Frage an Jugendtrainer!!!

[SavigaV]

Hallo zusammen,

Ich bin 21 und Jugendleiter und Trainer in unserem Verein.

Ich habe jetzt mal zwei Fragen:

1: Was mache ich mit Jugendspielern die extrem Nervenschwach sind (immer wenn es knapp ist verlieren sie)???

2: Ich habe einen Spieler im Verein der sehr von sich selbst überzeugt ist und grundsätzlich nicht mit vermeintlich schwächeren Spielern spielt???

mfg

Danke für eure Hilfe

[tele2freak]

ICh bin selber zwar jung aber wir hatten auch ein im VErein der dein Fall Nummer 2 war ..

Da haben wir ihn nicht mehr mit den guten trainieren lassen , wobie der Typ den wir hatten echt krass war..


Zu Fall 1 , ich weiß nicht wie lange er schon spielt aber bei vielen Jugnedlichen ist das so ich kenne kaum welche die wirklich Nerven haben

[w_W_]

Bei den Nervenbündeln: Auf die Stärken bauen...

Vorschlag: Lass sie meinetwegen mit Sonderregeln gegeneinander spielen.
Wenn einer gute Vorhand- TS spielen kann, dann zählen ein Satz lang nur
Punkte, die mit VH- TS erzielt werden... damit er merkt, was er gut kann.

Wenn der Andere eher ein Konter- oder Schuß- Spieler ist, dann zählen
im nächsten Satz die mit TS erzielten Punkte nicht. Da kann der Gegner
seine beste Waffe auspacken wie er will... es bringt in diesem Satz eben
keine Punkte.

So in der Art würde ich das mal versuchen.

Quasi mit einem Handikap die Spieler immer mal wieder einen Satz
mit ihrem (Haupt-) Vorteil spielen und gewinnen lassen, damit sie
das Gefühl von Sicherheit drauf bekommen.


Damit sie dann nicht wie der von sich Überzeugte zu übermütig werden
auch immer mal unter Stress spielen lassen... der vermeintlich schwächere
kann mit einem Würfel die Punktevorgabe bestimmen...
Oder der Schwächere kann mit zwei Würfeln (6 zählt nicht) und der
Stärkere mit nur einem Würfel seinen Punktestand selber per Zufall festlegen.


zwei Gleichstarke können mit je zwei Würfeln.... (6 zählt dabei nicht)
Ihre Punkte bestimmen... Irgendwie was in der Art, wo der Zufall
ihnen unangenehme Spielsituationen unter jubelt und sie damit fertig
werden müssen.


Wenn der eine Spieler grundsätzlich nicht mit schwächeren Spielern spielt
und Du ihn aber noch sicher schlagen kannst, dann "hau ihn mal so richtig
von der Platte" und erkläre ihm, wie er einzelne Schläge etc. gerade mit
dem oder dem anderen Spieler in der Gruppe sehr gut üben kann.

Aber Vorsicht: Nicht, daß Du dann z.B. ein RH- Blockmonster als Zuspieler
trainierst, der selber mit der RH gar nicht mehr eröffnen kann oder mag, weil
ihm so viele Leute so oft auf die RH- prügeln, d.h. sein Training zu kurz
kommt. Dem macht das Spielen mit den Stärkeren dann Spaß. Er wird
bewundert, was für Bälle er auf den Tisch bringt. Aber leider nur die
geblockten... und das eigene Spiel geht ihm dabei "fast verloren."

[Platzierung ist alles]

Zu 1):
Kann man nicht besonders trainieren, aber man kann die Jugendlichen Sätze erst ab 8:8, 7:9, 10:10, 8:5, usw. spielen lassen

Zu 2):
Demjenigen zeigen dass du ja also guter Spieler auch mit schwächeren Spielern spielst, einfach einteilen wer mit wem spielt und ihn auch schwächeren Spieleren zuteilen, ansonsten muss er halt pausieren und den anderen zugucken^^

[SavigaV]

Hallo zusammen,

Also erst mal danke für die schnellen Antworten:

Zu Fall eins werde ich eure Ratschläge sofort ausprobieren.

Zu Fall 2 ist zu sagen der Spieler ist im Grunde ein ANFÄNGER der gegen mich 1 bis 2 Punkte pro Satz macht.

Ich habe schon probiert ihn einfach einzuteilen aber dann macht er lieber Pause oder geht nach Hause.

Was soll man da machen???

Nicht mehr mittrainieren lassen ist halt irgenwie der falsche weg oder????

Wie denkt ihr darüber???

mfg

[acega]

zu 1. Der Vorschlag im Training mit knappen Sätzen eine Spielähnliche Situation zu simulieren ist sicher gut. Kannst ja auch mal um Einsätze spielen lassen (z.B. Gummibärchen oder ein Spiel mit dir) Sollte man aber nicht zu oft machen, wird sonst zu teuer und schnell zur Gewohneit ohne Nervenkitzel. Mach den Spielern aber immer wieder klar das sie in einer Niederlage viel lernen und sie keiner einen Kopf kürzer macht bei ner Niederlage.

zu 2. Solche Spieler hat man oft. Ich weis ja nicht wie groß deine Gruppe ist aber rate eigentlich dazu meistens Spieler mit etwa gleichem Leistungsniveau gegeneinander spielen zu lassen. Wenn der Leistungsunterschied zu groß ist bringt es keinem von beiden Spielern an einem Tisch was. Der eine langweilt sich weil er nicht gefordert wird und macht dann auch schon mal mist und der andere lernt dadurch nicht so gut. Er muss natürlich auch mal gegen schwächere spielen wenn du es so einteilst. Ist es aber ein absoluter Härtefall musst du ihn auch gehen lassen. Wenn er heim will soll er gehn. Hat er wirklich bock auf Tischtennis kommt er wieder oder bleibt gleich da.

[MBalxain]

1) Kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen...

2) Sind Spieler, bei denen es mir als noch sehr junger Trainer oftmals schwerfällt die Beherrschung zu behalten, da es nunmal einfach dazugehört mit Stärkeren und Schwächeren zu spielen. Allerdings denke ich, wenn beide aktiv mitarbeiten, es sich sehr wohl positiv auf den Schwächeren aufwirken kann. Wichtig ist jedoch, dass hier in relativ kurzen Abständen der Partner gewechselt wird, damit dem leistungsstarken Spieler nicht zu langweilig wird. Trotzdem würde ich erst gar keine Diskussion aufkommen lassen, die müssen halt mit jedem Spieler klarkommen. Ich würde dir raten, den Leistungsstärkeren einen Deal vorzuschlagen: 20min mit einem Kleinen gegen eine Balleimersession o.ä.

LG,
Maxi

[jes]

Wenn er heim will soll er gehn. Hat er wirklich bock auf Tischtennis kommt er wieder oder bleibt gleich da.

Hierfür aber Eltern informieren. Du hast die Aufsichtspflicht!

[xxxJugendTrainerxxx]

Also zu dem 2. Punkt kann ich auch was beitragen, weil ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe in den letzten 6 Jahren. Ich hatte auch immer einen Spieler, der weit bessser war als alle anderen. Das sah so aus, dass ich, als ich angefangen hatte 6 Spieler hatte, eine Jugendmannschaft. Natürlich ist der gute dann unterfordert. Deine Aufgabe ist es aber dann in den Übungen individuelle Anforderungen zu stellen. Wenn der stärkere jetzt gegen einen schwächeren eine Übung spielt, dann musst du zusehen, dass innerhalb dieser Übung verschiedene Schwierigkeitsgrade zu finden sind.
Einfaches Beispiel:
Eine Seite spielt aktiv, die andere Seite passiv.
Wenn der Stärkere Aktiv spielen soll sagste ihm: "Du nimmst mal ein bisschen das Tempo raus und hast die Aufgabe, so genau wie möglich auf einen Punkt zu ziehen und versuchst beim Balltreffpunkt das Handgelenk noch vorne zu beschleunigen." Damit hat er 2 Aufträge, die ihn schon beschäftigen ohne darüber nachzudenken, ob ihm das was bringt und durch die genaue Platzierung machst du es dem Schwächeren schon leichter, diese Bälle zu blocken und dann kommen Ballwege zu Stande und beide sind glücklich. Und wenn das klappt kannst du dem Stärkeren sagen "So, und jetzt darfst du das Tempo steigern" Das kann schon binnen Minuten funktionieren. Und so steigerst du das ganze.
Wenn der Schwächere dann den Part des Aktiven übernimmt dann sagst du dem Stärkeren z.B. "So, egal wo er den Ball hinplatziert versuchst du möglichst genau auf die vorgegebenen Punkte zu blocken. Und achte dabei auf tiefe Grundstellung und versuche immer mit dem gleichen Tempo zu blocken, egal wie schnell der Topspin von ihm kommt" Und schon wieder hat er neue Aufträge.
Generell wirst du dann sehen, dass der Fortschritt bei beiden enorm sein wird, sofern es sich jetzt nicht um einen Jungen VL Spieler und einen Schüler Kreisklasse Spieler handelt.
In meinem Fall hatte ich auch eine große Lücke bei den Spielstärken, was auch mit dem Alter zu hat. Jetzt habe ich nach den Jahren eine recht homogene Truppe, wo fast jeder mit jedem tranieren kann. Und es hat jeder Spaß, auch die Starken. Und nach einer gewissen Zeit wirst du sehen, wie sich die Starken wundern, wie gut die Schwachen geworden sind. Und du als Trainer sitzt dann da und grinst dir einen, ich spreche aus Erfahrung!
Und was das Thema angeht, dass der Stärkere nicht spielen soll: Da hast du schon Recht, das ist der falsche Weg, denn dann geht er irgendwann in einen Verein und dann bist du einen guten Spieler los. Du als Trainer bist stets in der Pflicht, alle bei Laune zu halten, nicht nur hibbelige 7 jährige Anfänger sondern eben auch 16 jährige Top Stars.

Was die nervenschwache Fraktion angeht kann ich auch ganze Arien singen. Nur ein Tip: Nicht ausrasten, lieb sein, Stärken hervorheben, Psychologe spielen, viele Gespräche führen und dann legt sich das!