Ausländerregelung

[Chaese]

Auch die aufgrund der Entscheidung des DTTB-Bundesgerichts im Frühjahr modifizierte Ausländerregelung (WO E 5.2), wonach zumindest 4 Deutsche (bei 6er Mannschaften) als Stammspieler gemeldet werden müssen, wurde Ende dieser Woche vom DTTB-Bundesgericht gekippt (was übrigens vorhersehbar war, wenn man ein Fünkchen Ahnung vom europäischen Recht hat). Besonders peinlich für die DTTB-Oberen: Selbst der DTTB-Kontrollausschußvorsitzende, also der juristische Vertreter des Verbandes, hat sich geweigert, eine Klageerwiderung zu schreiben, da ihm der Ausgang des Verfahrens ohnehin klar war und er schon immer gegen die damalige Entscheidung war. Meinen Infos zufolge hat sich dann DTTB-Präsident Gründahl selbst hingesetzt und die Klageerwiderung verfaßt. Ergebnis: eine weitere peinliche Niederlage des DTTB vor dem Bundesgericht . Wann begreift der Verband endlich, daß die Zeit "europäischer Ausländer" ein für alle Mal passé ist? Im übrigen: Wer talentiert und fleißig ist, setzt sich durch, ob nun 5 oder 50 "Ausländer" in der Bundesliga spielen.

[Detlef Lange]

Da kann ich Dir nur voll zustimmen. Ich finde es übrigens wieder einmal bemerkenswert, daß das Bundesgericht diese Sache kippt, und nicht erst ein ordentliches Gericht.

Aber ich bin wirklich gespannt, ob der DTTB ( ) nicht doch noch die 3. Runde einläutet.

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Detlef Lange

[Diese Nachricht wurde von Detlef Lange am 08-10-2000 editiert.]

[Aufschlaggott]

In der 1. Bundesliga ist das meiner Meinung auch egal, aber ich finde es dürfe in unteren Klassen nur ein nicht EU Ausländer spielen.




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Ein Sieg ist immer nur so viel Wert, wie die Mittel die ich dafür einsetzen
musste.

[ML]

Seit heute liegt bei uns das offizielle Urteil vom Bundesgericht des DTTB auf dem Tisch, vorher wollten wir von TT-NEWS keine Meldung machen, aber es ist definitiv so, daß die Regelung zur Ausländerbeschränkung vom 24.06.2000 gekippt wurde.

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www.tt-news.de : Europa´s Tischtennis-Seite Nr. 1

[Frank Schmidt]

Tja, wir leben nun einmal halt in einem Eurpa, in dem die Grenzen zunehmend fallen. Und da die Bundesliga meiner Meinung nach eine der stärksten Klassen ist, ist man halt auf Ausländer angewiesen.

Aber genauso gut können Deutsche ja auch in anderen Verbänden spielen. Ich sehe darin also keinen Nachteil. Wenn die Deutschen halt nicht gut genug sind für die erste Liga, dann spielen sie halt in der zweiten Liga oder im Ausland.

Sicherlich gibt es in den unteren Klassen da einige Probleme, wenn man auch nur mit Ausländern spielen darf. Aber ich denke, da sind die Vereine gefordert und jeder muss für sich selbst festlegen, wo er die Prioritäten setzen will: auf den eigenen Nachwuchs oder auf Erfolg um jeden Preis (im wahrsten Sinne des Wortes).

Wer viel Geld hat, kann halt auch viel erreichen. Das ist aber in anderen Sportarten genauso.

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Sport sollte letztlich dazu beitragen, dass wir gesünder sterben und nicht kranker leben.
(Berthold Brecht)
http://www.svfraulautern.de

[Oblomow]

Aus den Beiträgen zum aktuellen Urteil des DTTB-Bundesgerichts entnehme ich, dass allgemein geschlussfolgert wird, dass jetzt/ab sofort sämtliche Klassen offen sind für eine letztendlich unbegrenzte Zahl von EU-Ausländern. Woraus schließt Ihr das?
Könnte ich das Urteil nicht auch so interpretieren, dass der Zustand vor der Entscheidung vom 24.6.2000 wiederhergestellt ist. Und dieser damalige Zustand war m.W. nicht so, dass (EU)Ausländer) unbegrenzt eingesetzt werden konnten.
Wie seht Ihr das?

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[Tommy 1]

Ganz so ist das nicht. Vielmehr ist, wenn meine Infos stimmen, nicht die Regelung inhaltlich beklagt und gekippt worden, sondern ihr sofortiges Inkrafttreten schon zur jetzt laufenden Saison.
Außerdem ist es nicht fair (vgl. oben) den DTTB an den Pranger zu stellen. er ist zwar formal der Gegner solcher Klagen, die Regelung aber haben die Mitgliedsverbände mit ihrer Stimmenmehrheit durchgedrückt, wohl wissend, dass sie bei Klage verlieren können.
Auch die sind nicht ganz so ignorant und dumm, wie manche dies gerne sehen; die dort Verantwortlichen kämpfen nur wie Don Qichote dagegen, dass in den meisten Sportarten in D. kaum mehr ein Deutscher in die ersten Ligen kommt (ein Boll im TT ist kein Gegenargument, denn dessen talent und Förderung ist einmalig). In vielen Sportarten macht man sich darüber Gedanken, was zu tun ist. Im TT handeln halt ein paar Verbandsobere anachronistisch, wohl wissend, dass sie unterliegen werden. Sie werden dann aber auch nicht mitjammern, wenn keine Medaillen mehr geholt werden, es sei denn man deutscht beherzt ein, wie das Ringer, Gewichtheber, ... und auch TT in den letzten Jahren getan haben.
"Ganz zufällig" wollen alle in D. Sport treiben. Der Zufall hat einen Namen: Wirtschafts- und Wohlstandsgefälle, der gleiche Grund, der die EU in ihre größte Krise stürzen wird, wenn die politisch richtige, aber wirtschaftlich völlig "unmögliche" Osterweiterung stattfinden wird.
Ich selbst bin übrigens dafür, dass jeder spielen darf, wo er will, aber auch jeder Chinese, denn ich unterscheide Menschen nicht nach Kontinenten. Ich zähle allerdings bei Olympia auch keine deutschen Medaillen, sondern freue mich am Sport.
Das Bundesinnenministerium, das die Gelder an den deutschen Sport verteilt, sieht das allerdings ganz anders.

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[Diese Nachricht wurde von Tommy am 09-10-2000 editiert.]

[Mephisto]

Guter Beitrag, Tommy!!!

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Carpe diem

Mephisto

[Frank Schmidt]

Was sollen denn die Verbände deiner Meinung nach tun? Wenn das so beschlossen wurde, macht es wenig Sinn, 10 mal dagegen Protest einzulegen, oder?


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[Oblomow]

@ml

Mittlerweile habe ich das Urteil des Bundesgerichts des DTTB zur Ausländerfrage erhalten.
Dieses Urteil ist m.E. eindeutig. Was mich wundert, ist die "Ruhe in den Verbänden". Gemäß diesem Urteil ist die am 24.6.2000 beschlossene Regelung hinfällig. Damit stimmen von vornherein die Regeln zur Ausländerfrage (4+2) nicht mehr, so dass eigentlich ab sofort eine unbegrenzte EU-Ausländerregelung bestehen müsste.
Was sagen die Insider oder Juristen dazu? Liege ich mit meiner Annahme falsch?

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