Spielverzögerung?

[Christian Henrich]

Hi!

Letzte Woche habe ich gegen einen sehr stark schwitzenden Brillenträger gespielt. Da er kein Stirnband trug, hatte er ständig Tropfen auf der Brille, die er dann Ende des dritten Satzes in schöner Regelmäßigkeit nach zwei Ballwechseln abgewischt hat. Diese Prozedur hat jedesmal sehr lange gedauert - er hatte an jedem Bügel ein Band befestigt, die hinten am Kopf durch einen Verschluß zusammengehalten wurden. Und dieser Verschluß war anscheinend sehr schwer zu öffnen/schließen.
Ich Depp hab' mich natürlich darüber aufgeregt (hat mich total aus dem Konzept gebracht ), er meinte aber, er schwitze nun mal so viel und da könne man halt nix machen.

Ist das tatsächlich so? Darf er alle zwei Ballwechsel den (ohne Frage vorhandenen) Schweiß ein halbe Minute lang von seiner Brille wischen? Oder ist das eine nicht zulässige Spielverzögerung? Kann ich ihn vielleicht sogar bitten, ein Stirnband zu tragen (hätte zum Schiessen ausgesehen!! )?

[Ralph]

Hallo Christian,
ich würde das als unerlaubte Spielverzögerung ansehen; die einzige Möglichkeit ist, ihm das Reiningen nur alle 5 Punkte (sprich beim Aufschlagwechsel) zu erlauben.
Aber jetzt bitte nicht diskutieren, wie das in der Kreisklasse geregelt werden soll ......

Gruß Ralph

[vduerr]

@ Ralph
Ich habe das gleiche Problem. Ich bin Brillenträger und schwitze sobald ich die Platte nur ansehe. Daher trage ich ein Stirnband.

Manch einem liegt das aber nunmal nicht oder er fühlt sich durch den Fummel am Kopf gestört.
Ihm dann zu verbieten die Brille zu putzen ist ungefähr so wie wenn man gleich das Licht ausschaltet. Das fände ich reichlich unsportlich. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß jemand mit Absicht seinen Schweiß auf die Brille tropft.

Ich denke, daß derjenige sich wahrscheinlich erst dann mehr Zeit beim Putzen gelassen hat, als er gemerkt hat, daß er damit einen Effekt beim Gegner bewirkt. Sowas sollte man dann einfach ignorieren und gewinnen.

Gruß, Volker

[Ralph]

Hallo Volker,

ich bin auch Brillenträger und schwitze ganz gut.
Es ist dann aber trotzdem nicht nötig, wie in Christians Fall, das ganze so auszudehnen.

Ich bleibe bei meiner Position.

Gruß Ralph

[Cogito]

Mal weg von der Brille:

ich hatte letztes Mal einen Gegner, der hat sich extrem lange Zeit gelassen, bis er sich zum Aufschlag stellte - konzentriertes Gucken auf den Ball, Tippsen auf den Boden mit dem Ball, hin und her gehen, Aufschlagposition einnehmen, noch konzentrierter (und trauriger ) gucken, noch intensiver Ball auf der Platte tippen, eventuell aufschlagen oder Abbruch, Aufrichten, ganz ganz finster gucken, erneute Aufstellung ... .

Da mir klar war, daß hier ein Manöverchen abläuft, habe ich mein Pokerface von Granit auf gehärteten Stahl umgestellt, ab und an, wenn er loslegen wollte, die Hand gehoben und mich ebenfalls mal gesammelt
und im Übrigen gewonnen.

Irgendwie kann man da wohl auch Nichts machen, denn "ungebührlich lang" dürfte wohl nirgends quantifiziert sein (solange wie eine Auszeit war es ja nun nicht). Protestieren ist völlig kontraproduktiv, damit hat der Verzögerer sein erstes Ziel nämlich schon erreicht.

[vduerr]

Hi!
Also ich denke auch, daß man da wirklich nichts machen kann.
Einfach den Kerl ignorieren und dann gewinnen ist wohl die einzig richtige Antwort. Wie will man denn auch feststellen, ob er das mit Absicht macht oder eben einfach seine Gedanken nicht schneller beisammen kriegt.

Ich habe allerdings so einen Gegner auch schon mal gefragt, ob er das denn wirklich nötig hat. Das hat ihn dann dermaßen aus dem Konzept gebracht, daß er gar nix mehr auf die Reihe gekriegt hat. :boing:

Ansonsten reicht es meistens, wenn man die Jungs einfach ignoriert. Dann vergeht ihnen meistens schnell die Lust an solchen Mätzchen.

Gruß, Volker