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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#1
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Ausländeranteil im "Nichtprofi"-Bereich
Gibt es Statistiken über den Ausländeranteil beim TT in Deutschland. Damit meine ich nicht die Ausländer, die nur in Deutschland spielen, weil sie dafür Geld bekommen.
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, das es relativ wenige Ausländer im Hobbybereich des TT, im Gegensatz zu z.B. Fußball, gibt. Wie sind Eure Erfahrungen? MfG Stephan ![]() |
#2
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Dass es im Amateur-Fussball mehr Ausländer gibt, liegt wohl vor allem daran, dass viele Kinder (auf jeden Fall mehr, als im TT), die Fussball spielen, aus sozialschwächeren Familien kommen und das sind eben oft ausländische Familien.
Warum auch immer, TT weist meiner Ansicht nach eine andere Sozialstruktur als Fussball auf. |
#3
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Meinst Du damit, daß TT ein teurer Sport ist? Ich denke, daß es daran nicht liegen kann. Wir TT-Spieler sind ja nicht alle "Bonzen", Manager oder Intellektuelle. Außerdem weiß ich nicht, ob man bei unseren ausländischen Mitbürgern von einer derart anderen Sozialstruktur (was das Geld betrifft) sprechen kann. Ob es vielleicht an fehlenden Vorbildern liegt? Oder werden Ausländer vielleicht in einigen TT-Vereinen durch irgendetwas oder irgendjemanden vergrault?
Wäre nett, wenn sich hier auch andere mal zum Thema äußern würden! MfG Stephan ![]() |
#4
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Ich denke, daß der Anteil ausländischer Sportler auch von den Nationalitäten abhängt. Die einzelnen Nationen haben halt ihre Nationalsportarten. Grundsätzlich bleiben auch die ausländischen Mitbürger, die Sport treiben wollen auch bei Ihrer Sportart Nr.1. Nur ein kleines Grüppchen verteilt sich auf die übrigen Sportarten.
Ähnlich ist es doch bei uns auch. Schließlich stehen wir mit unseren Mitgliederzahlen weit hintenan. Das hat weniger mit den Kosten für eine Sportart zutun. |
#5
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Insgesamt würde ich der These zustimmen, dass im "Nicht-Profi-Bereich" im Tischtennis vergleichsweise wenige Ausländer spielen.
Obwohl, sollte man nicht eigentlich das ganze in Relation zu dem Ausländeranteil der Bundesrepublik setzen statt in Relation zum fußball. Man könnte es nämlich auch anders herum sehen: Beim Fußball ( dieses Beispiel wurde ja hier genannt ) spielen überproportional viele Ausländer auch in hier als "Nicht-Profi-Bereich" bezeichneten Dimensionen, während es im Tischtennis gemessen an dem Ausländeranteil der Bundesrepuklik halt eben "nur normal viele" sind. Über die Gründe davon lässt sich natürlich viel spekulieren, ein ganz wichtiger ist sicherlich, dass z.B. in der Türkei ( das Land, aus dem die meißten Einwanderer in der Bundesrepublik stammen ) Fußball einen sehr, sehr hohen Stellenwert hat, zum Vergleich TT eben relativ unbedeutend ist. |
#6
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@ Stephan
Dein letzter Satz würde bedeuten, daß es im TT überproportional viele Leute gäbe, die etwas gegen Ausländer haben. In die Richtung würde ich nicht gehen. Wenn Du genau hinschaust ist der Anteil asiatischer Ausländer im TT sicherlich höher als im Fußball (ist zumindest hier so). Ich glaube auch eher, das hier soziale Gründe und Traditionen eine Rolle spielen. Bei uns im Verein ist es ein "normales" Sammelsurium, wobei wir allerdings keinen erwachsenen Türken dabei haben, bei den Kindern schon. Ansonsten ist bei uns etliches vertreten (sogar "Ossis" ![]() |
#7
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Interessante Frage. Ich glaube, Pingpongpabst hat recht: Der Hauptgrund, warum so relativ wenig hier lebende ausländische Mitbürger Tischtennis spielen, ist der, dass weder in der Türkei, noch in Griechenland, noch in Italien oder Spanien Tischtennis im Sportgeschehen eine große Bedeutung hat. Fußball, Fußball, Fußball über alles! Trotzdem würde es sich mE lohnen, vor allem in den Grund-, Haupt- und Realschulen nach solchen Talenten zu suchen. Gerade osteuropäische Jugendliche aus Jugoslawien, Kroatien oder Russland (incl. ehemaliger Sowjet-Staaten) haben wohl schon eine große Affinität zu Tischtennis. Und talentiert sind sie häufig auch.
Vielleicht kann Deine Frage, Stephan, für manchen Verein eine gute Anregung sein. Denn "vergraulen" will die ausländischen Jugendlichen sicher keiner, sondern eher an den Tischtennissport binden. Allerdings sollten dann auch unsere glorreichen Verbands-Funktionäre ihre von manchen ausländerfeindlichen Passagen "gekrönten" Verlautbarungen unterlassen. |
#8
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Ich glaube jetzt werden unterschiedliche Verständnisse von "Ausländer" zusammengeschmissen!
Der Sohn meines Kollegen als "Italiener" mit deutscher Stattsangehörigkeit habe ich hier mal mit unter die "Ausländer" gesteckt. Er fällt aber nicht unter die von Bernd angesprochenen "Ausländerproblematik". Er ist sehr sportlich, allerdings ein absolutes Fußballtalent... Bleiben wir doch bei den einzelnen Threads, Bernd! |
#9
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Ich sehe an der Basis auch einen ziemlich geringen Ausländeranteil. Zum einen sicher, weil TT - wie schon angesprochen - in den Ländern, aus denen die meisten unserer ausländischen Wohnbevölkerung herkommen (Italien/Griechenland/Türkei), nicht gerade besonders populär ist.
Zum anderen ist es aber z. T. auch im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld zu sehen. Generell beobachte ich (bin jetzt fünf Jahre Jugendleiter, beruflich Hauptschullehrer), dass Kinder/Jugendliche aus der Hauptschule - Ausnahmen gibt es natürlich auch - mit weniger Ausdauer, Ehrgeiz und Engagement bei der Sache sind, nicht anders als in der Schule auch. Das liegt zum Teil auch an oftmals wenig idealen Familienverhältnissen oder an der Tatsache, dass beide Elternteile berufstätig sind und sich nur wenig um ihre Sprösslinge kümmern können. Und nachdem überproportional viele ausländische Kinder an der Hauptschule vertreten sind, trifft es auf sie auch überproportional zu. Um das zu verdeutlichen: Viele dieser angesprochenen Kinder fangen mit Tischtennis an, bleiben eine Weile dabei, verlieren aber irgendwann den Spaß, weil sie spüren, dass sie, um Erfolgserlebnisse zu erzielen, ausdauernde Leistungsbereitschaft zeigen müssten. Und wenn dann - ich unterstelle das nicht einfach, ich habe es auch schon an einigen Beispielen erlebt - in den Familien von ausländischen Kindern Tischtennis noch dazu einen geringen Stellenwert genießt gegenüber z. B. Fußball oder Kampfsportarten, dann ist Tischtennis auch schnell der Sport, der aufgegeben wird. Wie gesagt, es kommt aber sehr stark auch auf die Nationalität an. Z. B. kenne ich einen benachbarten Verein (ein kleines Dorf), in dem vor und während des Kosovo-Konflikts viele Kosovo-Flüchtlinge aufgenommen wurden. Von diesen spielen eine ganze Reihe seit Jahren sehr gut, engagiert und erfolgreich Tischtennis.
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Pfannaflicka - der "Kampfname" der Rainer Tischtennisspieler; in Erinnerung an unseren unvergessenen Peter Drabek (1965 -1997), der diesen Begriff geprägt hat |
#10
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@ Pfannaflicka
Das war wirklich ein sehr interessanter Beitrag zum Thema, dessen Wahrheitsgehalt nicht anzuzweifeln ist. Aber nochmal die Frage an alle: Gibt es dazu vielleicht (offizielle oder inoffizielle) Statistiken? MfG Stephan ![]() |
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