STARTTER-Ausbildung

[appelgrenfan]

Ein paar Fragen zur Trainerausbildung.

Ich wollte eigentlich einen TT-Lehrgang besuchen, bin zur Zeit einfach ein wenig TT-süchtig. Allerdings fragte ich mich, ob ich die Zeit und den Elan nicht lieber in eine Trainerausbildung stecken sollte. Damit könnte ich wohl meinem Verein mehr helfen, werde wohl übernächste Saison ins Kinder- und Jugendtraining mit einsteigen müssen.

Offenbar ist die STARTTER-Ausbildung aktuell der Einstieg in die Trainerausbildung. Hier im BTTV ist das wohl der 1. Teil der Co-Trainerausbildung. Ich habe die grundlegende Zusammenstellung der Inhalte hier nachgelesen: https://www.tischtennis.de/startter.html

Jetzt stellen sich mir diese Fragen:
1. Wie viel Praxis ist in der STARTTER-Ausbildung dabei? Steht man da eine nennenswerte Zeit am Tisch? Und lernt man auch ein wenig, die grundlegenden Schläge selbst korrekt(!) auszuführen? (Mir ist durchaus klar, dass das nicht der Fokus sein kann, hätte nur gerne eine Einschätzung dazu. Schließlich ist die Vorbildfunktion - nennt man wohl Modellernen - nicht zu unterschätzen.)
2. Hilft die STARTTER-Ausbildung alleine schon, ein ordentliches Kinder- und Jugendtraining zu machen? Oder ist die Ausbildung ohne weitere Module (hier in Bayern etwa: "Co-Trainerausbildung Teil 2") eher nutzlos?
3. Ich hatte vor 2 Jahren auf der RH auf KN umgestellt. Aktuell bin ich eher auf dem Trip, doch wieder NI zu spielen, aber hab mich noch nicht entschieden. Wäre es mit KN überhaupt sinnvoll, die STARTTER-Ausbildung zu machen?
4. Gibt es mit STARTTER eigentlich auch Geld für den Verein? Oder erst ab Co-Trainer oder C-Trainer-Ausbildung? Gibt's das in Bayern überhaupt? (Ich werd's mir eh selber zahlen, möchte nur gerne informiert sein.)

[Lee ChrisTmas]

1. 1/3 Praxis und 2/3 Theorie
2. nur bedingt, aber besser als gar nicht teilnehmen
3. völlig irrelevant mit was du spielst
4. nein, erst mit dem C-Trainer komplett

[Lousy Defence]

In den Punkten 1 bis 3 stimme ich Lee ChrisTmas zu.


Ergänzend eine persönliche Erfahrung zu 2. Man kann natürlich auch ohne eine offizielle Ausbildung gutes Jugendtraining machen. Trotzdem möchte ich ein positives Beispiel geben: Ein sehr engagierter Spieler aus meinem Verein, der bereits seit Längerem für unsere TT-Abteilung einiges(!) in unterschiedlichen Bereichen leistet, hat im letzten Jahr so eine STARTTER-Ausbildung absolviert. Er macht nun hin und wieder im Wechsel mit anderen "Trainern" (von denen die meisten keine solche Ausbildung haben) Jugendtraining - und das auch ziemlich gut. Dazu muss man aber auch sagen, dass er sich fürs Training weitere Anregungen (z.B. online) geholt oder bei einem TT-Lehrgang in einer namhaften TT-Schule mal ein paar Übungen mitgeschrieben hat. D.h. er verlässt sich nicht alleine auf die Inhalte aus dem STARTTER-Lehrgang, sondern macht sich darüber hinaus ein wenig schlau. Er hat aber auch gesagt, dass ihm die STARTTER-Ausbildung schon einiges gebracht hat. Besonders gut finde ich dabei sein Bemühen, die eigene Technik, insbesondere bei Konter und Topspin, noch einmal zu verbessern (sauberer zu spielen), weil er's den Jugendlichen ja auch vormachen will/muss – und dann lieber richtig.

Abschließend hätte ich noch eine Frage: Inwiefern gibt es Geld für einen Verein, wenn eines seiner Mitglieder eine Trainerausbildung absolviert? (Ich dachte eher, der Verein entrichtet die Ausbildungsgebühr an den Verband.)

[appelgrenfan]

Danke für eure Einschätzungen. Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, beides zu kombinieren. Zwei Tage kommerzieller Lehrgang, dann direkt danach STARTTER-Ausbildung, beides auf einer Rundreise durch Bayern.

Zitat von Lousy Defence

D.h. er verlässt sich nicht alleine auf die Inhalte aus dem STARTTER-Lehrgang, sondern macht sich darüber hinaus ein wenig schlau.

Das gehört sowieso dazu und mach ich jetzt auch schon.

Zitat von Lousy Defence

Besonders gut finde ich dabei sein Bemühen, die eigene Technik, insbesondere bei Konter und Topspin, noch einmal zu verbessern (sauberer zu spielen), weil er's den Jugendlichen ja auch vormachen will/muss

Genau deshalb meine Frage nach dem Praxisanteil. Denn das ist es, was ich mir selber am schlechtesten beibringen kann. Ich glaub, ich bin schon ganz gut zu erkennen, welche Fehler jemand macht. Aber selber richtig machen? Schwierig.

Zitat von Lousy Defence

Inwiefern gibt es Geld für einen Verein, wenn eines seiner Mitglieder eine Trainerausbildung absolviert? (Ich dachte eher, der Verein entrichtet die Ausbildungsgebühr an den Verband.)

Es scheint Zuschüsse vom jeweiligen Landessportverband an die Vereine zu geben, die von der Traineranzahl abhängen. Bin da gerade darübergestolpert:
https://www.blsv.de/blsv/vereinsserv...rtbetrieb.html
Wie Lee schon schrieb, braucht man wohl C-Trainer-Ausbildung.

[Bautzemann]

Vom jeweiligen Sportbund gibt es 250€ Jährlich pro C-Lizenz oder B-Lizenz.

[Benutzername184]

Kann man auch direkt mit dem C-Trainer Schein anfangen oder ist die Startter Ausbildung Voraussetzung?

[xake]

Voraussetzung, zumindest im WTTV

[Angus]

Vielleicht hilft dir diese grafische Aufarbeitung vom BTTV zum Verständnis.

[marcush]

Was kann man in der Zeit schon an Inhalten und Kompetenzen vermitteln ?
Ich denke es ist zuviel verlangt , diverse Spieltechniken
selbst zu erlernen UND gleichzeitig zu lernen wie ich dies
einer Gruppe oder 1on1 vermittle.
Kommt halt immer drauf an welche Ansprueche man an sich hat und ob man eine realistische Einschaetzung der eigenen kompetenz in der sache aber auch didaktisch hat.
Erfahrungsgemaess wird viel zu viel erklae
Deshalb macht es auch Sinn die zu vermittelnde Technik so gut zu kennen dass man Fehler erkennen und abstelle. kann.
Ob man das selber spielen kann , ist eher zweitrangig.