Technik RH-Top, Ansatzhöhe.

[Klaus123]

Ich habe gelernt der Ansatz des RH-Top ist auf Hüfthöhe. Mal abgesehen, daß das nur auf lange Schupfbälle funktioniert, sehe ich noch ein weiteres Problem. Der Schläger geht dann ja mit dem Unterarm hebelartig nach oben. Treffe ich den Ball nicht perfekt bzw. streife ihn nicht fein genug, sondern treffe ihn nur etwas zu frontal, wird der Ball drübergehebelt. Sprich anfällig für schlechtes Timing. Setze ich unter Kinn an geht meine Armbewegung von der Ebene her "gerader" nach vorne und die Bälle kommen sicherer. Ist da was dran, was meint ihr?

Man kann ja prinzipiell mit jeder noch so falschen Technik Erfolg haben, wenn man sie nur lange genug einstudiert. Gut, man braucht dann eben Jahre um die Fehlerquote akzeptabel zu senken. Auf der anderen Seite gibt es Jugendliche die von Anfang an, sei es aus Intuition oder einfach nur aus Zufall, eine Technik haben, womit sie vom ersten Tag an treffen als wär's nichts. Für mich ein Indiz dafür, daß die Technik effektiv und "sauber" ist, d.h. wenig fehleranfällig. Wenn ich solche Kinder beobachte, dann sehe vor allem horizontalere Schlagbewegungen und Schlagebenen, als bei denen ohne Talent. Also mehr von hinten nach vorne, als von unten nach oben, auch auf Schupf. Nur bei extremen US hebeln die mit dem Unterarm, aber eher selten. Ich habe mal ein Bild angehängt, das zeigt, wie Sandul einen kurzen US-Aufschlag von Dudu beantwortet.

[Eddies Amigos]

Nunja, wenn man bedenkt, dass man von der Hüfte aus auch zusätzlich Zeit braucht, bis man am Ball ist, dürfte sich die Sache mit dem Timing selbst erklären, wobei es bei Kreanga natürlich zu funktionieren scheint
Wenn du auf einer Ebene (Senkrechte hoffe ich ) mit dem Kinn ausholst ist der Weg zum Ball viel kürzer und du kannst den Treffpunkt besser abschätzen.

So sieht es für mich nämlich auch aus

[Florry]

@Klaus: Falls du es noch nicht bemerkt hast...Kinder sind idR kleiner als Erwachsene

[Klaus123]

@Florry: es hat wohl auch etwas mit der Körpergröße zu tun. Aber wenn ich als Großgewachsener tief ansetze, dann bleibt mein Ellenbogen höher als der Schläger und das Ergebnis ist die erwähnte Hebelwirkung: Unterarm hebelt den Ball von unten nach oben und Ball geht drüber. Um den Ellenbogen nach unten auf dieselbe Schlagebene zu bekommen, muß ich mit dem ganzen Körper weiter nach unten, sprich in die Knie gehen, und dann habe ich den Balltreffpunkt wieder unter Kinn.

[Florry]

Zitat von Klaus123

@Florry: es hat wohl auch etwas mit der Körpergröße zu tun. Aber wenn ich als Großgewachsener tief ansetze, dann bleibt mein Ellenbogen höher als der Schläger und das Ergebnis ist die erwähnte Hebelwirkung: Unterarm hebelt den Ball von unten nach oben und Ball geht drüber. Um den Ellenbogen nach unten auf dieselbe Schlagebene zu bekommen, muß ich mit dem ganzen Körper weiter nach unten, sprich in die Knie gehen, und dann habe ich den Balltreffpunkt wieder unter Kinn.

Ja...und? Wo ist jetzt das "Problem"? Das du nicht dauerhaft so tief stehen kannst? -> Krafttraining

[Klaus123]

Das Frage ist, warum die Lehrbuch-Technik auf Hüfthöhe ansetzt. Und, ob es überhaupt eine Lehrbuchtechnik geben darf, die unabhängig von Körpergröße und Spielmaterial ist (Kind, Zwerg, Erwachsener, Riese, langsame Beläge, schnelle Tensoren, etc.).

[Cheftrainer]

Das Lehrbuch ist ein Kompromiss aus Nutzen (quasi erzielte Wirkung, also Spin und Speed) und Kosten (Zeitaufwand, wie lange brauche ich bis ich wieder im Gleichgewicht bin usw.). Zudem gilt sie für einen Spieler mittlerer Größe.

Das Ganze hat rein praktische Gründe. Es macht beispielsweise wenig Sinn die Techniken für alle möglichen Körpergrößen darzustellen.

Zudem ist die vorgegebene Technik eben alles andere als zwingend. Manche Spieler sind mit Abweichungen erfolgreicher als sie mit der Lehrbuchtechnik wären. Die gespielte Technik muss einfach nur in das Spielkonzept passen. Manchmal kann man eben einen größeren Zeitverlust durch besonders gute Antizipation wieder mehr als ausgleichen (siehe Boll und seine eher zu breite Stellung usw.).

Die Lehrbuchtechnik ist eine gute Vorgabe für das Grundlagentraining. Danach entwickeln sich spielsystembedingte Eigenheiten. Zudem kommt danach der Zeitpunkt wo der Trainer entscheiden muss wann eine Abweichung ein zu korrigierender Fehler ist und wann eine individuelle Technik die eben neben Nachteilen auch Vorteile mit sich bringt.

Im übrigen gibt es keine generelle Empfehlung für einen Schlagansatz der immer in Hüfthöhe ist. Der Schlagansatz ist abhängig vom ankommenden Spin.

[TSV Tema Matze]

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[klugscheisser]

Textbaustein klugscheisser #1

[TSV Tema Matze]