Spielniederlage durch gegnerische Aufschläge. Was tun?

[Wrath of Khan]

Hallo,

seit kurzem spiele ich neuerdings in einem Verein (War bisher ein "Strassen-TT-Spieler":-). Mein Spielniveau dürfte im Bereich der Kreisklasse anzusiedeln sein, da ich zwei Kreisklasse-Spieler und zwei KK-Ersatzspieler besiegen konnte.

Im Training habe ich nun gegen einen älteren Spieler ein Match ausgetragen, in dem er mir im normalen TT-Spiel unterlegen war, aber durch seine Aufschläge gewonnen hat. Ich habe das Kunststück fertig gebracht, FAST JEDEN Aufschlag von ihm nicht retournieren zu können. Selbst gegen nominell deutlich überlegene Spieler habe ich keine Probleme, deren Aufschläge anzunehmen (trotz verschiedenster Aufschlagsstile).

Seine Aufschläge sind mit Ober- und/oder Seitenschnitt gespielt. Das Aufschlagstempo ist mittelschnell bis schnell. Die Länge der Platte wird beim Aufschlag fast vollständig ausgenutzt. Nach dem gesunden Menschenverstand her sollte man evtl. bei diesen geschilderten Aufschlägen etwas weiter hinten stehen und mit Unterschnitt oder Topspinähnlich den Aufschlag retournieren, aber nur gegen diesen Spieler klappt es nicht.

Bei der ersten Begegnung gegen diesen Spieler hatte ich mit 3:2 Sätzen gewonnen, hatte dabei sehr viele Punkte im Spiel gemacht. Gegen seine Aufschläge hatte ich viele Punkte verloren.

Komischerweise hatten seine Aufschläge dieses mal noch viel mehr (unkontrollierbaren) Drall als beim letzten Mal. Als ich ihn darauf ansprach meinte er, dass er sich etwas besonderes eingefallen lassen hatte. Seis drum.

Wie soll ich nun nach erfolgter Analyse des Verlustmatches fortfahren ?

[NicheHo]

Spiele einfach öfter gegen ihn (oder gegen andere gute Aufschläger). Dann wirst du automatisch besser im Rückschlag.

Wenn du dir einen Spaß machen willst, mach dir beim nächsten mal einen Anti drauf. Dann kannst du auch sagen, du hättest die etwas Besonderes einfallen lassen

[Walker]

Du musst versuchen die Fehlerquelle zu finden.
Gehen deine Rückschläge seitlich ins Aus, ins Netz oder in hohem Bogen über die Platte ?
Wenn er mit Seiten-/Oberschnitt aufschlägt gehen die Bälle wahrscheinlich seitlich ins Aus oder werden zu hoch, dann musst du eben den Schläger weiter schliessen und z.B. auf die Mitte der Platte zielen.

Variiert er seine Aufschläge musst du besonders auf die Bewegung (Handgelenk und Treffpunkt) achten.
Grundsätzlich macht aber auch hier Training den Meister, viele "Nichtvereinsspieler" können zwar offen spielen, aber haben beim Rückschlag grosse Probleme, da im Hobbykeller oder im Schwimmbad eben niemand wirklich "fies" aufschlägt.

[Stanley Fischer]

Wenn ich mit dem Schnitt der gegnerischen Aufschläge überhaupt nicht zurecht komme, gehe ich bei der Aufschlag-Annahme meist einen halben Schriit nach hinten. Ich habe dadurch zwar eine defensivere Stellung, aber ich habe mehr Zeit, den Schnitt des Balles zu studieren. Ausserdem lässt sich ein VH-Topspin-Return auf solche Aufschläge meiner Ansicht nach leichter (sprich sicherer auf den Tisch) spielen, wenn der Ball schon in der fallenden Bewegung ist.

Der Aufschläger muss sich auf die weichen Return erst mal umstellen. Und wenn er dann auf kürzere Aufschläge umstellt, müssen die nicht immer genauso gefährlich sein.

Sollte die Aufschlagannahme jedoch ein gerenelles Problem sein, solltest Du mal über den Einsatz von Noippen auf der Rückhand nachdenken. Dadurch wirst Du generell schnitt-unempfindlicher, auch wenn Dein Return dann für den Aufschläger auch vermeintlich "ausrechenbarer" wird.

[Spinshot]

Das ist eigentlich ein simples Thema. Wenn man als Aufschläger und als Rückschläger halbwegs weiß was man tut - davon gehe ich hier aus - dann ist es immer des Rückschlägers mehr oder weniger gelungene Antwort auf des Aufschlägers Frage: Erkennst Du meinen Aufschlag? Mir gefällt dieses Spielchen eigentlich sehr gut und ich akzeptiere es einfach, wenn es mal einer besser macht. Oder wolltest Du doch einen technischen Tipp?

Gruß, Nik

[dani77]

Du muust halt schauen, was er für einen Schnitt im Aufschlag hat. Und je nach dem musst du halt den Ball auch retounieren können.

[Wrath of Khan]

Offensichtlich ist natürlich, dass man Returns praktisch üben muss.

@NicheHo:

Öfter gegen ihn zu spielen ist ein Problem. Nach erfolgtem Spiel waren die anderen noch im Spiel, er aber lehnte es ab ein 2. Match zu bestreiten. Vom Schach kenne ich es so, dass wenn man z.B. eine Schnellpartie gewonnen hat, dem Gegner auf Wunsch eine Revanchepartie einräumen mus. Das ist eine Frage der "Sportlerehre". Im Grunde ist es undenkbar dem Gegner eine Revanche auszuschlagen. Gegen andere gute Aufschläger habe ich nicht so grosse Returnschwierigkeiten. Mit einem Anti will ich nicht spielen, da ich mich mit normalen Mitteln langfristig verbessern möchte.

@Walker:

Genau, die Bälle fliegen so wie Du es beschrieben hast. Daher werde ich Deinen Tipp beherzigen, bewusst den Schläger weiter zu schliessen (von diagonal zu vertikal) und bewusst auf die Mitte der Platte zielen

@Stanley Fischer:

Deinen Rat, den Ball erst in der fallenden Flugkurve zurückzuspielen finde ich ebenfalls sehr plausibel und gut

@Spinshot :

Ja, ich wollte einen techn. Tipp

[Cheftrainer]

Das sinnvollste ist, dass du nächstes Mal mit deinem Kollegen die Situation trainierst anstatt "nur" einen Wettkampf zu spielen.

Sag ihm einfach, dass du grundsätzlich Probleme hast Aufschläge zu retournieren. Er sollte dir dann vorher erklären was für einen Schnitt er spielt und welche Rückschlagvarianten geeignet wären. Man trainiert dann einfach mit der Wiederholungsmethode nur einen bestimmten Aufschlag(Rückschlag) solange bis er sitzt.

Später musst du natürlich lernen woran du diese Aufschläge erkennst. Prinzipiell konzentrieren sich viele unerfahrene Spieler eben auf die falschen Dinge wie beispielsweise das Hochwerfen des Balls oder Bewegungen die eigentlich eher zur Ausholphase gehören. Wie andere bereits bemerkten, muss man eben lernen wärhend des Balltreffpunktes nur auf die Hand und den Schläger zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt macht es Sinn, wenn man gegen viele unterschiedliche Spieler Wettkampferfahrung sammelt. Turniere sind dafür gut geeignet, wenn die Auswahl im eigenen Verein nicht ausreicht.

[danlee]

Also ich hatte langezeit auch Probleme mit dem Rückschlag, aber nur wenn die Bälle kurz sind und viel Effet haben.

Lange Aufschläge egal mit welchem Drall müsstest du alle anreißen können, bzw. schlagen können. Dazu benötigst du halt flinke Beine, groß lesen können musst du die Aufschläge nur, wenn du Abwehrspieler oder meinetwegen Allrounder bist.
Als Angreifer musst du lange Aufschläge angreifen.

[carhahn]

Ich habe Probleme mit mittelschnell und mittellang in Tischmitte gespielten Angaben. Wenn sie dazu mörderisch viel Seitspin haben und manchmal noch mit ner Menge Unterschnitt verbunden sind hab ich riesige Probleme.

Ich kann den Ball normalerweise auch net Angreifen, der Ball ist für meine Verhältnisse zu kurz. Dann halt ich meinen Schläger VH oder RH hin und der Ball landet auf der rechten Plattenseite. Ich hab schon verschiedene Varianten der Annahme ausprobiert, aber wenn der Ball auf die Platte kommt dann zu hoch, nur mittellang und immer auf die gleiche Stelle!

Ich spiele auf der RH Feint Long 2 und bin da sehr Schnittanfällig. Hab davor immer ne glatte Noppe gespielt und muss noch das Spiel mit denen erlernen.


1) Soll ich mich anders hinstellen? (Ich stehe in meiner RH Seite)
2) Wie kann ich das retournieren üben?? (Vielleicht mit Roboter???)