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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#1
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Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Der Fall Henrico Frank, der als frisch gewaschener und rasierter Arbeitsloser derzeit in den Medien diskutiert wird, macht mich nachdenklich.
Kann es wirklich sein, dass ein Arbeitssuchender, dem acht Stellen angeboten werden, welche seinen Qualifikationen entsprechen, schlicht keine Lust zu arbeiten hat, nachdem solch ein Tamtam um ihn veranstaltet wird? Oder handelt es sich vielmehr um ein lanciertes Szenario von höherer Stelle, um in der Diskussion um AlG 2, Hartz IV und die allgemeine Arbeitsmarktsituation Argumente zu konstruieren? Ich persönlich kann vieles an diesem Konstrukt nicht logisch nachvollziehen: Wie kommt ein "arbeitsscheuer" Arbeitsloser auf den Trichter, lautstark an die Öffentlichkeit zu treten, im "Gespräch" mit Kurt Beck Missstände anzuprangern und dann nach medienwirksamer Typberatung genau das abzulehnen, was er für sich forderte... ![]() Da stimmt doch was nicht! Die sofort aufkochenden Reaktionen aus der Politik erscheinen auch für vehemente Vertreter der Meinung, dass nicht jeder Arbeitswillige auch Arbeit finden kann, nachvollziehbar. "Kürzung der Unterstützung!" wird geschrien und die Allgemeinheit stimmt entrüstet zu. Wasser auf die Mühlen Derer, die immer wieder von "faulen Sozialschmarotzern" sprachen und sich nun bestätigt sehen können. Oder wird hier geschickt mit einem künstlich inszenierten Skandal versucht, eine Argumentationsplattform für drastische Einschnitte in soziale Systeme vorzubereiten? Ich erinnere in diesem Zusammenhang daran, dass in den 70ern sogar terroristische Anschläge nachweislich durch die politische Führung selbst veranlasst wurden, um die systemkritischen Zellen der Gesellschaft nachhaltig zu brandmarken, indem ihnen die Taten in die Schuhe geschoben wurden. Wie seht Ihr den Fall? Bin ich paranoid oder kann man meine Skepsis nachvollziehen? Gruß Olaf
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
#2
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Zitat:
Ja! Gruß Peter |
#3
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Zitat:
Wenn man gut informierten Quellen (=Reporter, die Dingen wirklich auf den Grund gehen) glauben darf, wird der Sachverhalt in den allgemeinen Medien wohl sehr verzerrt dargestellt!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#4
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Ja für paranoid? Oder Ja für nachvollziehbar?
Ich bin nicht schizophren. Ich auch nicht...
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
#5
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Kommt mir auch so vor. Ich war etwas irritiert ob der einseitigen Berichterstattung aus der hiesigen Tageszeitung (und nicht nur dort), welche den Bärendienst, den Frank den Arbeitslosen geleistet habe, an den Pranger stellte. Das schien mir insgesamt äußerst unreflektiert.
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
#6
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Hab' zu politischen Hintergründen keinen Plan... - wenn es aber um die fachgerechte Interpretation von Artikeln der Boulevardpresse sowie insbesondere darum geht, in der Bildzeitung kompetent zwischen den Zeilen zu lesen, solltet ihr Peter befragen...
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´ Alle Wege münden in schwarze Verwesung.... .. (Georg Trakl) |
#7
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Zitat:
Es ist ja nicht nur die Boulevard-Presse, die sich auf den Fall stürzt. Das Ganze wirkt auch von seriöser Medienseite derart aufgebauscht, dass ich mich frage, ob alle Chefredakteure im Vorfeld einen Ablaufplan per Fax bekommen haben.
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
#8
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Zitat:
![]() Bin ehrlich gesagt schon der Meinung, dass es nach wie vor einige gibt, denen regelmäßiger Broterwerb mit Lohnsteuerkarte zu anstrengend ist. Ich habe vor einem Jahr gebaut und wenn ich sehe, wie schwer es momentan ist, Handwerker an den Bau zu kriegen, weil denen die Arbeit über den Kopf wächst, ist es mir ein Rätsel, dass es so viele Arbeitslose in der Baubranche geben soll. Fozzi hat es recht gut auf den Punkt gebracht. Die Geschichte ist passiert und jetzt versucht jede Partei, sie für ihre Ziele zu verwenden. Ist doch schön, wenn man dem Kollegen acht Stellen anbietet und er taucht nirgendwo auf. Beim Thema Arbeitslosigkeit ist es halt sehr schwer die wirklich Bedürftigen von den schwarzen Schafen zu trennen. Das ist das Traurige an der Geschichte. |
#9
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Also ich kann mir viel vorstellen, aber dass die gesamten Medien sich von der Politik "missbrauchen" lassen.
Wenn dann höchsten so, daß dies von der Politik über ein paar Medienvertreter lanciert wurde und der Rest dann mit drauf angesprungen ist. Würe allerdings nicht für unsere Medienlandschaft sprechen, wenn sie gar so einfach in eine Richtung geschoben werden könnte.
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Arroganz ist der Anfang der Niederlagen. Selbstbewußtsein jedoch der Anfang des Sieges. Wo ist die Grenze??? |
#10
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AW: Henrico Frank - fauler Drückeberger oder PR-Instrument?
Das scheint so zB nicht zu stimmen. Wenn man dem verzerrten Medienbild glauben darf, hatte der Kollege wohl ua einen schweren Bandscheibenvorfall und weiteres, wodurch er einige Angebote gar nicht annehmen konnte. Aber was jetzt Wahrheit ist und was Sensationsjournalismus - ich will mir da gar kein Bild erlauben, weil mich die Art der Berichterstattung viel mehr ankotzt als der Inhalt selbst!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
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