Dient das Aufwärmen dem Zusammenhalt?

[FINGER !!]

Um Verletzungen vorzubeugen wird immer wieder das Thema Aufwärmtraining diskutiert.
Mich interessiert aber die Frage, ob der Zusammenhalt der Spieler untereinander (insbesondere im Schüler- und Jugendbereich), durch das Aufwärmen und vorherige Spiele gestärkt wird.
Läuft es in Vereinen besser, die ein solches Training anbieten oder wird dem effektiven Training dadurch nur Zeit geraubt?

Meine Thesen dazu:
1. Tischtennis ist ein Sport, der stark auf's eigene "ICH" fixiert ist.
2. Das Aufwärmtraining bietet die Möglichkeit, dass sich die Jugendlichen untereinander besser kennen lernen und soziale Fähigkeiten trainieren.
3. Wer gut werden will, muss viele Bälle spielen. (Unbenommen sind andere Faktoren, die erforderlich sind, um gut zu werden.)


Hat man nur 2 Mal für 2 Stunden in der Woche die Halle zur Verfügung, steht der soziale Aspekt also immer im Spannungsverhältnis zur Ausbildung der individuellen Fähigkeiten des Spielers.
In meiner Schüler- und Jugendzeit wurde in allen Vereinen in denen ich war grds. ein Aufwärmtraining vorangestellt und ich muss sagen, dass der Zusammenhalt immer gut war. In anderen Vereinen hab ich beobachtet, dass nur auf Leistung trainiert wird und lediglich ein wenig warmgelaufen und gestrecht wird, bevor man an die Platte geht. Mannschaftsspiele werden nie gemacht. Hier bleiben die guten Spieler meistens unter sich und reden kaum mit den anderen. Also ein typischer Fall der Cliquenbildung.


Was denkt ihr? Welche ist auf Dauer die bessere Trainingsform? Wie wird es in euren Vereinen gemacht?

[Sven T.]

Also das mit dem "Auf Leistung trainieren" verstehe ich nicht. Soll das heißen, dass dort kein Aufwärmen statt findet? Dann wäre das keinesfalls ein Leistungstraing.

Ich geh da nur mal kurz in Stichpunkten drauf ein.

- Aufwärmen dient nicht nur der Vorbeugung von Verletzungen.
- Es steigert die Leistungsfähigkeit
- Es fördert die Koordinativen Fähigkeiten
- Es macht Spass und bietet auch "mehr" als reines Tischtennis

In deinen Grundthesen steckt natürlich auch was wahres, TT ist sehr viel Ich bezogen und vor allem auch mit viel Konkurrenz untereinander verbunden, da eine Balance zu schaffen ist aber auch mehr als Aufwärmen. Dazu gehören verschiedene Spielformen und auch durchaus Aktivitäten die über das reine TT Spielen hinaus geht.

[Obachecka]

Wenn ich Finger richtig verstehe, meint er, dass in einigen Vereinen richtige kleine Aufwärmspiele (a la 6-Tage-Rennen, Basketball, Frisbee-Werfen usw.) gespielt wurden, während in den "leistungsorientierteren" Vereinen sich nur eben warmgelaufen wurde.

Ich denke, und praktiziere auch selber in meiner Trainingsgruppe, Variante 1 , also richtige kleine Aufwärmspiele, da diese ersten viel abwechsulngsreicher für die Kinder sind, als "immer nur" laufen und zweitens eben, wie von Finger gesagt, den Zusammenhalt fördern.

[Niklas]

Mmh, bei uns fördern sie den Zusammenhalt. Alle Schüler- und Jugendspieler wehren sich mit gemeinsam gegen das Aufwärmen^^

Ich glaube nicht, dass das den Zusammenhalt wirklich steigert. Es ist einfach nur dieses 10-20 Minuten warmmachen. Mal durch laufen, mal durch ein Spiel.

LG,
Niklas

[D!ngs]

so sehe ich das auch.

wobei ich ohne aufwämren nicht richtig spielen kann.... fühle mich da immer so "steif" und verkrampft.....


übrigens: cliquenbildung gibt es immer!!! egal ob etwas abtgeschwächt oder sehr stark, aber in der regel gibt es doch immer einpaar leute mit denen man sich einfach besser versteht und mit denen "hängt" man dann rumm, bzw unterhält sich ja dann etwas mehr mit denen....

[FINGER !!]

Mit dem auf "Leistung" trainieren meine ich, dass gerade mal so viel aufgewärmt wird, wie es nötig ist, um so auch mehr Zeit für das reine TT-Training zu haben: Ein paar Runden joggen und Dehnübungen, welche nur Mittel zum Zweck sind.

Genau wie ihr (Sven und Obachecka), denke ich auch, dass im Training mehr stattfinden muss als das reine TT-Spiel.
Ich denke da an teamorientierte Spiele, in denen sich der "Spitzenspieler" nebenbei auch mit denjenigen Spielern auseinander setzt, welche er sonst aufgrund ihrer spielerisch schlechteren Fähigkeiten weniger beachten würde.

Meiner Meinung nach, ist der Zusammenhalt im Verein ein wesentlicher Aspekt, der für den Jungen Spieler auch wichtig ist, um im Verein Wurzeln zu schlagen und nicht bei der nächst besten Gelegenheit den Verein wechselt.

[Nequeo]

Ich denke, wenn man Aufwärmtraining nicht als etwas betrachtet was einen nur davor schützen soll sich zu verletzten, sondern es als einen Teil des Sports an sich betrachtet, der dir dann auch am Tisch hilft, kann man alles sehr gut miteinander verbinden. Das 'soziale' und das 'individuelle'. Ich denke das sollte der Sinn des Aufwärmtrainings sein und das sollte man den Kindern auch sagen, damit sie wissen wofür welche Übung gut ist.

[KÖNIGSBLAU04]

also ich habe früher das aufwärmtraining gehasst und deshalb auch meistens geschwäntzt
Ich halte auch heute nichts von einem derartigen Aufwärmtraining. Wer unbedingt will, soll sich halt individuell aufwärmen.

[Chris_tt]

Also bei uns macht vielen Kindern das Aufwärmtraining mehr Spaß als das eigetnliche TT. Man muss es halt nur abwechslungsreich gestalten (es ist immer etwas dabei, was keinen Spaß macht). Außerdem kann ich auch sehr TT spezifische Dinge mit "Spielchen" fördern wie zB Schnelligkeit, Differenzierungsfähigkeit, räumliche Orientierung usw. (also kurz gesagt: die Koordinativen Fähigkeiten)

Kenn es übrigens aus "richtigem Leistungstraining" sprich Kader usw. eigentlich auch so, dass immer mit solchen Spielchen aufgewärmt wird und nur selten mit stupidem Warmlaufen. Und das mit dem Dehnen vor dem Training ist eigentlich nen eigenen Thread Wert

[Obachecka]

Zitat von KÖNIGSBLAU04

Ich halte auch heute nichts von einem derartigen Aufwärmtraining. Wer unbedingt will, soll sich halt individuell aufwärmen.

Es geht hier ja auch wohl hauptsächlich um das Aufwärmtraining für Kinder ! Dass Erwachsene wohl kaum noch gerne vor dem Training irgendwelche Aufwärmspielchen (a la 6-Tage - Rennen usw.) spielen möchten, dürfte klar sein...