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| Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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#1
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Liebe Diskutanten,
ich lese in den vielen Threads zu den Regeländerungen immer wieder ein wenig Ironie, in dem Sinne, dass manchmal gefragt wird, wann denn die höhere TV-Präsenz da sein wird. Ich möchte hierzu einen kleinen Exkurs anbringen und einmal verdeutlichen, dass Tischtennis in Deutschland zwar zuschauermäßig ein wenig dornröschenhaft anzusehen ist, manch einer spricht ja auch schon mal von "Randsportart", was mir übertrieben abwertend klingt, weil es den völlig abwegigen und daher unzulässigen Vergleich mit Fußball und Autorennen impliziert. Es gibt aber noch andere Regionen in der Welt. Wenn wir unseren Ego- und Eurozentrismus mal verlassen und nach Asien blicken, dann sieht es dort in manchen Bereichen anders aus. Die Bedeutung unseres Sports wie der des Volleyballs ist dort ungleich höher. Daher darf man nicht bei allem unsere engsichtigen Maßstäbe anlegen und danach werten! Ich vermisse manchmal bei Diskussionen ein wenig Augenmaß. So wird im Forum hier ja intensiv geschimpft derzeit, verständlich für mich, denn Traditionalismus ist ja nichts Verwerfliches. Aber schaut doch mal auf die derzeit in Nürnberg, Hannover und Köln laufende Eishockey - WM. Ich habe ein paar Leute gesprochen, die sich ein Spiel angeschaut haben. Was meint ihr, was die berichten über ihr eigenes Empfinden, über die reaktionen der Zuschauer darauf, dass das Spiel mehrfach für eine Minute unterbrochen wird, ganz abrupt, ohne regüläre Spielabschnittspause, um dem TV Gelegenheit zur Werbung zu geben, ohne dass der TV-Zuschauer etwas verpasst. Vergleicht das mal mit den Anlässen für unsere Diskussionen! Es sei auch daran erinnert, dass es früher schon garvierende Änderungen gab, die damals auch revolutionär waren: Im Tischtennis z. B.: Von Kork auf Schwamm; Verbot überdicker Schwämme; Verbot amerikanischer Aufschläge (heute weiß kaum mehr einer, was das war); Einführung des Topspins; Einführung glatter Schwammbeläge; Einführung des Antitopspin-Belages (mit einem Überraschungs-Europameister); Einführung diverser Noppenbeläge. Im Basketball: Andere Zählweise (kennen die Jungen hier die alte?. In der Leichtathletik: Einführung der Tartanbahn im Laufen und Springen; Einführung des Fosbury-Flops (kennt ihr noch die Technik vor 1968?). Selbst im Fußball gab es Änderungen, an die ihr euch sicher noch alle entsinnt. Einfach mal eine Anregung zum Weiterdenken sollte das hier sein, keine Provokation für die, die sich nun aufregen, denn ihre Reaktion ist verständlich. Diejenigen, die sich Gedanken um unseren Sport machen, verstehen sehr wohl oft einiges von ihm, auch wenn es stimmt, dass nicht alle, die auf internationaler Ebene abstimmen, sachkompetent sind. Schönes Wochenende! |
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#2
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Guter Beitrag.
In etwa auch meine Meinung, denn dieses Geschrei über die neuen Regeln kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ob die Regeln sinnvoll sind oder nicht, darüber ist schon genügend geschrieben worden (ich halte besonders die neue Zählweise für sinnlos), aber es wird trotzdem TT bleiben, auch wenn einige das anders sehen. Ich denke uns allen wird TT auch weiterhin viel Spass machen, egal ob wir bis 11 oder 21 spielen. Nur eine Sache: Du sprichst von "Ego- und Eurozentrismus". Dabei ist es doch ganz normal, dass ich auf das fixiert bin, was um mich herum passiert. Ich meine, was interessiert es mich, wenn TT in Asien mega-beliebt ist, und alles im Fernsehen übertragen wird, ich aber von der WM (sollte eigentlich ein überaus wichtiges Ereignis sein) hier fast nichts mitbekomme ? P.S.: Was waren denn amerikanische Aufschläge und was war denn die alte Zählweise im Basketball ? |
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#3
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Zitat:
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#4
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Walker und Philippo,
mit Ego- und Eurozentrismus meinte ich in diesem zusammenhang nur, dass wir, weil unser Sport hier eben einen anderen Stellenwert hat als anderswo, Erfolge oder Misserfolge von Maßnahmen u. U. sehr einseitig und keineswegs objektiv beurteilen (können). Amerikanische Aufschläge sind schon seit ganz vielen Jahrzehnten verboten. Es gibt heute in Deutschland keinen aktiven TT-Spieler mehr, der sie wirklich beherrscht. Sie heißen so, weil US-amerikanische Spieler durch sie kurze Zeit - bis zu deren Verbot - in die Spitze vordrangen. Sie legten den Ball auf die Kuppen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger (man musste noch nicht aus der flachen Hand aufschlagen) und gaben dem Ball dann einen unglaublichen Effet durch eine Bewegung, die man am ehesten mit der vergleichen kann, die manche Kinder beim Fingerschnipsen (lautes Melden) in der Schule vollführen. Sie knieten sich dabei halb hin und flitschten so den Ball gegen den immer wieder anders gehaltenen Schläger. Spieler mit heutigem Niveau bis Bezirksliga würden (garantiert) die ersten drei bis fünf Aufschläge gar nicht berühren, solche Zickzackbewegungen vollführte der Ball. John Hilton hieß der englische Spieler. Im Basketball gab es früher keine Dreifachpunktwertung für erfolgreiche Distanzwürfe, sondern jeder Korb zählte zwei Punkte, außer den Freiwürfen, die einen Punkt zählten. |
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