeutung des teamgeistes wurde auch von mir früher immer unterschätzt. es hilft einfach ungemein, wenn man selbst am tisch steht, keine einzige kugel über die schnur spielt und beim stand von 10:21 und 15:20 (ihr seht, das beispiel stammt von früher) sieht, wie einen die mannschaft anfeuert.

ey, das is jetzt schon wieder so ein riesentampen geworden. keine ahnung wieso. sorry, dass ihr bei mir meistens so viel lesen müßt.

[Peter2]

ist doch ein richtig schöner beitrag geworden, jens

schade, dass ihr immer nur sonntags spielt, da kann ich mich nicht so richtig aufraffen

zum thema

ein wenig trashtalking kurz vor der entscheidungsphase ist nicht ganz verkehrt. der ein oder andere punkt für die mannschaft ist dabei schon herausgesprungen.
die erinnerung an udo (lang), bundesliga, und theo (vatheuer) ist noch nicht vergessen.

wenn man älter wird, muss man halt so manch körperliche defizite ausgleichen OHNE unfair zu werden.

was fair und unfair ist, ist ja auch viel ansichtssache. wenn man einen jungen spunt damit aus der ruhe bringen kann, dann hat dieser halt mental noch etwas dazuzulernen.

gruss peter

[Flocke]

Ich hab da verschiedene "Spielphasen" drauf:
1. Die Just For Fun Spielweise. Suche den schönen Punkt und spiel nich besonders auf Sieg. Tritt meistens auf wenn ich sowieso schon resegniert habe.
2. Die "Keinen-Bock-Mehr" Phase. Da läuft gar nix mehr, beschwer mich nach jedem Ball, warum der te Ball nicht kommt.
3. Die "Zu cool zum spielen" Phase. Hauptsache locker rumstehn, hier und da mal nen Kracher landen und den wegstecken als wärs nix. Gleichzeitig aber auch snag und klanglos untergehn und dabei versuchen den Gegner in Ballonabwehr Spielchen zu verwickeln. So spiel ich dann, wenn ich ganz schlecht drauf bin.
4. Die kämpferische Phase. Bei Turnieren und Meisterschaftsspielen ansich die häufigste Phase:
Sich anfeuern, taktieren, Tunnelblick...gute Punkte feiern; gute Punkte vom Gegner respektieren (außer er ist ein )
Da bin ich dann aber auch sehr ehrgeizig...d.h. wenn´s dann nich klappt und ich eigentlich shcon mit dem Sie gerechnet hatte, mus ich erstmal nach draussen, mir Luft machen.

Während der Leerlaufzeit sprech ich bei Turnieren viel mit anderen Spielern oder schau mit gute Spiele an. Wenn grad einer meiner Freunde spielt, guck ich dann halt da zu.
Bei spielen fieber ich meistens mit den anderen mit; vor allem wenn ich vorher mist gebaut habe

[Chrisch]

Hallo,

also, ich bin da eher der trockene Typ, sage während des Spiels nicht einen Ton und habe immer den gleichen Blick drauf. Egal, ob ich 'nen Riesen ziehe oder den Ball quer durch die Halle schiesse. Das geht einigen Spielern voll auf die Nerven, insbesondere denen, die unterhaltende Selbstgespräche führen.
Nach dem Spiel gibt es dann schon den einen oder anderen Spruch, aber immer auf die nette Weise.

MfG,
Chrisch.

[edlerherr]

Ich bin Mister Pokerface ... verzieh keine miene im spiel, kein lächeln auf den lippen, wenn mal ein wunderschöner punkt mit zwanzig bauern dabei ist ... das einzige was man von mir vielleicht hört ist ein entschuldigung für nen bauer oder nen guten punkt
wenn ich mal schlecht drauf bin (also wirklich schlecht) dann kanns echt sein, daß da bälle leiden müssen oder auch schläger (in einer saison 8 bälle und zwei schläger )

im ersten jahr bei den herren hatte ich ein besonderes erlebnis ... ich hab wirklich gut gespielt, gebauert wie ein weltmeister und mach sage und schreibe 7 netzangabe in folge ... mein gegenüber ist fast ausgeflippt (so ein glück wie der hat usw.)

mir ham auch nen polizisten dabei, der läßt dann auch nen paar sprüche ab wie z.B.: "ihr hochwassergeschädigte" als antwort:"ich wohn doch aufem berg" u.ä.

naja in den unteren klassen gehts wirklich rund

[Jens Makait]

Original geschrieben von Flocke
Ich hab da verschiedene "Spielphasen" drauf:
3. Die "Zu cool zum spielen" Phase. Hauptsache locker rumstehn, hier und da mal nen Kracher landen und den wegstecken als wärs nix. Gleichzeitig aber auch snag und klanglos untergehn und dabei versuchen den Gegner in Ballonabwehr Spielchen zu verwickeln. So spiel ich dann, wenn ich ganz schlecht drauf bin.

• Machst du das wirklich?
• Und wie fühlst du dich dann hinterher so?
• Was muß passieren, daß du in so eine Phase kommst?
• Und findest du das dann gut? Auch hinterher noch?

?
Jens