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Bobby Fischer
Bobby Fischer – Das Genie des Schachs
Kompletter Name: Robert James Fischer Geboren: 9. März 1943, Chicago, USA Gestorben: 17. Januar 2008, Reykjavík, Island FIDE-Titel: Großmeister (seit 1958) Höchste historische Elo-Zahl: 2895 (Oktober 1971, inoffiziell berechnet) Kindheit und Aufstieg Bobby Fischer lernte im Alter von sechs Jahren Schach und entwickelte sich rasch zu einem Ausnahmetalent. Bereits mit 13 Jahren schrieb er Schachgeschichte: Seine berühmte "Partie des Jahrhunderts" gegen Donald Byrne im Jahr 1956 faszinierte die Welt. In dieser Partie opferte Fischer spektakulär seine Dame für eine taktisch brillante Kombination – ein frühes Zeichen seiner Genialität. 1958 wurde er im Alter von nur 15 Jahren und 4 Monaten Großmeister – der bis dahin jüngste Spieler der Schachgeschichte. Diesen Rekord hielt er bis 2002, als Sergey Karjakin ihn unterbot. Auf dem Weg zur Legende In den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren dominierte Fischer das internationale Schachgeschehen. Besonders beeindruckend war seine Leistung bei den Kandidatenturnieren 1970–1971, wo er Spieler wie Mark Taimanow (6:0), Bent Larsen (6:0) und Ex-Weltmeister Tigran Petrosjan (6,5:2,5) geradezu deklassierte. Der Höhepunkt seiner Karriere war das Weltmeisterschaftsduell 1972 in Reykjavík gegen Boris Spasski. Es war nicht nur ein sportliches, sondern auch ein politisches Ereignis – der Kalte Krieg wurde auf dem Schachbrett ausgetragen. Fischer gewann mit 12,5:8,5 und wurde der erste US-amerikanische Schachweltmeister, womit er die jahrzehntelange sowjetische Dominanz durchbrach. Rückzug und Kontroversen Fischer verteidigte seinen Titel nie. 1975 verweigerte er die Teilnahme an einem WM-Match gegen Anatoli Karpow, da seine Forderungen zur Regeländerung von der FIDE nicht akzeptiert wurden. Der Titel wurde ihm aberkannt, und er zog sich vollständig vom offiziellen Turnierschach zurück. 1992 trat Fischer in einem inoffiziellen Revanche-Match erneut gegen Spasski an – in Jugoslawien, obwohl dort ein UN-Embargo bestand. Die USA verhängten daraufhin einen Haftbefehl gegen ihn wegen Verstoßes gegen die Sanktionen. In seinen späteren Jahren fiel Fischer durch radikale und antisemitische Äußerungen auf, die sein öffentliches Ansehen belasteten. Vermächtnis Trotz aller Kontroversen gilt Bobby Fischer bis heute als eines der größten Genies der Schachgeschichte. Seine akribische Eröffnungsvorbereitung – etwa im Sizilianer oder im Königsinder – beeinflusste Generationen von Großmeistern. Viele Partien Fischers werden noch heute als Meisterwerke des positionellen wie taktischen Spiels analysiert. Als charismatischer und kompromissloser Kämpfer hat er das öffentliche Bild des Schachs nachhaltig geprägt. Dank ihm erlebte das Schachspiel, besonders in den USA, eine zuvor nie dagewesene Popularität. Seine Erfolge, aber auch seine Rückzüge und Exzentrik, machen ihn zu einer bis heute faszinierenden Figur des Weltschachs. |
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